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Die Rebellin von Leiland 3: Die Gefangene des Tyrannen (German Edition)

Die Rebellin von Leiland 3: Die Gefangene des Tyrannen (German Edition)

Titel: Die Rebellin von Leiland 3: Die Gefangene des Tyrannen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magali Ségura
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besonders laut gefeiert wurde.
    »Sag mal, Philip, ›melice‹ bedeutet so viel wie ›Sieg‹, nicht wahr, aber was heißt ›orlane‹? Groß oder mächtig…?«
    »Du liegst vollkommen falsch, lieber Bruder. ›Orlane‹ heißt ›fremd‹ und ›melice‹ bedeutet ›schön‹. Sie bejubeln ihren Sieg und danken einer schönen Fremden.«
    Schön. Also hatte Erwan Elea immer mit diesem hübschen Kompliment angeredet, und nicht mit einem Beinamen, der ihr ohne Unterlass ihren einzigen Daseinszweck in Erinnerung gerufen hätte. Irgendetwas sagte Andin, dass die Hochrufe der Akaler der jungen Frau galten. Er beschleunigte seine Schritte, und als er die verräucherte Schenke betrat, klopfte ihm das Herz bis zum Zerspringen. Alle Augen im niedrigen Schankraum wandten sich den großen Gestalten mit den zu hellen Haaren zu, die auf der Türschwelle standen. Ein weiß gekleideter Akaler, der auf einem groben Tisch stand, um in seiner Sprache prahlerische Reden zu führen, unterbrach seine Geschichte abrupt. Er warf den Störenfrieden einen zornesfunkelnden Blick zu. Andin trat auf ihn zu, um in einer Stille, die nur von Getuschel unterbrochen wurde, das Wort zu ergreifen.
    »Bitte verz…«
    »Ihre Majestäten und Ihre Hoheiten von Pandema wünschen, etwas über den Quell unserer heutigen Freude zu erfahren«, verkündete der kleine Wächter neben ihm feierlich.
    Andin mochte es nicht besonders, wenn man ihm das Wort abschnitt. Der Akaler, der auf dem Tisch stand, verneigte sich trotz der Vorstellung kaum.
    »Ich dachte, dass Ihre Majestäten und Ihre Hoheiten das Südviertel von Cithaya nicht verlassen dürfen«, sagte er kalt.
    »Wir…«, begann Andin.
    »Ihre Majestäten und Ihre Hoheiten von Pandema haben die Erlaubnis, unbewaffnet und in unserer Begleitung durch die Straßen zu wandeln. Wir haben darauf geachtet«, antwortete der Wachsoldat.
    Der kleine Mann auf dem Tisch schien sich kaum zu entspannen.
    »Wir haben einen glorreichen Sieg über die Ungewöhnlichen Lande errungen«, erklärte er nüchtern.
    »Aber…«
    »Eure Majestäten und Eure Hoheiten…«
    Andin ließ unversehens die Opaline los. Sie flog in einem weißen Aufblitzen und einem Wirbelwind zu einem Balken hinüber, verscheuchte den allgegenwärtigen Rauch und beleuchtete wundersam all die geröteten Gesichter.
    »Wenn du erklären kannst, worin die Natur dieses Wesens besteht, dann werde ich den ganzen Abend lang keinen Ton mehr sagen«, verkündete Andin an den Wachsoldaten gewandt. »Wenn nicht, dann würde ich jetzt gern das Wort ergreifen.«
    »Sachte«, flüsterte Philipp. »Alle Akaler sind empfindlich!«
    »Nein, nicht alle«, antwortete sein Bruder und dachte an Erwan. »Die größten sind es nicht.«
    Dem Soldaten hatte es ebenso wie den anderen Anwesenden den Atem verschlagen. Andin lächelte befriedigt und wandte sich wieder dem Akaler zu, der noch immer auf dem Tisch in der Mitte des Schankraums stand.
    »Ich heiße Andin und stelle dir hier eine Opaline vor, ein Geschöpf der Gottheiten des Guten. Ihr Wille hat mich zu dir geführt, um eine Geschichte von dir zu hören.«
    »Was geht unser Krieg Euch an?«, gab der Akaler zurück, musterte aber immer bewundernder die Opaline.
    »Ich habe guten Grund zu der Annahme, dass ich Eure Melice Orlane kenne.«
    Der Akaler lachte offen, genauso wie Erwan, der doch ein so angenehmer Gefährte war. Dann stutzte er. Der junge Prinz führte ein recht anmaßendes Wort, aber die Gegenwart der Opaline verlieh seinen Aussagen einen Hauch von Glaubwürdigkeit.
    »Ich heiße Nathal«, sagte er plötzlich ernsthaft. »Nimm Platz, Andin. Komm, lausche dem Geschichtenerzähler des Königs und seinen Märchen. Höre die Geschichte von der Melice Orlane und von Akals großem Sieg! Macht Platz, Akaler!«, rief er laut. »Lasst Ihre Majestäten und Ihre Hoheiten von Pandema herankommen. Clevina, Armonia, bringt uns etwas zu trinken! Eine Fremde hat unser Königreich gerettet und uns zu unserem größten Sieg verholfen!«
    Er unterstrich jedes seiner Worte mit weitausholenden Gesten. Nathal verfügte über das sichere Auftreten und die Autorität eines Herrschers. Trotz seiner geringen Körpergröße schien er das gesamte Wirtshaus mit seiner Gegenwart auszufüllen. Die Akaler brachen in jeder seiner Redepausen in lauten Siegesjubel aus oder stießen an, um sein Innehalten zu unterstreichen.
    Der König von Pandema hatte sich in eine Ecke gesetzt. Er schlang seinen Purpurmantel um seine Königin, die darüber

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