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Die Rebellin von Leiland 3: Die Gefangene des Tyrannen (German Edition)

Die Rebellin von Leiland 3: Die Gefangene des Tyrannen (German Edition)

Titel: Die Rebellin von Leiland 3: Die Gefangene des Tyrannen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magali Ségura
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Generäle, die der König herbeirief, in den Thronsaal treten. Er malte sich ihre Überraschung angesichts der Melice Orlane und ihrer Enthüllungen aus. Er erlebte mit, wie sie fieberhaft Landkarten ausbreiteten und Pläne schmiedeten, hörte ihre eifrigen Fragen nach Erklärungen über die Macht des zweiten Gesichts. Andin lächelte über die Strategien, die das junge Mädchen vorschlug, das bis auf ihn niemand kannte. Nathals Beschreibung war wirklichkeitsgetreu, bis hin zu der vertrauten kleinen Fingerbewegung, mit der Elea sich eine widerspenstige Haarsträhne hinter die Ohren zu streichen pflegte.
    Andin verspürte ein Stechen in der Brust, als er spürte, dass die junge Frau nun gehen würde. Nathal erzählte begeistert weiter: Er würde die Beschreibung der Schlacht und des Siegs anfügen. Zunächst ließ er aber seine schöne Fremde wortlos gehen, immer noch von ihrem schwarzen Wolf begleitet. Erst, nachdem ihre Bewegung Schweigen hervorgerufen hatte, drehte sie sich noch einmal nach dem König um.
    »›Ihr seid weniger uninteressant, als ich angenommen hätte, Majestät‹, verkündete sie mit einem kleinen, schelmischen Lächeln. ›Ich hoffe, dass wir uns nach Eurem Sieg eines Tages wiedersehen werden.‹
    ›Sagt dem, der Euch schickt, tausend Dank, Melice Orlane‹, antwortete unser vielgeliebter Herrscher. ›Wir werden fürderhin auf ewig in seiner Schuld stehen und…‹
    Da unterbrach sie ihn, ihr Tonfall so eisig wie eine Bergquelle, um ihm zu sagen: ›Das tut Ihr längst, Majestät, das tut Ihr längst…‹«, fuhr der Erzähler fort. »Sie wandte ihm den Rücken zu, und ihre Absätze klapperten auf den Bodenplatten aus schwarzem Glimmer, während sie sich aus unserem Blickfeld entfernte. Manche sagen, der Wolf hätte sich wieder in einen gewaltigen Vogel verwandelt, andere erzählen, dass die Melice Orlane durchsichtig geworden und verschwunden sei. Ich habe nicht versucht, es herauszufinden, sondern bewahre lieber in meinem Herzen die Erinnerung an die Flamme, die in den goldenen Augen der Melice Orlane brannte.«
    »Goldene Augen?«, rief Andin aus und wurde vollkommen aus seinem Traum gerissen. »Das ist unmöglich! Außerhalb von Leiland sind sie grau!«
    Seine Einmischung rief einen wahren Tumult hervor: Er hatte es gewagt, den Geschichtenerzähler zu unterbrechen! Andin wurde sich seiner Unhöflichkeit bewusst und war nahe daran, sich unter dem Tisch verkriechen zu wollen, damit man ihn vergaß.
    »Nun unterbrichst du mich schon zum zweiten Mal in meinen Geschichten, Andin. Magst du auch ein Prinz und ein Fremder sein, am Ende werde ich dir das noch übel nehmen«, bemerkte Nathal grimmig.
    Der Rauch war plötzlich verflogen, die Goldplättchen waren verschwunden; kein Wind regte sich mehr in der Taverne.
    »Vergib mir«, sagte Andin. »Ich hatte den Eindruck, in deiner Geschichte zu sein und sie zu durchleben. Als du etwas gesagt hast, das im Widerspruch zu meinem Wissen stand, hat mich das aus meinem Traum gerissen. Ich hatte vergessen, dass ich mich in einem Wirtshaus befand und dass du eine Geschichte erzählst, die in kommenden Jahren zur Legende werden wird.«
    »Mmmh. Sehr aufmerksam von dir. Deine Entschuldigungen sind Komplimente, also werde ich meine Empfindlichkeit heute beiseitelassen. Du hast Recht, ich habe nicht die Wahrheit gesagt. Die Augen der Melice Orlane sind grau, nicht golden. Doch die Akaler beurteilen Schönheit anders, als du es tust, junger Fremder. Ich habe gelogen, um meine Landsleute träumen zu lassen, und dich dabei geweckt. Berufsrisiko! Aber sag mir, kennst du diese Fremde wirklich, wenn du weißt, welche Augenfarbe sie hat?«
    »Ich habe ihre Augen aus größerer Nähe gesehen, als es dir je gelingen wird«, antwortete Andin mit einem gewissen Stolz.
    »Hm«, sagte Nathal lächelnd. »Aber warum hast du betont, dass ihre Augen außerhalb von Leiland grau sind?«, fragte er dann mit unverhohlener Neugier.
    »Weil sie in ihrem Heimatland nachtblau sind.«
    Nathal begann zu lachen, während es den meisten Akalern angesichts der Unverfrorenheit des jungen Prinzen die Sprache verschlagen hatte.
    »Du machst dich lustig über mich, Andin!«
    »Nein. Die Höllischen Nebel erzeugen eine Illusion, die ihren diese Farbe verleiht.«
    Nathal brach in noch größeres Gelächter aus.
    »Und da wirfst du mir vor, dass ich fabuliere!«
    »Aber es ist wahr!«, versicherte der junge Mann gekränkt.
    »Und wie könnte ich dir eine solche Lüge glauben?«
    Celiane von

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