Die Rebellin
seinen Samen an jener Stelle deponiert hatte, die dafür nicht geschaffen war, sprang er aus dem Bett und ging zur Waschschüssel.
Vor Pein, Wut und Enttäuschung laut weinend blieb Mando auf dem Bett liegen.
»Du wolltest doch alles«, sagte er kühl, »und ich wollte dich nicht schwängern. Meine Ansichten übers Heiraten haben sich nicht geändert. Und jetzt geh in dein Zimmer.«
Dies war eine schlimmere Demütigung als das vergangene Mal und sie war außerdem ihrem Ziel kein Stück näher gekommen. Die Zeit drängte, sie musste es immer wieder versuchen, aber sie war nicht sicher, ob sie noch so einen brutalen Vorstoß überleben würde.
»Damit habe ich dich zum zweiten Mal entjungfert«, bemerkte Dimitri mit einer etwas freundlicheren Stimme, als er zum Bett zurückkehrte. »Aber es scheint dir nicht sonderlich gefallen zu haben.«
Sie setzte sich auf und schüttelte immer noch weinend vehement den Kopf.
»Wie konntest du so etwas tun!«, schluchzte sie. Fasziniert beobachtete er ihren bebenden großen Busen.
»Du hast wirklich die schönsten Brüste der Welt«, bemerkte er und machte sich über ihre Knospen her. Mando schöpfte wieder Hoffnung, legte sich der Länge nach hin und zwang ihre Finger jenen Wurm zu ergreifen, dessen furchtbare Metamorphose ihr vor wenigen Minuten so viel Schmerz bereitet hatte. Aber sie musste ihn wieder zum Leben erwecken!
Dimitri ließ ihre Brüste los.
»Wo hast du denn das gelernt?«, fragte er, plötzlich wieder misstrauisch.
Ach, Marcus, dachte sie, wenn du wüsstest, was ich deinetwegen ertragen muss! Aber sie ließ nicht locker, fragte nur verwundert, ob man so etwas denn lernen müsse und war dankbar, als sich Dimitris Leib wenig später abermals über den ihren senkte. Die paar Tropfen milchiger Flüssigkeit, die sie danach von ihrem Bauch wischte, ließen sie hoffen, dass er nicht alles rechtzeitig nach draußen befördert hatte.
Nachdem sie vor Erschöpfung eingeschlafen war, blieb Dimitri noch lange wach liegen. Er betrachtete sie nachdenklich, stellte überrascht fest, dass sein Zorn auf sie völlig verraucht war und sich wieder so etwas wie Zuneigung meldete. Leise seufzte sie im Schlaf. Er beugte sich vor und küsste sie sanft auf den Mund. Es war der erste Kuss, den er ihr seit ihrer Rückkehr gegeben hatte.
Von da an schlief Mando in seinem Bett und war ihm jede Nacht zu Willen. Manchmal suchte er nur schnelle Erleichterung, aber es gab auch Nächte, in denen er sich Zeit ließ. Er empfand es dann als Belohnung, wenn sich Mandos Körper vor Lust unter seinem aufbäumte, und kleine spitze Schreie ihrem Mund entflohen. In einer Hinsicht blieb er jedoch konsequent: Er würde sie nicht schwängern. Weil er seiner eigenen Reaktion nicht ganz traute, ließ er aus einem Schafdarm eine Schutzvorrichtung anfertigen. Als er diese zum ersten Mal überzog, weigerte sich Mando, ihn so zu empfangen, und so hatte er keine andere Wahl, als wieder einmal ein bisschen Gewalt anzuwenden. In der darauf folgenden Nacht blieb Mando seinem Zimmer fern und da er keine Lust hatte, sich mit ihr wegen eines Schafsdarms zu überwerfen, gab er nach und ließ das Ding verschwinden.
Es war eine sehr anstrengende Zeit für Mando und sie war heilfroh, als Dimitri wieder zu den Waffen gerufen wurde. Inzwischen war Graf Kapodistrias von der Nationalversammlung für sieben Jahre zum Ministerpräsidenten gewählt worden und sie hatte öfter Gelegenheit mit ihm zu reden.
Sie war froh, dass sie zur Abwechslung jetzt ihm Ratschläge erteilen konnte, denn der Graf, der nie in Griechenland gelebt hatte, wusste nicht, wie es im Inneren des Landes und auf den Inseln aussah. Sie warnte, dass ihn die feudalistisch gesinnten Inselaristokraten bekämpfen würden und empfahl ihm der Selbstherrlichkeit der Notabelen entgegenzutreten. Nicht immer fand sie bei ihm Gehör.
Er hatte vor den Nutzboden zur Hälfte an die Archonten – hohe Beamte – abzugeben, damit diese in der Verwaltung ihr Bestes gäben. Mando hielt das für einen Fehler, wies daraufhin, dass unter den Türken fünf Sechstel der Bauern landlos gewesen wären und dies auch ein Grund gewesen sei, weshalb sie die Rebellion unterstützt hätten. Eine neue Regierung müsse das ändern und vor allem auch dafür sorgen, dass der kleine Bürger nicht von der Last der Steuern erdrückt werde. Hier hatte Kapodistrias deutlich andere Ansichten.
Mando, die aus eigener Erfahrung wusste, wie wichtig Bildung war, legte ihm ans Herz, das
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