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Die Rebellion der Maddie Freeman - Kacvinsky, K: Rebellion der Maddie Freeman - Awaken

Die Rebellion der Maddie Freeman - Kacvinsky, K: Rebellion der Maddie Freeman - Awaken

Titel: Die Rebellion der Maddie Freeman - Kacvinsky, K: Rebellion der Maddie Freeman - Awaken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Kacvinsky
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    Ich schluckte. »Wo denn?«
    Er warf mir einen Blick zu, als sei die Antwort offensichtlich. »Am Strand.«
    Ich bemühte mich um ein schwaches Lächeln.
    »Vielleicht könnte ich nur zuschauen? Aus sicherer Entfernung?«, schlug ich vor. Justins Begeisterung verblasste und ich sah die schlecht verborgene Enttäuschung in seinem Blick. Also gab ich mich geschlagen und sagte, ich müsse mich nur schnell umziehen.
    Ich rannte nach drinnen und schnappte mir eine kurze Hose und ein Top. Vom blauen kalifornischen Himmel brannte die Sonne herunter und heizte die feuchte, schwüle Luft auf. Während ich zurück zur Garage ging, band ich mir das Haar zu einem Pferdeschwanz zusammen. Justin bastelte noch immer an dem Motor herum, der zwar irgendwie mit dem Rest des Autos verbunden war, aber trotzdem nicht den Eindruck machte, als würde er viel ausrichten können.
    »Fertig?«, fragte Justin.
    Ich nickte und stieg in das Fahrzeug.
    Justin nahm neben mir Platz. »Ganz sicher?«
    »Fahr einfach los, bevor ich meine Meinung ändere«, sagte ich. Dann zog ich den Sicherheitsgurt so fest, wie es ging, ohne mich dabei selbst zu erdrosseln, und schickte ein lautloses Stoßgebet zum Himmel. Falls unsere Fahrt in einer Katastrophe endete, würde Justin mich bestimmt in seinen Armen halten und zum Abschied küssen, während ich meinen letzten Atemzug tat. Diese Vorstellung ließ den Tod gleich weniger tragisch erscheinen.
    Wir befanden uns so nah am Boden, dass ich die Hand ausstrecken und den Zement der Garage berühren konnte. Justin schnallte sich ebenfalls an und griff nach dem Steuer. Vorsichtig manövrierte er den Wagen aus der Garage, und als wir die Ausfahrt erreicht hatten, tippte er ganz leicht auf das Gaspedal.
    Der Motor zischte, und mir wurden die Haare aus dem Gesicht geweht, als das Fahrzeug regelrecht abhob. Ich kniff die Augen zu und spürte nur, wie mein Körper einmal vor und einmal zurückgeworfen wurde, weil wir eine plötzliche Vollbremsung machten. Als ich zögernd die Augen öffnete, standen wir auf der gegenüberliegenden Straßenseite mitten im Vorgarten des Nachbarn. Es fehlten nur ein paar Meter, dann wären wir durch seine Haustür gekracht. Ungläubig wanderte mein Blick von der Tür zu Justin und ich versuchte zu lachen, aber das Ergebnis klang eher wie ein Wimmern.
    »Alles okay mit dir?«, fragte er.
    Ich massierte mir den Hals. »Nur ein kleines Schleudertrauma«, sagte ich. »Kein Problem. Wer braucht schon Nackenmuskeln?«
    Nachdem Justin sich überzeugt hatte, dass es mir gutging, blickte er breit grinsend auf das Steuer. »Genialer Start«, meinte er lachend. »Mit diesem Baby lässt sich wirklich fahren.«
    Ich versuchte, seine Begeisterung zu teilen, als er uns auf die Straße steuerte und wir die kurze Strecke zum Strand zurücklegten. Das kleine Fahrzeug glitt so sanft über den Asphalt wieein Schlittschuh über Eis. Ich konnte nicht einmal Bodenwellen fühlen.
    Am Strand angekommen richtete Justin die Schnauze des Wagens nach Süden. Wir schauten uns um, konnten aber auch in größerer Entfernung keine Spaziergänger entdecken. Justin fuhr das Vehikel näher ans Wasser, wo der Sand durch die letzte Flut fest und glatt geworden war.
    »Bereit für den Start?«, fragte er.
    Er ließ den zischenden Motor aufröhren und mir blieb der Mund offen stehen.
    »Schon möglich«, antwortete ich.
    »Ist das ein Ja oder ein Nein?«, rief er über das wilde Dröhnen des Motors hinweg.
    »Ja, aber …«, ich schaute ihn flehend von der Seite an. »Du hast gesagt, die Überraschung würde Spaß machen«, erinnerte ich ihn.
    Er zeigte auf meinen Arm. »Was ist das da auf deinem Handgelenk?«
    »Ein Vogel«, gab ich die gewünschte Antwort.
    »Genau deshalb bin ich sicher, dass es dir Spaß machen wird. Falls es funktioniert. Halt dich fest.« Bevor ich noch länger diskutieren konnte, hatte Justin schon das Gaspedal durchgedrückt, und wir schossen über den Strand. Die Geschwindigkeit raubte mir buchstäblich den Atem. Ich öffnete den Mund zu einem Schrei, aber das Dröhnen des Motors übertönte jedes andere Geräusch.
    Gleich darauf gab es ein lautes Krachen, als sei ein Teil des Fahrzeugs abgebrochen. Ich schrie noch einmal und sah etwas neben mir in der Luft flattern. An beiden Seiten des Wagens entfaltete sich eine durchsichtige Kunststofffolie, die wie ein Akkordeon auseinandergezogen wurde. Als die Plastikbahnen straff gespannt waren, rasteten sie ein und formten zwei große Flügel.

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