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Die Rebellion der Maddie Freeman - Kacvinsky, K: Rebellion der Maddie Freeman - Awaken

Die Rebellion der Maddie Freeman - Kacvinsky, K: Rebellion der Maddie Freeman - Awaken

Titel: Die Rebellion der Maddie Freeman - Kacvinsky, K: Rebellion der Maddie Freeman - Awaken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Kacvinsky
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die Welt wurde still. Wir setzten uns bequem hin und ließen unser Fahrzeug auf den Wellen dümpeln. Mit zurückgelegtem Kopf schaute ich in den wolkenlosen Himmel und trank das Blau in mich hinein. Justin verschränkte die Arme hinter dem Kopf und schloss die Augen. Er nahm einen tiefen Atemzug und stieß ihn langsam wieder aus.
    Keiner von uns sprach, während wir in Richtung des Strandes drifteten. Ich wollte dem Ozean lauschen, wollte mich auf den Klang des Wassers konzentrieren, das um mich herum gluckerte. Mit der Hand berührte ich die Oberfläche des Meeres, meine Finger tauchten ein und kaltes Wasser spritzte mir auf die Arme und das Gesicht. Ich leckte mir die Lippen und schmeckte, wie salzig es war. Ich wollte das Bild vor mir genießen und festhalten: den glatten Sandstrand, der auf uns wartete, und die flaumigen Wolken am Himmelsrand, die wie an einem Band aufgereiht über den Horizont schwebten.
    Während ich auf die blaue Leinwand über mir starrte, hätte ich am liebsten die Zeit eingefroren, damit dieser Moment niemals endete. Aber es kann gefährlich sein, zu lange in den Himmel zu starren. Man baut sich Wolkenschlösser. Man wird zu einem Tagträumer. Man bildet sich ein, dass man alles bekommen kann, was man will … alles und jeden.
    Das Auto trieb mit uns auf den Strand zu, und als wir knirschend den sandigen Grund berührten, schnallte Justin sich ab, stemmte sich aus dem Sitz und sprang ins seichte Wasser. Er half mir beim Aussteigen und zog das Fahrzeug an Land. Dort warteten wir, bis auch die Flügel angeschwemmt worden waren. Wir rollten sie zusammen und luden sie oben auf den Wagen. Da er so leicht war, konnte Justin ihn an einem Griff hinter sich herziehen.
    Wir marschierten zurück zum Haus, wo Justin das Gefährt in die Garage schob. Ich betrachtete meine Arme, die von der vielen Sonne rot geworden waren.
    Als Justin das Garagentor geschlossen hatte, schaute er zu mir herüber, und ich fühlte wieder die elektrisch prickelnde Energie, die mich so oft in seiner Nähe durchströmte. Er hatte ebenfalls einen leichten Sonnenbrand, wodurch seine Augen noch dunkler wirkten als sonst.
    »Danke fürs Fahren«, sagte ich. »Und fürs Fliegen. Und fürs Schwimmen.«
    »Tut mir leid, dass du dachtest, du müsstest ertrinken.«
    »Ach, das war doch nur, um es dramatischer zu machen. In Wirklichkeit hatte ich kein bisschen Angst.«
    »Ja, genau«, sagte er und grinste. Ich lächelte zurück, und eine Windböe ließ meine Haare flattern und wehte sie mir ins Gesicht. Zu meiner Überraschung streckte Justin die Hand aus, strich eine Strähne hinter mein Ohr zurück und ließ seine Finger dort.
    Ich wartete mit angehaltenem Atem und wagte mich nicht zu bewegen.
    Doch kaum hatte er der Versuchung nachgegeben, riss er sich auch schon wieder zusammen und ließ die Hand sinken.
    »Morgen früh brechen wir auf«, sagte er plötzlich, als wollte er versuchen, die Stimmung zwischen uns mit Worten zu zerstören.
    »Morgen schon?«, fragte ich. Hieß das, ich hatte nur noch eine Nacht mit ihm?
    »Ich sollte nicht …«, sagte er. »Wir können nicht …« Er brach ab. »Ich muss wieder an die Arbeit«, erinnerte er mich.
    »Wohin fahren wir?«
    »Ich bringe dich zu meinen Eltern.«
    »Nach Eden?«, fragte ich überrascht. Genauso gut hätte er verkünden können, dass er mich auf einem fremden Planeten absetzen wollte, so seltsam war diese Vorstellung. »Wirst du auch dort sein?«
    »In nächster Zeit habe ich viel zu tun«, sagte er. »Ich muss aufarbeiten, was liegen geblieben ist. Aber ich werde ab und zu nach dir schauen.« Seine Stimme war distanziert und emotionslos.
    »Oh«, brachte ich nur hervor.
    »Ich bleibe kurz, bis du dich eingewöhnt hast.«
    Ich nickte, aber mein Kopf fühlte sich ganz leer und taub an. Justins nächste Worte hörte ich wie aus weiter Ferne oder durch eine Wand.
    »Am besten packst du heute Abend schon eine Tasche mit Kleidung zusammen. Wir starten früh am Morgen«, sagte er. Dann verschwand er ohne ein weiteres Wort durch die Tür.

Kapitel 20
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    An diesem Abend saß ich im Wohnzimmer und versuchte mich auf ein Buch zu konzentrieren, aber meine Gedanken schweiften immer wieder zu Justin ab. Ich wusste, dass er unten im Keller war, wollte ihn jedoch nicht stören. Er hatte schließlich schon den ganzen Nachmittag mit mir verbracht, und ich wusste zu schätzen, dass er mir so viel wertvolle Zeit opferte. Leider hatte ich mich inzwischen zu sehr an seine Nähe gewöhnt. Er war

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