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Die Rebellion

Die Rebellion

Titel: Die Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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beißenden Kälte.
Die Wachen stießen den Mann vor dem Thron auf die Knie.
Der Gefangene sah flehend zu Löwenstein hoch und versuchte,
etwas zu sagen, doch das Zittern war so stark, daß er kein Wort
herausbrachte.
    Löwenstein blickte ihn nachdenklich an. »Dieses erbärmliche
Objekt ist Frederic Hügel. Leiter der Sicherheitsbehörden des
Raumhafens von Golgatha. Wir hielten ihn für vielversprechend. Doch er ließ die Rebellen ein, erlaubte ihnen, Unsere
Steuerbehörde zu sabotieren, und versagte schließlich darin, sie
an der Ausschaltung Unserer planetaren Verteidigung zu hindern, als sie flohen. Er versäumte außerdem, Uns vor dem
feindlichen Schiff zu schützen. Wir könnten ihn deswegen verhören, doch wozu soll das gut sein? Er würde zu allem nur nikken und lächeln und jedem Wort zustimmen, das Wir zu sagen
haben, und anschließend würde er versuchen, seinem Stab die
Schuld in die Schuhe zu schieben. Oder heimlichen Verrätern
oder der fehlenden Ausrüstung. Alles, nur nicht sich selbst.
Schließlich kamen die Rebellen in einem Schiff der Hadenmänner, würde er sagen. Wahrscheinlich hat die Hälfte seiner
Leute einen kurzen Blick auf das große goldene Schiff aus den
alten Legenden geworfen, bevor sie alle um ihr Leben gelaufen
sind. Und die andere Hälfte folgte ihnen, als das Schiff der
Fremden über Unsere nicht existenten Verteidigungsanlagen
fegte und die Stadt beschoß.
    Nein, es macht überhaupt keinen Unterschied. Er war verantwortlich für die Sicherheitsbehörden des Raumhafens, und er war verantwortlich für unsere Verteidigung. Ein starker
Mann in dieser Position hätte viel verhindern können. Er hätte
genug von seinen Leuten zusammengezogen, um die Ausrüstung zu reparieren, Notsysteme hochzufahren, Rettungsmannschaften zusammenzustellen, um die Verwundeten in der Stadt
zu bergen und zu versorgen. Statt dessen, so zeigen Uns seine
eigenen Aufzeichnungen, schwankte dieser Mann hier unsicher
und zögerte, und als das fremde Schiff auftauchte, versteckte er
sich sogar und kam erst wieder zum Vorschein, als alles vorüber war. Ein inakzeptables Verhalten von einem Unserer
höchsten Offiziere. Wir haben aus diesem Grunde beschlossen,
daß ein Exempel statuiert werden soll.«
    Die Imperatorin blickte zu der Bestie von Grendel , und alle
Augen folgten ihrem Blick. Das Wesen stand ruhig und entspannt hinter dem Thron, ein lebender Alptraum in einem
stachligen Panzer aus Silizium. Das Joch um seinen Nacken
gab plötzlich ein leise summendes Geräusch von sich, und das
Wesen schoß schneller vor, als das menschliche Auge zu reagieren imstande war. In der einen Sekunde hatte es noch reglos
hinter dem Thron gestanden, und in der nächsten ragte es bereits hoch über dem sich windenden Chef der Sicherheitsbehörden auf, die gewaltigen krallenbewehrten Pranken auf seinen Schultern. Die am nächsten stehenden Höflinge wichen
zurück, soweit es die dahinter stehende Menge zuließ, doch der
Schläfer beachtete sie gar nicht. Seine Klauen versanken tief
im Fleisch seines Opfers, und dicke Bäche von Blut strömten
über den nackten Leib. Der Gefangene öffnete den Mund und
wollte schreien, doch der Schläfer riß das Maul auf und biß
dem Mann das Gesicht aus dem Kopf. Haut, Augen, Nase und
Mund verschwanden, als die Bestie zuschnappte, und nur ein
zerschmetterter blutiger Schädel blieb zurück, aus dem entsetzliche Schreie mit der Stimme des Sicherheitschefs erklangen.
    Der Schläfer kaute und schluckte, dann beugte er sich erneut
vor und stieß seine grinsenden Kiefer mit brutaler Gewalt in
die Brust des Mannes. Das Brustbein gab nach, zerbrach wie
Papier, und der Kopf der Kreatur versank im Leib ihres Opfers
auf der Suche nach dem Herzen wie ein Schwein auf der Trüffeljagd. Die Arme des Opfers wedelten für einige Augenblicke
haltlos in der Luft, dann fielen sie schlaff herab und bewegten
sich nicht mehr. Und Frederic Hügel, ehemaliger Chef der
Raumhafensicherheit von Golgatha , hing leblos in den Fängen
des Schläfers, der genüßlich auf den Überresten herumkaute
und den Geschmack ganz offensichtlich genoß. Das Joch um
seinen Nacken summte erneut. Der Schläfer ließ den Leichnam
achtlos in den blutbesudelten Schnee fallen und bewegte sich
ohne Eile zurück hinter den Thron, wo er seine alte Position
wieder einnahm. Dampfend heißes Blut tropfte aus seinen grinsenden Mundwinkeln und rann langsam über den purpurnen
Siliziumpanzer herab. Im

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