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Die Rebellion

Die Rebellion

Titel: Die Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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dem
Hadenmann um.
Der aufgerüstete Mann blieb vor ihnen stehen, und als er zu
sprechen begann, klang seine Summstimme ruhig und sehr
vernünftig. »Ihr müßt einer Untersuchung zustimmen. Es ist
unbedingt erforderlich, daß wir die Veränderungen begreifen,
die während unserer Abwesenheit in der menschlichen Rasse
stattgefunden haben.«
»Wir sind keine Versuchskaninchen«, erklärte Stevie Eins.
»Richtig«, stimmte ihre Schwester zu. Blaue Flammen zuckten rings um sie herum auf und leckten an ihrem Körper, ohne
irgendwelchen Schaden anzurichten. Owen und Stevie Eins
wichen einen Schritt zurück, die Hände erhoben, um das Gesicht vor der sengenden Hitze zu schützen, doch der Hadenmann blieb ungerührt vor ihr stehen. Die Hitze schien ihm
nicht das geringste auszumachen. Stevie Drei grinste böse und
erhöhte die Temperatur noch ein wenig. Schweißperlen traten
auf die Stirn des Hadenmanns.
»Ich bin ja so froh, daß wir uns ein wenig unterhalten konnten«, sagte Stevie Drei. »Und jetzt macht, daß Ihr von hier verschwindet, oder ich schweiße Euch die Beine aneinander.«
Der Hadenmann dachte einen Augenblick nach. Schwarze
Brandspuren breiteten sich auf seinem einfachen Umhang aus.
Dann trat er einen Schritt vor und brachte sein Gesicht ganz
dicht vor das von Stevie Drei. Das Licht aus seinen goldenen
Augen blendete sie beinahe aus dieser geringen Entfernung.
»Wir werden später noch einmal darüber sprechen müssen«,
sagte er.
»Ja, richtig«, entgegnete Stevie Drei, während sie gegen den
Impuls ankämpfte, ihrerseits einen Schritt zurückzuweichen.
»Später ist ein guter Zeitpunkt.«
Der Hadenmann wandte sich ohne sonderliche Eile ab und
stapfte in Richtung der glänzenden Stadt davon. Owen und die
beiden Stevies blickten ihm hinterher, und keiner der drei
sprach ein Wort, bis sie sicher waren, daß der Hadenmann außer Hörweite war. Owen wandte sich zu Stevie Drei um und
fächelte sich mit der Hand kühlende Luft ins Gesicht.
»Könntet Ihr jetzt vielleicht damit aufhören? Es wird allmählich ungemütlich warm.«
»Oh. Entschuldigung«, sagte Stevie Drei. Die Flammen rings
um sie verloschen so rasch, wie sie entstanden waren. »Ich
kann einfach nicht glauben, daß wir mit den aufgerüsteten
Männern verbündet sind. Schließlich sind sie wirklich absolut
nicht menschlich.«
»Es gibt Leute, die behaupten genau das gleiche über uns«,
sagte Stevie Eins.
»Nicht in meiner Gegenwart, Schwester, darauf kannst du
wetten«, erwiderte Stevie Drei. »Man kann uns nicht mit den
Hadenmännern vergleichen. Wie wurden schließlich geboren
und nicht auf einem Fließband hergestellt.«
»Wir wollen zu der Versammlung aufbrechen«, wechselte
Stevie Eins diplomatisch das Thema. »Wir sind sowieso schon
spät dran. Werdet Ihr mit uns kommen, Todtsteltzer?«
»Bald«, antwortete Owen. »Wartet nicht auf mich.«
Die beiden Esper-Klone nickten gleichzeitig mit der gleichen
Geste, und ihre Gesichter wurden mit einemmal ausdruckslos
und leer, als sie über die Komm-Implantate Verbindung mit der
Fluchtburg aufnahmen. Dann verschwanden sie von einem
Augenblick auf den anderen, und die Luft schlug klatschend in
das Vakuum, das die Stevies hinterlassen hatten. Owen blinzelte respektvoll. Teleportation wie diese hier benötigte unglaubliche Mengen an Energie, was ein Grund war, warum sie im
Imperium nicht mehr verwendet wurde. Esper waren viel billiger und leichter zu kontrollieren. Außerdem hatte es keinen
Sinn, eine derart nützliche Technik in die Hände der Allgemeinheit fallen zu lassen. Der Adel mußte schließlich seine
Privilegien bewahren, nicht wahr? Owen zog ein verdrießliches
Gesicht. Die Fluchtburg hatte in der letzten Zeit eine Menge
Energie verbraucht, und selbst ihre gewaltigen Ressourcen waren nicht bodenlos. Aber das war nicht Owens Problem. Sein
Problem lief noch immer irgendwo in der Stadt der Hadenmänner herum und ließ sich verdammt viel Zeit für den Rückweg. Er ließ den Blick über die glänzende Stadt schweifen, sah
zum hundertsten Mal auf das Chrono und fluchte leise vor sich
hin. Owen konnte nicht mehr länger warten. Er mußte gehen
und Hazel suchen.
Natürlich bestand die Möglichkeit, daß Hazel etwas zugestoßen war, aber das erschien Owen als recht unwahrscheinlich.
Er würde es gewußt haben. Wer den Weg durch die rätselhafte
Struktur geschafft hatte, die unter dem Namen Labyrinth des
Wahnsinns bekannt war, war verändert wieder aus ihr

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