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Die Rebellion

Die Rebellion

Titel: Die Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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daß ich dich hier treffe«, erwiderte
Owen. »Du verpaßt wirklich keine Gelegenheit, nicht wahr,
Elias? Hazel D’Ark, erlaubt mir, Euch Elias Gutmann vorzustellen, Abenteurer und Profitmacher, ein verrotteter Ast von
einem namhaften Baum. Seine Familie schickt ihm regelmäßig
Geld, solange er verspricht, nicht nach Hause zu kommen. Er
hat mit meinem Vater bei einigen seiner schmutzigeren Geschäfte zusammengearbeitet und Geld für seine Intrigen herbeigeschafft.«
»Sehr schmutzige, aber auch sehr profitable Geschäfte«, ergänzte Gutmann, noch immer grinsend. »Ich bin ja so froh zu
sehen, daß du endlich in die Fußstapfen deines Vaters getreten
bist, mein Freund. Meine Kollegen und ich erwarten große
Dinge von dir.«
»Mein Vater hat nichts damit zu tun, daß ich hier bin«, widersprach Owen, und Hazel warf ihm einen überraschten Blick
zu, als sie das Eis in Owens Stimme hörte. »Ich kämpfe aus
meinen eigenen Gründen, und ich suche mir meine Freunde
und Verbündeten selbst aus. Laßt Euch über Elias Gutmann
aufklären, Hazel. Auf der Hälfte aller Planeten des Imperiums
hat er seine Finger in jedem korrupten und illegalen Geschäft,
das Ihr Euch vorstellen könnt. Kein Handel ist zu schmutzig,
als daß er sich nicht eine Scheibe vom Profit abschneidet, und
die einzigen Gesetze, die er noch nicht gebrochen hat, sind die,
die ihm bisher nicht im Weg standen. Er verdient sein Geld am
Leid anderer, und wahrscheinlich hat er genausoviel Blut an
den Fingern wie die Löwenstein selbst.«
Gutmann lachte aus vollem Hals. »Wie schmeichelhaft, mein
lieber Junge, wie schmeichelhaft! Aber ich bin nichts weiter als
ein Geschäftsmann mit einem gesunden Blick für Profit. Dein
Vater hatte nie etwas dagegen.«
»Ich bin nicht mein Vater«, entgegnete Owen.
»Das freut mich zu hören. Der alte Knabe war immer viel
idealistischer, als ihm guttat, Gott sei seiner Seele gnädig. Er
konnte sich nie die erste Regel für ein gutes Geschäft merken:
Prinzipien dürfen einem guten Geschäft nie im Wege stehen. In
Kriegszeiten gibt es stets eine Menge Geld zu verdienen, und
ich habe die Absicht, mir mein Stück vom Kuchen und noch
ein wenig mehr abzuschneiden. Paß auf, daß du nicht am Boden landest, Owen; vielleicht wirst du schon bald merken, daß
ich und meinesgleichen für die Rebellion viel wertvoller sind
als du. Finanzielle Unterstützung ist schwer zu bekommen,
aber an Leuten, die dumm genug sind, den Helden zu spielen,
hat es noch nie gemangelt.«
Gutmann lächelte, verbeugte sich und spazierte davon, während Owen noch verzweifelt über eine passende Antwort nachdachte. Er stand für einen Augenblick einfach nur da, schäumend vor Wut, und stieß schließlich seufzend den Atem aus.
Owen war noch nie besonders schlagfertig gewesen. Die richtige Antwort fiel ihm meist erst Stunden später ein, wenn schon
alles vorbei war. Auf der anderen Seite machte es wenig Sinn,
zu diesem frühen Zeitpunkt schon ärgerlich zu werden. Ganz
ohne Zweifel würden noch andere derartige Situationen während der Versammlung auf ihn zukommen, wenn die Diskussionen hitzig und leidenschaftlich wurden.
Owen murmelte zu Hazel, er habe jemanden gesehen, den er
kannte, und mischte sich unter die Leute. Er brauchte ein wenig
Zeit für sich selbst. Bekannte Gesichter tauchten ringsum auf,
während Owen sich durch die angeregt schnatternden Holos
drängte wie der einzige lebende Mensch auf einer Versammlung von Geistern. Die Menschen nickten Owen zu und lächelten, aber er gab vor, es nicht zu bemerken. Er war nicht in der
Stimmung für Politik. Dann weckte ein unerwarteter Gast
Owens Aufmerksamkeit, und er hielt für einen Augenblick
inne, um das tätowierte Gesicht des Mannes zu betrachten, der
sich mit Giles unterhielt. Offensichtlich war Investigator Topas
nicht die einzige Vertreterin von Nebelwelt. Owen war dem
Mann namens Chance bereits früher begegnet, im AbraxusInformationszentrum auf Nebelwelt , wo junge Esper gegen
Bezahlung alles in Erfahrung brachten und verrieten. Einer
dieser Esper hatte behauptet, Owens Zukunft gesehen zu haben.
Ich sehe dich, Owen Todtsteltzer. Das Schicksal hält dich in
seinen Fängen, sosehr du dich auch sträubst. Du wirst ein Imperium zu Fall bringen, und du wirst das Ende von allem erleben, an das du je geglaubt hast. Du wirst alles aus Liebe tun,
einer Liebe, die du nie erfahren wirst. Und wenn es vorüber ist,
dann stirbst du – allein, weit weg von allen

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