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Die Rebellion

Die Rebellion

Titel: Die Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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mehr Komplikationen. Was, zur Hölle, habt Ihr hier zu suchen? Ihr wart nicht
auf der Gästeliste. Zur Hölle, Leute wie Ihr stehen auf keiner
Gästeliste des Universums. Wenn Ihr bei einer Beerdigung
auftaucht, ergreift selbst die Leiche die Flucht. Für den Fall,
daß ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt habe: Macht,
daß Ihr von hier verschwindet, aber ein bißchen plötzlich, bevor wir die Bude ausräuchern müssen. Die Rebellion kann
niemals so schlecht dran sein, daß wir die Unterstützung von
Leuten wie Euch benötigen.«
»Das sind harte Worte von einem müden alten Mann«, entgegnete der Anführer der Abordnung des Obeahsystems. »Ich
bin Scour, und ich spreche für die Blutläufer. Wir sind ein
Volk von eigener Rasse und mit eigener Religion, und unsere
Wurzeln reichen viel weiter in die Vergangenheit zurück als
Euer verehrtes Imperium. Wir sind stolz und ehrenhaft, und wir
leben nach unseren Traditionen. Wir haben niemals das Knie
vor Löwenstein oder einem ihrer Vorgänger gebeugt. Wir sind
gekommen, um der Rebellion unsere Unterstützung anzubieten.
Wir sind reich. Ihr seid eingeladen, Euch alles zu nehmen, was
Ihr benötigt.«
Ohnesorg leckte sich über die Lippen. Sein Mund fühlte sich
trocken an. Scours Stimme war ein heiseres Krächzen, alt und
voller Schmerz wie der staubige Atem eines Großmütterchens.
Ohnesorg erinnerte sich an einige der unheimlichen Geschichten, die man sich über die Blutläufer erzählte, und plötzlich
erschienen sie ihm gar nicht mehr so unglaubwürdig. Er wollte
ihre Hilfe nicht. Er wollte überhaupt nichts von ihnen. Aber die
Rebellion brauchte finanzielle Unterstützung.
»Ich nehme an, Eure Hilfe hat ihren Preis?« erkundigte er
sich schließlich. »An was genau habt Ihr dabei gedacht?«
»Wir wollen in Ruhe gelassen werden. Wir leben auf unsere
Art und Weise, schon seit Jahrhunderten, und wir haben nicht
den Wunsch, daran etwas zu ändern. Löwensteins neue Politik
bedroht unsere Unabhängigkeit. Als Gegenleistung für die von
uns angebotene Hilfe verlangen wir lediglich, daß man uns
zukünftig in Ruhe läßt. Mißbilligt unsere Lebensweise, wenn
Ihr meint, daß Ihr das müßt, aber bitte aus sicherer Entfernung.«
»Wo ist der Haken?« fragte Ohnesorg mißtrauisch.
»Es gibt noch eine andere Sache«, sagte Scour. »Eine Frage
der Ehre. Einer Eurer Leute schuldet uns etwas.« Die Blutläufer drehten alle zugleich die totenbleichen Köpfe nach Hazel
D’Ark um. »Ihr seid die einzige Überlebende des Raumschiffes Scherbe . Der Kapitän der Scherbe hatte einen Vertrag mit uns.
Versprechen wurden abgegeben, und Hilfe wurde geleistet, und
als Ausgleich wurde uns eine Bezahlung zugesichert. Der Kapitän und der Rest der Mannschaft sind tot. Ihr seid die einzige
Überlebende, Hazel D’Ark, und die Bezahlung ist lange überfällig.« Scour drehte sich wieder zu Ohnesorg um. »Wir verlangen, daß Ihr uns diese Frau übergebt.«
»Verschwende nicht deine Zeit«, erklärte Hazel. »Was Kapitän Markee dir auch immer versprochen hat, mich hat er vorher
nicht gefragt, und ich habe nichts unterschrieben. Außerdem
könnte ich nichts bezahlen. Ich bin pleite.«
»Wir verlangen kein Geld«, erwiderte Scour. »Euer Kapitän
traf eine Übereinkunft mit uns. Die Scherbe sollte uns mit frischen Körpern versorgen. Ein gewisser Prozentsatz von allem,
was Ihr während Eurer Tätigkeit als Klonpascher in Euren Besitz brachtet. Wir benötigen ständig frische Körper, um unsere
Sitten und Gebräuche ausüben zu können. Wir können nicht
einfach über die Schuld hinwegsehen; das wäre unehrenhaft.
Also müssen wir unseren Anteil am Fleisch verlangen, Hazel
D’Ark. Wir werden Euren Körper zu schätzen wissen …, solange Ihr vorhaltet.«
»Zur Hölle, das hättet Ihr wohl gern!« meldete sich Owen,
und seine Stimme durchbrach kalt, hart und tödlich die plötzlich eintretende Stille. »Hazel ist meine Freundin. Niemand
bedroht sie, solange ich in der Nähe bin.«
»Danke sehr, Owen«, sagte Hazel, »aber ich kann für mich
alleine sprechen.« Sie funkelte die Blutläufer an. »Ihr hattet
einen Handel mit Markee, und Markee ist tot. Ihr habt nie einen Handel mit mir abgeschlossen, also schulde ich Euch auch
nichts. Ihr werdet Eure Hände nicht an mich legen. Ich habe
gehört, was mit den Leuten geschieht, die in Euren dreckigen
Fingern landen. Sie betteln um den Tod, damit der Schmerz
aufhört.«
»Was ist schon Schmerz«, erwiderte

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