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Die Rebellion

Die Rebellion

Titel: Die Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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augenblicklich hochgefahren, doch
sie waren alt und nicht besonders stark. Die überlegene Feuerkraft der Unerschrocken fetzte sie rasch zur Seite. Immer und
immer wieder trafen Disruptorstrahlen das Totenschiff und
rissen tiefe Löcher in die Hülle. Energieblitze entwichen lautlos durch die Lecks in die Dunkelheit, und schließlich verging
die Verfechter in einem blutig roten Ball aus Höllenfeuer. Das
Wrack leuchtete noch eine Weile hell vor der Schwärze der
ewigen Nacht. Lebewohl, Frost, dachte Schwejksam. Ich werde
dich vermissen.
Er unterbrach die Verbindung zu den Sensoren und ließ sich
in seinem Sitz zurücksinken. Mit einemmal fühlte er sich unendlich müde. Die beiden Sicherheitsleute brachten den inzwischen bewußtlosen Creutz zur Schleuse. Schwejksam konnte
nicht glauben, daß Frost inzwischen bereits tot war. Die mentale Verbindung ließ ihn noch immer ihre Gegenwart spüren wie
einen Geist in seinem Kopf, aber das würde wahrscheinlich mit
der Zeit vergehen wie der Phantomschmerz in einem amputierten Bein.
»Kapitän, hier spricht Stelmach«, meldete sich eine vertraute
Stimme in seinem Ohr. »Wir fangen eigenartige Signale hier in
der Zentrale auf. Und von überall gehen Meldungen über
Kampfhandlungen an Bord des Schiffes ein. Eindringlinge, die
aus dem Nichts erschienen sind und unsere Leute töten. Überall
Signale von abgefeuerten Energiewaffen, Sir. Gott im Himmel,
Kapitän, das sind Geistkrieger!«
»Nein«, widersprach Schwejksam. »Das ist unmöglich.«
»Aber es stimmt, Sir! Ich kann sie in den Überwachungskameras sehen! Wie, zur Hölle, konnten sie von der explodierenden Verfechter entkommen? Wir haben keine ablegenden Beiboote beobachtet!«
»Teleportation«, sagte Schwejksam. »Die Bastarde sind von
Bord teleportiert. Das ist es, was ich vergaß! Erinnert Ihr Euch
an das, was wir am Hof gesehen haben? Shub besitzt das Geheimnis der Langstreckenteleportation. Errichtet interne
Schutzschilde im gesamten Schiff, und isoliert die infiltrierten
Bereiche, und stellt Reparaturmannschaften bereit für den Fall,
daß Disruptorfeuer die Schiffshülle durchbricht … Und wärmt
den Selbstzerstörungsmechanismus schon einmal vor, nur für
den Fall.«
Also ist Frost für nichts und wieder nichts gestorben, dachte
Schwejksam.
»Und Stelmach, wo ist der nächstgelegene Kampfschauplatz?«
»Es gibt zwei oder drei in Eurer unmittelbaren Nähe, Sir. Die
größte Gruppe befindet sich in Sektor Delta, eine Ebene tiefer.
Meine Sicherheitsleute sind noch nicht dort. Ihr bleibt besser in
Deckung, bis ich die Meldung erhalte, daß der Sektor gesäubert
ist.«
»Zur Hölle damit!« fluchte Schwejksam. »Das ist mein
Schiff, und ich gehe dorthin, wo ich gebraucht werde. Außerdem habe ich noch eine Rechnung mit diesen verfluchten Bastarden offen. Schwejksam Ende.«
    Schwejksam rannte den Korridor hinab, so schnell der Anzug
es erlaubte. Die ganze Zeit über dachte er an nichts anderes, als
die Geistkrieger für Frosts Tod bezahlen zu lassen. Er würde
einen Berg von Köpfen abschlagen, ihr zu Ehren. Es würde ihr
gefallen. Aber es wäre nicht genug. Nichts wäre jemals genug.
    Schwejksam nahm den Aufzug nach unten, während er die
Hände immer wieder ungeduldig zu Fäusten ballte. Die Türen
öffneten sich, und das Geräusch von Energiestrahlen und
Schreien und Rufen drang an seine Ohren. Er rannte los. Der
Kampf fand nicht allzuweit von der Außenhülle entfernt statt,
und ein einziger schlecht gezielter Schuß würde vollkommen
ausreichen, die Hülle zu perforieren. Die anschließende explosive Dekompression würde den Geistkriegern wahrscheinlich
nicht viel ausmachen, aber Schwejksams Leuten würde sie
ziemlich übel mitspielen. Plötzlich war er verdammt froh, daß
er noch immer seinen Anzug anhatte.
    Schwejksam umrundete eine Ecke und erblickte eine
schwankende Gruppe menschlicher Verteidiger, die sich verzweifelt gegen eine große Übermacht von Geistkriegern zur
Wehr setzte. Überall lagen reglose Körper und Verwundete.
Mitten unter den untoten Kriegern stand eine trotzige Gestalt in
einem mitgenommenen Hartanzug und hielt mit einer langen,
silbern schimmernden Klinge furchtbare Ernte unter ihnen.
Schwejksam grinste so breit, daß es beinahe weh tat. Er mußte
die Abzeichen auf dem Anzug nicht erst sehen, um zu wissen,
wer hinter dem glatten Helm steckte. Kein Wunder, daß er
noch immer ihre Gegenwart über die mentale Verbindung hatte
spüren

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