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Die Rebellion

Die Rebellion

Titel: Die Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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nach zu gewinnen. Die Gründe waren
offensichtlich. Es war ihre Welt, und sie lebten und arbeiteten
hier, während die Truppen der Wolfs Thermoanzüge benötigten und Panzer und Atemgeräte, um mit den wechselnden klimatischen Bedingungen fertig zu werden. Die technologischen
Vorteile der Wolf-Truppen wurden vom Wetter vollständig
ausgeglichen, und beide Seiten wußten das.
    Die Wolfs hatten im Kampf mit den Rebellen sehr viele
Männer verloren. Es gab keine Zahlen für die Verluste auf der
Gegenseite, aber der Halbe Mann bezweifelte, daß sie auch nur
annähernd halb so hoch waren. Die wenigen gefangengenommenen Ausgestoßenen hatten niemals geredet. Sie starben bei
den Verhören, wenn sie es nicht schafften, sich vorher selbst zu
töten. Und über all das hinaus schien es mit einemmal, daß die
Rebellen neue Anführer hatten, die erst kürzlich von außerhalb
eingetroffen zu sein schienen. Niemand Geringerer als der legendäre Jakob Ohnesorg persönlich, der Berufsrebell, wenn
man den Berichten der Wolfs Glauben schenken wollte. Der
Halbe Mann hatte die Karriere Jakob Ohnesorgs über die Jahre
hinweg verfolgt. Er hatte immer gewußt, daß das Schicksal sie
eines Tages zusammenführen würde. Die beiden großen Legenden der Gegenwart. Er runzelte leicht die halbe Stirn. Seinen letzten Informationen zufolge war Jakob Ohnesorg ein
gebrochener alter Mann. Diese Berichte hier sprachen von einem viel jüngeren Mann, einem mächtigen Kämpfer. Vielleicht
hatte irgendein Jüngerer den alten Namen angenommen. Der
Halbe Mann seufzte und schaltete den Schirm ab. Als gäbe es
in seinem Leben nicht bereits genug Probleme. Einschließlich
und ganz besonders der drei Investigatoren, die die Herrscherin
unter seinen Befehl gestellt hatte.
    Der Halbe Mann hatte stets gewußt, daß Klinge eines Tages
zu einem Problem werden würde. Der Mann war ein psychopathischer Killer, gewalttätig und renitent. In jedem anderen Beruf wäre sein Charakter ein ernsthaftes Problem gewesen, aber
bei einem Investigator zählten diese Eigenschaften als positiver
Bonus. Bis heute waren Klinges schlechtes Benehmen und all
die bedauerlichen Zwischenfälle toleriert worden, weil er niemals in seiner Aufgabe versagt hatte. Aber nun wurde Klinge
älter und langsamer, und seine Arbeit schien ihn hin und wieder zu überfordern, obwohl er das niemals zugegeben hätte. Er
zeigte von Tag zu Tag weniger Selbstkontrolle, und er genoß
ganz offensichtlich das Blut, das er bei seinen gewalttätigen
Ausbrüchen vergoß. Der Mann war vollkommen unberechenbar. Man konnte nie vorhersagen, was ihn reizte. Er besaß keinerlei Freunde, und seine Feinde wagten nicht, Hand an einen
Investigator zu legen.
    Klinge war vernünftigen Argumenten gegenüber verschlossen, genau wie freundlichen Worten oder Disziplin. Wer ihn im
Feld kontrollieren wollte, mußte zuerst und ständig beweisen,
daß er der bessere Mann war, nötigenfalls mit brutaler Gewalt.
Derartige Qualitäten konnten bei einem aktiven Investigator
toleriert werden, aber bei einem Mann kurz vor dem erzwungenen Ruhestand bedeuteten sie eine Gefahr für ihn selbst und
jedermann in seiner Umgebung. Dem Halben Mann kam zustatten, daß Klinge von seinem Ruhm ein wenig eingeschüchtert war – doch andererseits, wer war das nicht?
    Barrister war das genaue Gegenteil von Klinge. Ein Soldat
durch und durch, leidenschaftlich und begierig auf Schlachten,
dem Imperium und seiner Herrscherin verschworen. Ein gefährlicher Kämpfer mit jeder Art von Waffe und am glücklichsten mitten im dichtesten Kampfgetümmel – wahrscheinlich,
weil auch ihm jedes soziale Gefühl abging. Barrister mochte
die Menschen nicht. Zum Glück mochte er fremde Rassen noch
weniger. Er war hier auf Technos III , weil man ihn herbefohlen
hatte, und er würde kämpfen und töten und, wenn es sein mußte, auch sterben, um seine Befehle auszuführen. Jedenfalls hatte Barrister sich in der Vergangenheit stets so verhalten. Heute,
da seine Imperatorin ganz offensichtlich das Vertrauen in seine
Fähigkeiten verloren hatte und darüber nachdachte, ihn aus
dem aktiven Dienst zu entfernen, mochte er möglicherweise
damit anfangen, ein wenig anders über diese Dinge denken.
Barrister war nicht dumm, nur stur. Er würde nicht in den Ruhestand treten. Es gab nichts, wohin er hätte gehen können.
    Klipp war ein Problem für sich. Sie war klug, schnell und erschreckend effizient und eine der zehn besten Investigatoren

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