Die Rebellion
wohlbekannter Häuser zu machen. Natürlich ohne
einen Namen zu nennen. Aber ich könnte wetten, es ist kein
Zufall, daß der erste Versuch ausgerechnet auf einem Planeten
der Wolfs stattfindet.«
»Ihr habt recht«, erwiderte Flynn. »Ich frage mich, was mit
den Investigatoren geschehen soll, die sich nicht in eine Mannschaft einordnen können? Sie wurden ihr ganzes Leben lang
ausgebildet, um als Individuen zu bestehen und zu handeln.
Zur Hölle, ich habe von Investigatoren gehört, die Kapitäne auf
ihren eigenen Sternenschiffen herumkommandierten. Ich bin
sicher, Löwenstein wird ihnen nicht erlauben, sich einfach zur
Ruhe zu setzen. Könnt Ihr Euch einen Investigator vorstellen,
der den Rest seiner Tage vor einem Kaminfeuer verbringt,
während die Enkelkinder auf seinem Knie herumhüpfen?«
»Ein guter Punkt«, entgegnete Toby und blickte traurig auf
das blutbesudelte Etwas, das einmal ein vollkommen blütenweißes Taschentuch gewesen war. »Ich habe den starken Verdacht, daß die Investigatoren lernen müssen, sich einzufügen.
Stirb in den Stiefeln oder unter dem Beil des Scharfrichters. Ich
frage mich, wie die anderen Investigatoren das aufnehmen.«
»Wahrscheinlich werden sie es gutheißen. Sie sind ein kaltschnäuziger Haufen von Bastarden und sonst nichts. Außerdem
werden sowieso nur wenige alt genug, um in den Ruhestand zu
treten. Das liegt in der Natur ihrer Arbeit. Wahrscheinlich ziehen sie es vor, kämpfend zu sterben, wenn man ihnen die Wahl
läßt.«
»Oder vielleicht ziehen sie es auch vor, jemanden mit sich zu
nehmen«, erwiderte Toby. »Oder so viele wie nur irgendmöglich. Ich schätze, wir sollten in Zukunft einen äußerst respektvollen Abstand zu Investigator Klinge halten.«
»Verdammt richtig«, stimmte Flynn zu. Er blickte Toby
nachdenklich an. »Ich habe gesehen, wie Ihr versucht habt, auf
die Beine zu kommen und mir zu helfen. Habt Ihr Euch Sorgen
gemacht, mich zu verlieren, oder war es nur deswegen, weil ich
Euer einziger Kameramann bin?«
»Um ehrlich zu sein«, antwortete Toby, »ich habe mir Sorgen um meinen Ruf gemacht. Wenn Ihr umgebracht worden
wärt, hätte man sicher auch die Spitzenunterwäsche gefunden,
die Ihr unter Eurer Kleidung tragt. Ich habe schließlich an meine Reputation zu denken.«
Als die Besprechung im Hauptquartier der Wolfs endlich vorüber war, luden die Wolfs den Halben Mann und die drei Investigatoren zum Abendessen und einem anschließenden Umtrunk ein, doch alle lehnten mehr oder weniger höflich ab. Investigatoren waren keine geselligen Kreaturen, und der Halbe
Mann haßte es, angestarrt zu werden. Für lange Zeit hatte er
gehofft, sich eines Tages daran gewöhnen zu können, aber das
war nie der Fall gewesen. Und die Wolfs waren nicht einmal
sonderlich subtil, trotz all ihrer schönen Worte und des vielen
Lächelns. Also begleitete der Halbe Mann die drei Investigatoren zu ihren Quartieren, wechselte ein paar private, aber dennoch einfühlsame Worte mit Klinge und ließ sich anschließend
seine eigene Unterkunft zeigen.
Der Lakai, den die Wolfs abgestellt hatten, ihn zu seinem
Zimmer zu bringen, hielt einen ziemlich großen Sicherheitsabstand zu dem Halben Mann ein und wartete erst gar nicht auf
ein Trinkgeld.
Der Halbe Mann blickte sich in seinem Quartier um. Es war
ein einzelnes Zimmer, und alles Notwendige war vorhanden.
Sogar ein wenig Luxus. Mehr jedenfalls als an Bord des Schiffes, das ihn in solcher Eile hergebracht hatte. Nicht, daß erden
geringsten Dreck auf Luxus gegeben hätte. Er war hier, um zu
arbeiten, und nicht, um Urlaub zu machen.
Der Halbe Mann setzte sich in den einzigen vorhandenen
Sessel, schaltete dessen Massagefunktion ab und zog ihn an
den Schreibtisch heran. Er aktivierte den eingebauten Bildschirm und griff auf die Lektronen der Fabrik zu. Dann rief er
die Aufzeichnungen über die lokalen Truppen auf den Schirm.
Söldner von Hunderten verschiedener Welten, unter mehr als
einem Dutzend Kompaniechefs, und die Sicherheitsleute der
Wolfs bildeten die Oberaufseher. Die Akten der Söldner waren
größtenteils in Ordnung, jedenfalls für die Zeit vor ihrer Ankunft auf Technos III. Die Berichte über ihre Kämpfe mit den
eingeborenen Rebellen, den Ausgestoßenen, waren zwar interessant zu lesen, aber deprimierend. Keine der beiden Seiten
schien eindeutige Vorteile für sich verbuchen zu können, doch
allein dadurch, daß sie so lange standgehalten hatten, schienen
die Rebellen nach und
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