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Die reinen Herzens sind

Die reinen Herzens sind

Titel: Die reinen Herzens sind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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irgendwie ähnlich?«
    : Nicht die Bohne.«
    »Hat Lita Bellson erwähnt, daß ihre Tochter mit fünfzehn ein Kind gekriegt hat?«
    »Nein. Mit keinem Wort. Aber Lita lebt in ihrer eigenen Welt. Pete, warum fährst du nicht zum Golden Valley und fragst sie einfach?«
    »Genau das habe ich vor.«
    »Und ich behalte Tandy im Auge.« Marge seufzte. »Was ist mit Darlene? Glaubst du, sie hat irgendwas mit der Entführung zu tun?«
    »Auszuschließen ist es nicht. Aber mein Instinkt sagt mir, daß sie nur einen dummen Fehler gemacht hat.«
    Kurz darauf legte Decker auf. Marge lehnte sich zurück. Sie hatte den Eingang der Saftbar keinen Moment aus den Augen gelassen. Die beiden waren mittlerweile seit fast einer Stunde in dem Lokal. Allmählich wurde Marge wieder unruhig.
    Zehn Minuten später tauchten die zwei jungen Frauen auf. Marge fiel ein Stein vom Herzen. Tandy ging zum Bodybuilding-Studio zurück, und Cindy schien in Richtung Wagen zu gehen. Marge wartete, bis sich die Türen des Studios hinter Tandy geschlossen hatten. Dann sprintete sie über den Parkplatz. Cindy war völlig verdattert und wurde knallrot.
    »Da habe ich mir was eingebrockt, was?«
    »Sei dankbar, daß ich’s bin und nicht dein Vater.«
    »Bin ich auch.« Cindy folgte Marge zu deren Wagen. »Hübsches Auto. Gehört es dir?«
    »Steig ein, und stell keine Fragen.«
    Cindy glitt stumm auf den Beifahrersitz.
    28
    Im Haus herrschte Friedhofsruhe, als Decker durch die Tür trat. In der Annahme, daß jemand schlief, schlich er auf Zehenspitzen in die Küche und ging durch die Hintertür hinaus. Auch an diesem Tag saßen Nora und Magda bei Eistee hinter dem Haus und unterhielten sich angeregt. Hannah schlief friedlich in ihrem Korbwagen. Ginger lag zusammengerollt unter dem Tisch. Der Setter machte sich gar nicht erst die Mühe, seinen Herrn zu begrüßen. Decker fühlte sich sehr überflüssig.
    »Wie geht’s denn so?«
    »Ich bin froh, daß Sie mit Ihrer Frau gesprochen haben. Sie hat sich den ganzen Vormittag ausgeruht. Das braucht sie, um wieder gesund zu werden«, antwortete Nora.
    »Gut so.«
    »Möchtest du ein Glas Eistee, Akiva?« fragte Magda.
    »Vielleicht später. Wie geht’s denn meinem kleinen Baby?«
    »Sie schläft so fest, wie es nur Babys können.«
    »Ist sie nicht ein braves Mädchen«, sagte Magda. »Einfach die Beste.«
    »Da widerspreche ich nicht«, antwortete Decker. »Ist Cindy da?«
    »Sie ging heute morgen aus dem Haus«, antwortete Magda. »Ich glaube, zum Schwimmen. Sie hatte ihre Badetasche dabei.«
    »Tatsächlich?« fragte Decker. »Das ist phantastisch. Sie muß ein paar Freunde gefunden haben.«
    Die Frauen hörten auf zu reden und lächelten ihn an. Seine Anwesenheit störte wohl langsam. Oder vielleicht störte ihn ihre. Decker lächelte. »Ich geh mal rein. Was essen und nach Rina sehen.«
    Die beiden Frauen nickten so begeistert, als könnten sie es gar nicht erwarten, ihn loszuwerden. Er ging wieder in die Küche zurück, nahm sich einen Apfel und schlang ihn hinunter, bevor er daran dachte, ihn abzuwaschen. Aber was machte schon so ein bißchen Insektizid aus?
    Decker griff zum Telefonhörer und wählte die Nummer in Florida. Die brummige Stimme seines Vaters war auf dem Anrufbeantworter: Bitte hinterlassen Sie eine Nachricht. Piep.
    Decker hinterließ seine Nachricht. Er hatte nicht mehr mit seinen Eltern gesprochen, seitdem das Baby auf der Welt war. Ständig verpaßten sie sich mit ihren Anrufen. Aber die Gratulationskarte, die gestern gekommen war zusammen mit einem langen, handgeschriebenen Brief, hatte Decker verraten, daß seine Eltern die guten Nachrichten begeistert aufgenommen hatten. Normalerweise schrieb seine Mutter nie mehr als ein paar kurze Sätze. Wie geht es Dir? Uns geht es gut. Bis bald.
    Anfangs waren sie enttäuscht gewesen über die Wahl seiner Ehefrau. Sie hatten nichts gegen Rina persönlich, aber sie war, wie Deckers erste Frau, jüdisch. Seine Eltern, beide strenggläubige Baptisten, gewöhnten sich nur schwer an die Ablehnung ihres Heilands. Und als er ankündigte, zum Glauben seiner Frau überzutreten, wußte er, daß er damit seiner Mutter das Herz brechen würde.
    Er hatte sich diesen Schritt nicht leichtgemacht. Den jüdischen Glauben anzunehmen brachte ihn wieder zu seinen Anfängen zurück, zu der Religion seiner leiblichen Eltern. Obwohl Decker seine Adoptiveltern als seine einzig wahren Eltern betrachtete, kam für seine Mutter die Zurückweisung des christlichen Glaubens

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