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Die Reise der Jona

Die Reise der Jona

Titel: Die Reise der Jona Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gerrold
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beginnen. Alles, was Cinnabar unternommen hat – daß er sich freiwillig ergeben hat, daß er entkommen ist, all die Toten – das hat er alles getan, weil er einen Plan verfolgt. Welchen? Offensichtlich geht es ihm darum, uns aufzuhalten. Er wollte verhindern, daß wir die Fluktuatoren ausbauen. Und nun, da er das geschafft hat, hat er all seine Trümpfe ausgespielt. Oder? Hat er noch ein As im Ärmel?«
    Brik schüttelte den Kopf. Er wartete höflich, während Korie fortfuhr, laut zu denken.
    »Da wir nun wissen, wie gefährlich er ist, wissen wir auch, daß uns nichts anderes übrigbleibt, als die Burke zu vernichten. Also hat er unsere Hand geführt! Er kann nicht ernsthaft glauben, daß wir dumm genug sind zu versuchen, die Burke zu retten, solange er noch lebt. Angenommen, wir haben schnell genug reagiert. Angenommen, wir haben es geschafft, ihn zu töten – dann hat er versagt. Oder nicht? Er hat uns höchstens zwei oder drei Stunden aufgehalten. Vielleicht war das alles, was er wollte? Würde ein Morthaner sich willentlich opfern, wenn es um einen größeren Plan geht?«
    Brik blickte schweigend auf Korie hinunter. Seine Augen verrieten alles.
    Mit kalter, stechender Furcht erkannte Korie, was es zu bedeuten hatte. »O Scheiße! Die Drachenfürst ist viel näher, als wir angenommen haben. Nah genug, daß schon eine kleine Verzögerung entscheidend sein kann.« Korie dachte über die Möglichkeit nach, dann sah er wieder zu dem noch immer bedeutsam schweigenden Brik. Es gab nur eine mögliche Schlußfolgerung. »Sie haben recht. Wir müssen die Burke augenblicklich vernichten. Es ist unsere beste Chance, oder nicht?«
    Brik schüttelte den Kopf. »Es ist nicht die beste Chance, weil es eine gute wäre, sondern weil es die am wenigsten schlechte ist.«
    »Wie bitte?«
    »Denken Sie weiter. Sie haben noch nicht das gesamte Problem erkannt.«
    Korie runzelte die Stirn. Was habe ich übersehen? Unvermittelt trat ein neuer Ausdruck in sein Gesicht.
    »Warten Sie eine Sekunde. Sie sagen, daß er weiß, was wir denken. Dann weiß er also auch, daß wir im Augenblick diese Unterhaltung führen. Also hilft es uns nicht weiter, die Burke zu versenken. Er wird uns daran hindern, nicht wahr?«
    »Er weiß, welche Möglichkeiten wir haben. Ja. Die Ladungen, die wir an Bord der Burke angebracht haben, werden auf den Brückenmonitoren wahrscheinlich alle grünes Licht zeigen. Aber ich bezweifle stark, daß sie noch auf einen Zündimpuls reagieren. Deshalb habe ich auch einen Torpedo vorgeschlagen.
    Wenn er noch lebt, dann wird sein nächstes unmittelbares Ziel sein, unsere Torpedos außer Gefecht zu setzen. Wahrscheinlich ist er im Augenblick schon dabei«, sagte Brik. Dann fügte er hinzu: »Wir hätten vielleicht eine Chance gehabt, wenn wir, anstatt sie zuerst zu evakuieren, die Burke sofort torpediert hätten, aber…«
    Der Morthaner zuckte die Schultern. »Das hätte bedeutet, achtzehn Besatzungsmitglieder zu opfern. Menschen tun so etwas nicht.«
    »Nein. Menschen nicht. Sie denken, das ist eine Schwäche, nicht wahr?«
    »Ich denke, es ist eine menschliche Eigenschaft. Es ist jedenfalls definitiv keine morthanische.«
    »Schon gut, schon gut. Lassen wir das. Wir wollen lieber ein paar Alternativen überlegen. Lassen Sie uns einen Sprung zum Ende machen. Wie sieht das Szenario aus, wenn die andere Seite gewinnt? Sie werden die Burke kontrollieren – und sehr wahrscheinlich auch die LS-1187. Und wir werden tot oder ihre Gefangenen oder…«
    »Mittagessen. Wir werden ihr Mittagessen«, korrigierte ihn Brik.
    »Ja, schon gut. Aber vorher. Wie wird er das Schiff übernehmen?«
    »Wie hat er die Burke übernommen?«
    Korie zuckte die Schultern. »Er hat alle anderen getötet.«
    »Dann wird er mit der Besatzung der LS-1187 das gleiche tun – außer, er hat einen triftigen Grund, der dagegen spricht.«
    »Ich wünschte, wir könnten selbst ein paar Fallen für ihn aufstellen.«
    »Fällt Ihnen eine Falle ein, die ein Morthaner übersieht?«
    »Und Ihnen?« grinste Korie. Brik funkelte ihn böse an.
    »Tschuldigung« sagte Korie. »Ich konnte nicht widerstehen. Was ist mit verschachtelten Fallen? Ködern? Könnte das funktionieren?«
    »Vielleicht. Wenn wir es schlau genug anstellen.«
    »Gut. Helfen Sie mir einen Augenblick. Wenn Sie ein Morthaner wären – und Sie sind schließlich einer! –, und wenn Sie planten, dieses Schiff zu übernehmen, wie würden Sie es anstellen?«
    »Zuerst würde ich jeden töten, der

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