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Die Reise des Elefanten - Die Reise des Elefanten - A viagem do elefante

Die Reise des Elefanten - Die Reise des Elefanten - A viagem do elefante

Titel: Die Reise des Elefanten - Die Reise des Elefanten - A viagem do elefante Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan Puchner
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das früher oder später allen Freiluftmuseen blüht. Sie gelangten auf einen Platz, und dort stand der Palast. Der Alte betätigte die Glocke an der Dienstbotentür, nach einer Minute wurde ihm geöffnet, und er trat ein. Die Dinge entwickelten sich anders, als der Kommandant es sich vorgestellt hatte, aber vielleicht war es besser so. Der Alte führte also das erste Gespräch, und er selbst würde sich anschließend mit dem Hauptanliegen befassen. Nach einer guten Viertelstunde erschien ein dicker Mann mit einem mächtigen Schnauzbart, dessen Enden wie die Quasten eines Schiffsschrubbers herabhingen. Der Kommandant ritt auf ihn zu und sprach vom Pferde herab, um den Standesunterschied auch wirklich deutlich zu machen, die ersten Worte, Du bist also der Verwalter des Herrn Grafen, Zu Euren Diensten, Euer Ehren. Der Kommandant stieg ab und nutzte, eine ungewöhnliche Schlauheit unter Beweis stellend, das auf dem Silbertablett servierte Stichwort, Mir zu dienen bedeutet in diesem Falle dasselbe, wie dem Herrn Grafen und seiner Königlichen Majestät, dem König, zu dienen, Euer Ehren mögen die Güte haben, mir Eure Wünsche zu erklären, und ich werde in allem, was nicht gegen die Rettung meiner Seele oder die Interessen meines Dienstherrn verstößt, den zu verteidigen ich mich verpflichtet habe, Euer Diener sein, Durch mich werden die Interessen deines Dienstherrn nicht verletzt werden, und auch deine Seele wirst du nicht verlieren, lass uns also auf das zu sprechen kommen, was mich hierher bringt. Er machte eine Pause, bedeutete dem Ochsentreiber, näher zu treten, und begann, Ich bin Kavallerieoffizier Seiner Königlichen Majestät, die mir den Auftrag erteilt hat, einen Elefanten nach Valladolid in Spanien zu bringen, der dem Erzherzog Maximilian von Österreich übergeben werden soll, welcher im Palast seines Onkels und Schwiegervaters, Kaiser Karls des Fünften, weilt. Der Verwalter riss die Augen auf, die Kinnlade fiel ihm auf das Doppelkinn hinab, ermunternde Anzeichen, wie der Kommandant im Geiste registrierte. Also fuhr er fort, Ich führe in meiner Marschkolonne einen Ochsenkarren mit, der die Futterballen, von denen der Elefant sich ernährt, und den Wasserbottich, an dem er seinen Durst stillt, befördert, der Karren wird von einem Ochsengespann gezogen, das dieser Aufgabe bisher gut gewachsen war, aber ich befürchte, die beiden Tiere reichen nicht aus, wenn im Gebirge große Steigungen zu überwinden sind. Der Verwalter nickte, sagte jedoch nichts. Der Kommandant atmetet tief durch, fügte ein paar ausschmückende Floskeln hinzu, die er sich zuvor im Kopf zurechtgelegt hatte, und kam dann zur Sache, Ich brauche ein weiteres Ochsengespann, das ich vor den Karren spannen kann, und dachte, ich könnte es vielleicht hier finden, Der Herr Graf ist nicht da, nur er kann. Der Kommandant schnitt ihm das Wort ab, Offensichtlich hast du nicht verstanden, dass ich hier im Namen des Königs stehe, nicht ich bitte dich darum, mir für ein paar Tage ein Ochsengespann zu leihen, sondern Seine Königliche Majestät, der König von Portugal,Das habe ich verstanden, mein Herr, das habe ich verstanden, aber mein Dienstherr, Ist nicht da, das weiß ich bereits, aber sein Verwalter ist da, der seine Pflichten gegenüber dem Vaterland kennt, Dem Vaterland, mein Herr, Hast du es nie gesehen, fragte der Kommandant und ließ sich auf ein lyrisches Abenteuer ein, Siehst du diese Wolken, die nicht wissen, wohin sie ziehen, sie sind das Vaterland, siehst du die Sonne, die mal scheint, mal nicht, sie ist das Vaterland, siehst du diese Baumreihe dort, wo ich heute Morgen mit heruntergelassenen Hosen dieses Dorf entdeckte, sie sind das Vaterland, du kannst dich also nicht weigern oder meiner Mission Steine in den Weg legen, Wenn Euer Ehren meinen, Ich gebe dir mein Wort als Kavallerieoffizier, und nun genug geredet, gehen wir in den Stall und begutachten die Ochsen, die du dort hast. Der Verwalter strich sich über den schmuddeligen Schnauzbart, als müsste er diesen befragen, und traf schließlich seine Entscheidung, das Vaterland stand über allem, doch noch immer in Sorge ob der Konsequenzen seines Zugeständnisses, fragte er den Offizier, ob er ihm irgendeine Sicherheit dalassen könne, worauf der Kommandant antwortete, Ich stelle dir eigenhändig ein Schriftstück aus, in dem ich versichere, dass das Ochsengespann von mir persönlich an seinen Ursprungsort zurückgebracht wird, sobald der Elefant dem Erzherzog von Österreich

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