Die Reise des Elefanten - Die Reise des Elefanten - A viagem do elefante
Königliche Majestät inständig zu bedenken, welche Schande es für uns wäre, wenn wir das Geschenk an den Erzherzog Maximilian in einem Scharmützel mit spanischen Straßenräubern auf spanischem Gebiet verlören, Was schlagen der Herr Sekretär also vor, Es gibt nur eine einzige mögliche Strecke neben der kastilischen, nämlich die entlang unserer eigenen Grenze in Richtung Norden bis Castelo Rodrigo, Das sind schlechte Wege, sagte der Herrscher, Ihr kennt sie nicht, Herr Sekretär, Nein, aber wir haben keine andere Wahl, und die Route hatnoch einen anderen Vorteil, Und der wäre, Herr Sekretär, Dass wir den größten Teil der Strecke auf einheimischem Boden zurücklegen, Ein gewichtiger Punkt, zweifelsohne, der Herr Sekretär denken wirklich an alles.
Zwei Wochen nach dieser Unterhaltung stellte sich heraus, dass der Sekretär Pêro de Alcáçova Carneiro letztlich doch nicht an alles gedacht hatte. Ein Bote des erzherzoglichen Sekretärs überbrachte einen Brief, in dem dieser nach ein paar Belanglosigkeiten, die offensichtlich nur dazu dienten, vom Wesentlichen abzulenken, fragte, über welchen Grenzort der Elefant einreisen werde, schließlich sollte ihn dort ein spanisches oder österreichisches Truppenkommando empfangen. Der portugiesische Sekretär teilte auf demselben Wege mit, die Einreise werde über den Grenzübergang von Castelo Rodrigo erfolgen, und bereitete gleich darauf den Gegenangriff vor. Dies mag angesichts des zwischen den beiden iberischen Ländern herrschenden Friedens als unangebrachte Übertreibung empfunden werden, doch war es in der Tat so, dass Pêro de Alcáçova Carneiro, der über einen sechsten Sinn verfügte, das Wort empfangen, das der spanische Kollege in seinem Brief gebrauchte, ganz und gar nicht gutheißen konnte. Der Mann hätte die Begriffe begrüßen oder willkommen heißen verwenden können, doch das hat er nicht getan, er hat sich also entweder nichts dabei gedacht oder aber es ging die Wahrheit mit ihm durch, wie man so schön sagt. Ein paar Anweisungen an den Kavalleriehauptmann bezüglich des Vorgehens werden helfen, Missverständnissen vorzubeugen, dachte Pêro de Alcáçova Carneiro, sofern es auf der Gegenseite dieselben Anordnungen gibt. Das Ergebnis dieser strategischen Planungen wird ein paar Tage später andernorts vom Unteroffizier verkündet werden, und zwar in ebendiesem Augenblick, Dort hinten kommen zwei Reiter, mein Kommandant. Der Kommandant blickte sich um, es war nicht zu verkennen, dass die in ausladendem Trab auf sie zukommenden Reiter es eilig hatten. Der Unteroffizier hatte die Kolonne anhalten lassen und die Ankömmlinge ins diskrete Visier einiger Gewehre genommen. Die Pferde, am ganzen Körper zitternd und mit Schaum vorm Maul, hielten keuchend an. Die beiden Männer grüßten, und einer von ihnen sagte, Wir sind Überbringer einer Botschaft des Sekretärs Pêro de Alcáçova Carneiro an den Kommandanten der den Elefanten begleitenden Streitkräfte, Dieser Kommandant bin ich. Der Mann öffnete seinen Rucksack, holte ein doppelt gefaltetes, mit dem offiziellen Siegel des königlichen Sekretariats versehenen Brief hervor und reichte diesen dem Kommandanten, der sich ein paar Schritte abseits stellte, um ihn zu lesen. Seine Augen leuchteten, als er wieder zurückkam. Er nahm den Unteroffizier beiseite und sagte zu ihm, Unteroffizier, lassen Sie diesen Männern etwas zu essen reichen und Ihnen Verpflegung für den Weg richten, Ja, mein Kommandant, Teilen Sie allen Männern mit, dass wir unseren Marsch fortan beschleunigen werden, Ja, mein Kommandant, Und dass die Zeit der Siesta um die Hälfte gekürzt wird, Ja, mein Kommandant, Wir müssen vor den Spaniern in Castelo Rodrigo ankommen, und das sollten wir schaffen, denn sie sind nicht vorgewarnt, wir hingegen schon, Und wenn wir es nicht schaffen, wagte der Unteroffizier zu fragen, Wir werden es schaffen, aber wer zuerst kommt, wartet. So einfach war das, wer zuerst kommt, wartet, dafür hätte der Sekretär Pêro de Alcáçova Carneiro keinen Brief schreiben müssen. Es muss also mehr dahinterstecken.
D ie Wölfe kamen am nächsten Tag. So oft haben wir über sie gesprochen, dass sie am Ende doch beschlossen, sich zu zeigen. Sie schienen nicht in kriegerischer Absicht zu kommen, vielleicht, weil die Beute der nächtlichen Jagd ausreichte, um den Magen zu beruhigen, außerdem flößt eine solche Kolonne von über fünfzig, größtenteils bewaffneten Männern Respekt ein, gemahnt zur Vorsicht,
Weitere Kostenlose Bücher