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Die Reise des Elefanten - Die Reise des Elefanten - A viagem do elefante

Die Reise des Elefanten - Die Reise des Elefanten - A viagem do elefante

Titel: Die Reise des Elefanten - Die Reise des Elefanten - A viagem do elefante Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan Puchner
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gewöhnlichen Apfels war. Vielleicht war die Frucht an sich ja ein Wunderwerk Gottes, aber es gibt auch Leute, die behaupten, es sei gar kein Apfel gewesen, sondern ein Melonenschnitz, dessen Kerne der Teufel eingesetzt hatte. Schwarze noch dazu.
    Die Kutsche des Erzherzogspaares wartet bereits auf ihre adligen und erlauchten Passagiere. Fritz führt den Elefanten an die für ihn vorgesehene Stelle im Zug, sprich, hinter die Kutsche, indes in gebührender Entfernung, damit der Erzherzog sich nicht über die Nähe dieses Betrügers erzürnte, der zwar nicht so weit gegangen war, Katzen für Hasen zu verkaufen, dennoch aber unglückliche Kahlköpfige, darunter sogar tapferste Kürassiere, getäuscht hatte, indem er ihnen eine so üppige Mähne wie die jenes sagenumwobenen unglückseligen Samson versprach. Es war eine unnötige Vorsichtsmaßnahme, denn der Erzherzog blickte schlicht nicht nach hinten, offensichtlich hatte er andere Sorgen, wollte er doch noch bei Tageslicht in Brixen ankommen, und sie waren bereits verspätet. Er wies den Feldadjutanten an, der Spitze der Kolonne seine Befehle zukommen zu lassen, und die ließen sich in drei praktisch synonymen Wörtern ausdrücken, Schnelligkeit, Geschwindigkeit, Zügigkeit, natürlich vorbehaltlich der Verzögerungen durch den nun stärker fallenden Schnee und den Zustand der Wege. Es sind nur zehn Leguas, hatte der auskunftsfreudige Unteroffizier verkündet, aber wenn nach jetziger Rechnung zehn Leguas fünfzigtausend Meter oder mehrere zehntausend Schritte der alten Art sind, und um diese Rechnung kommen wir nicht herum, dann werden diese zu einem weiteren schwierigen Tagesmarsch aufbrechenden Menschen viel erleiden müssen, insbesondere jene, die nicht das Glück haben, ein Dach über dem Kopf zu haben, und das sind fast alle. Wie schön ist doch der Schnee hinter der Fensterscheibe, sagte Erzherzogin Maria naiv zu Erzherzog Maximilian, ihrem Mann, doch dort draußen, wo der Wind in den Augen schmerzte, die Stiefel klatschnass waren und die Frostbeulen an Füßen und Händen wie ein Winterfeuer brannten, musste man schon den Himmel fragen, was man verbrochen hatte, um eine solche Strafe zu verdienen. Wie schrieb doch einmal ein Dichter, Zwar winken die Pinien, doch der Himmel antwortet ihnen nicht. Er antwortet auch den Menschen nicht, obwohl diese mehrheitlich von klein auf die entsprechenden Gebete erlernt haben, das Problem liegt wohl eher darin, eine Sprache zu finden, die Gott versteht. Auch die Kälte ist, wenn sie ausbricht, für alle gleich, heißt es, aber nicht alle kriegen am Rücken dieselbe Portion davon ab. Der Unterschied besteht darin, ob man in einer mit Pelzen und Decken ausgelegten und mit Thermostat versehenen Kutsche reist oder in peitschendem Schneegestöber zu Fuß marschiert oder den Fuß in einen gefrorenen Steigbügel gespannt hat, der wie eine Aderpresse drückt. Positiv war dennoch, dass die vom Unteroffizier an Fritz übermittelte Nachricht über eine mögliche längere Rast in Brixen sich wie ein Lauffeuer im Zug verbreitet hatte, wobei jedoch die Pessimisten, jeder für sich und alle zusammen, die Vergesslichen sofort an die Gefahren der Eisackschlucht und erst recht an die des weit schlimmeren, danach kommenden und bereits auf österreichischem Gebiet befindlichen Brennerpasses erinnerten. Hätte Hannibal es gewagt, diese beiden Engpässe zu durchqueren, wäre es vermutlich nicht zur Schlacht von Zama gekommen und wir hätten uns nicht in unserem Kino um die Ecke die letzte, endgültige Niederschlagung des karthagischen Heeres durch Scipio, den Afrikaner, in einem von Vittorio Mussolini, dem ältesten Sohn Benito Mussolinis, produzierten Spielfilm über die Römer ansehen können. Dort haben dem großen Hannibal die Elefanten nichts genützt.
    Fritz, der auf Solimans Nacken sitzt und unaufhörlich den peitschenden Schnee ins Gesicht gewirbelt bekommt, ist gerade nicht in der Verfassung, höhere Gedanken zu entwickeln. Dennoch grübelt er darüber nach, wie er seine Beziehung zum Erzherzog verbessern kann, der ihn nicht nur keines Wortes, sondern auch keines Blickes mehr würdigt. In Valladolid hatte die Sache doch ganz gut angefangen, aber auf dem Weg nach Rosas hatte Soliman durch seine Körperausscheidungen dem edlen Vorhaben einer Annäherung so unterschiedlicher sozialer Schichten wie der des Mahuts und der des Erzherzogs schweren Schaden zugefügt. Mit ein wenig gutem Willen hätte man vielleicht darüber hinwegsehen können,

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