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Die Reise in die Dunkelheit

Die Reise in die Dunkelheit

Titel: Die Reise in die Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrej Djakow
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er seinem Begleiter zu. »Schlimmer als wilde Bestien … Monster …«
    »Ich hatte dir ja gesagt, dass du hier nichts verloren hast«, konterte Satur. »Spar dir also deine unqualifizierten Kommentare.«
    Vor ihnen wurde es eng. Ein korpulenter Händler in einem extravaganten Leibrock prüfte die Ware, indem er die Zähne der am Gitter aufgereihten Sklaven inspizierte. Irgendeine Frau ließ sich diese Erniedrigung nicht gefallen und schnappte sogar nach seinem Finger. Doch der fette Sklaventreiber lachte nur und gab einem Aufseher ein Zeichen. Der zückte unverzüglich seine Peitsche und holte aus. Die Frau wich zurück und hielt sich schützend die Arme vors Gesicht. Doch der erwartete Schlag blieb aus. Taran war ihrem Peiniger in den Arm gefallen und drauf und dran, ihm die Zähne einzuschlagen.
    »Wage es nicht, Stalker!«, intervenierte der herbeigeeilte Satur. »Du hast kein Recht, dich in unsere internen Angelegenheiten einzumischen!«
    Der Söldner verharrte mit ausgestreckter Faust und durchbohrte den Aufseher mit zornigen Blicken. Um sie herum hatte sich bereits ein Menschenauflauf gebildet.
    »Mach es nicht noch schlimmer, Stalker. Du änderst sowieso nichts.«
    Die Veganer glotzten. Widerwillig ließ Taran den Fettwanst los und folgte seinem Begleiter. Das triumphierende Grinsen in den Gesichtern der Aufseher beachtete er nicht.
    »Jeder lebt, wie er kann«, schulmeisterte Satur. »Unser Imperium benötigt Arbeitskräfte. Ställe ausmisten, Plantagen pflegen, Abortgruben ausräumen, neue Schächte graben – irgendwer muss doch die Drecksarbeit machen . A ngesichts der Bedrohung durch die Primorski-Allianz können wir uns nicht mit so profanen Dingen abgeben. Wir konzentrieren all unsere Kräfte auf die Sicherung der Grenzen und die Umsetzung des Assimilationsprogramms.«
    »Was für ein Programm?«
    »Das erkläre ich dir später. Darum geht’s jetzt nicht. Reden wir mal über die Allianz. Weißt du, was sie dort mit gefangenen Veganern machen? Sie sezieren sie auf Operationstischen wie Versuchskaninchen. Die Masuten sind auch nicht besser . A uf den ersten Blick die Unschuldslämmer vom Dienst: Führen keine Kriege, halten keine Slaven . A ber wenn’s um lukrative Aufträge geht, sind sie sich für nichts zu schade. Was glaubst du, wer dieses Gehege hier gebaut hat?« Satur schlug mit der Gerte gegen die Stahlstäbe, die im Boden und an der Decke eingemauert waren. »Eben. Und du? Wo besorgst du dir deine Medizin?«
    Taran reagierte nicht auf die Provokation. Mürrisch stapfte er hinter dem Veganer her. Die Erwähnung des Medikaments löste sorgenvolle Gedanken in ihm aus. Sein Leiden konnte sich jeden Augenblick wieder bemerkbar machen. Es war leichtsinnig gewesen, sich ins Imperium der Veganer vorzuwagen, ohne den nächsten Anfall abzuwarten. Doch die Umstände hatten den Stalker zur Eile getrieben. Wo er nun schon hier war, sollte er wenigstens seine Ampullenvorräte wieder auffüllen …
    Den Sklavenmarkt hatten sie unterdessen hinter sich gelassen. Von Gleb keine Spur. Ein neuerliches Angebot von Satur, einen Rundgang über die Plan zu machen, lehnte der Söldner ab und bestand darauf, in Richtung Lisa weiterzugehen. Je tiefer sie in die Höhle der »Grünen« vordrangen, desto mehr bereute Taran seine Entscheidung.
    Der Veganer gab sich keine Mühe, irgendetwas zu verbergen. Im Gegenteil. Es schien ihm ein perverses Vergnügen zu bereiten, dem Stalker die »Errungenschaften« der veganischen Zivilisation vorzuführen. Mit einem vieldeutigen Grinsen führte er ihn an Plantagen vorbei, auf denen exotische Pflanzen wuchsen. Es handelte sich um niedrige Sträucher mit fleischigen, roten Blättern. So weit, so gut, doch wie kam es, dass diese seltsamen Gewächse sich hier und da ruckartig bewegten? Bei genauerem Hinsehen stellte der Söldner entsetzt fest, dass sich unter dem Laub menschliche Körper befanden.
    »Die sind …«
    »Lebendig, ja«, ergänzte Satur. »Noch. Das sind parasitische Pflanzen. Wir haben versucht, sie auf normalem Boden zu kultivieren, aber das hat nicht funktioniert. Sie brauchen einen Wirt, um gedeihen zu können. Das Wurzelwerk durchwächst die Gewebe des Opfers und löst die Nährstoffe heraus. Der Saft dieser Pflanzen entfaltet eine phänomenale Heilwirkung. Ohne ihn würde es ewig dauern, bis sich die Adaptanten nach den Operationen wieder erholen.«
    »Ich will gar nicht wissen, was das für Adaptanten sind …«
    »Klingt komplizierter, als es ist. Wenn du nur einen

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