Die Reise nach Gadaron (German Edition)
sie aus dem Hauptquartier der Bürgerwehr wieder zu erkennen.
„Das sind nicht die einzigen, die auf unserer Seite sind!“, erklärte Dorago stolz. „Nachdem die anderen Dämonenjäger erfahren haben, was passiert ist, haben sie sich uns sofort angeschlossen.“
„Du meinst, dass die Ritterschaft der Ewigen Sonne und die Morganen ein Bündnis eingegangen sind?“, fragte Kona. „Wie habt ihr das denn herausgefunden?“
„Ich habe meine Kontaktleute in der Stadt über die Ritterschaft befragt. Was sie wussten, war nicht gerade viel. Sonderbar waren nur die finanzi ellen Mittel der Ritterschaft. Bis vor einigen Monaten, sah es damit nämlich gar nicht so rosig aus: Schulden bei den örtlichen Geldverleihern und Mangel an den wichtigsten Ausrüstungsgegenständen. Die Gruppe stand kurz vor dem Bankrott. Mit einem Mal änderte sich die Situation. Die Ritterschaft bezahlte ihre Schulden und lebte plötzlich in Saus und Braus. Sie bauten sich ihre Protzburg als Hauptsitz.“
„Einfach so?“, fragte Kona irritiert.
„Zuerst sah es so aus“, erwiderte Dorago. „Doch dann fand ich heraus, dass Aklagon und einige andere ranghohe Ritter eine Reise ins Morganengebiet unternahmen. Danach hatten sie plötzlich mehr Geld, als sie ausgeben konnten.“
„Da wusstest du, dass die Ritterschaft der Ewigen Sonne ihren Reichtum den Morganen zu verdanken hat“, schloss Salan.
„Ich habe es jedenfalls vermutet, konnte es aber noch nicht beweisen. Meine neuen Erkenntnisse wollte ich euch trotzdem mitteilen und suchte euch im Hauptquartier der Bürgerwehr. Dort wart ihr aber nicht und ich erfuhr von euren zwei Freunden hier, dass ihr von einer Horde Morganen gefangen genommen worden seid.“ Er wies auf Orak und Parto.
„Wir haben mitbekommen, wie die Morganen auf dem Hauptplatz über euch herfielen“, erzählte Parto „konnten aber nicht eingreifen.“
„Trotzdem haben wir überlegt, wie wir euch helfen könnten“, erklärte Orak. „Da tauchte Dorago auf und erzählte uns, dass die Ritterschaft dahinter steckte. Als die anderen Jäger davon erfuhren, wollten sie sofort helfen.“
„Dann sind noch mehr Dämonenj äger hier?“, fragte Kona überrascht.
„Klar!“, meinte Dorago. „Wir haben schon fast die ganze Ritterburg im Griff und wollten euch befreien, bevor wir zum letzten Schlag ausholen.“
Zusammen stürmten Befreite und Befreier die Treppe hinauf. Oben musste sich Kona erst mal an die normalen Lichtverhältnisse gewöhnen, konnte aber schon erkennen, was um ihn herum geschah. Er befand im Hauptsitz der Ritterschaft der Ewigen Sonne, die gerade von unzähligen Dämonenjägern gestürmt wurde. Sie lieferten sich erbitterte Kämpfe mit den Rittern, und ihre Übermacht war nur zu deutlich. Die Ritterschaft hatte nicht mehr viel dagegen zu setzen.
„Wir haben die Burg fast vollständig im Griff!“, berichtete ein herbeieilender Dämonenjäger Dorago, der den Oberbefehl zu haben schien. „Nur der Hauptturm ist noch von der Ritterschaft besetzt.“
„Natürlich“, meinte Dorago, „der am schwersten einzunehmende Ort der ganzen Festung. Dort wird sich Aklagon verschanzt haben.“
„Dann sind vielleicht auch Larina und Wankall dort“, vermutete Kona.
„Wahrscheinlich. Das Problem ist nur, sie dort heraus zu bekommen. In einer Burg, ist der Turm die letzte und stärkste Verteidigungslinie. Es kann Wochen dauern, sie einzunehmen.“
„Ich schaffe es in Minuten!“, behauptete Kona und marschierte los , Richtung Hauptturm.
„Warte, Kona. Das schaffst du nicht allein!“, warnte ihn Salan.
„Pass du auf Zerberus auf, und finde deinen Zauberstab“, bat ihn Kona. „Es wäre schade, wenn die Schlacht zu Ende ginge, ohne dass du einen einzigen Ritter erledigt hättest, mein Freund.“ Und ohne ein weiteres Wort ging Kona weiter auf den Turm zu, in dem er Larina vermutete.
Er war wirklich eine Festung für sich. Ein fünfzig Meter hoher, alles überragender, viereckiger Bau. Mit dicken Steinwänden und nur einer schmalen Tür als Eingang. Als Kona auf sie zuging, waren gerade mehrere Dämonenjäger dabei, sie aufzubrechen, ohne Erfolg.
´Das wird doch nie was`, dachte Kona. „Geht mal zur Seite“, rief er den Kriegern zu, die ihn erkannten und wohl ahnten, was er vorhatte. Sie räumten sofort den Weg. Nachdem er freie Bahn hatte, formte er einen Feuerball in seinen Händen. Als der genug Zerstörungskraft in sich gebündelt hatte, schleuderte Kona ihn gegen die Eingangstür. Die Explosion
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