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Die Reise nach Gadaron (German Edition)

Die Reise nach Gadaron (German Edition)

Titel: Die Reise nach Gadaron (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Zurawczak
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herabstiegen.
    „Ich schätze mal, wir bekommen Besuch“, stellte Kona fest.
    Und wirklich. In der Ferne sahen sie das flackernde Licht einer Fackel.
    Zwar war das Licht, das sie erreichte, nicht hell genug, um für eine wirkliche Beleuchtung zu sorgen. Es reichte aber, nach der völligen Dunkelheit, dafür, dass sie ihre Umgebung erkennen konnten. Kona und Salan befanden sich in einem schmalen Raum, der mit einem Gitter verschlossen war. Dahinter war ein Gang, von dem noch weitere Kerkerzellen abgingen. Die Ketten, an denen die beiden hingen, waren an der Wand befestigt und schienen von guter Qualität zu sein. Es muss nicht weiter erwähnt werden, dass weder Kona sein Schwert, noch Salan seinen Zauberstab bei sich hatten. Dafür entdeckten sie Zerberus, der, ebenfalls mit einer Kette um den Hals, zwischen ihnen lag. Er bewegte sich nicht, war aber am Leben, wie sein leiser Atmen bewies. Wahrscheinlich litt er noch unter den Folgen des Morganenzaubers.
    Das Licht der Fackel kam immer näher und allmählich konnten sie auch erkennen, wer sich da ihrem Kerker näherte. Es waren zwei Personen. Als sie nah genug waren, um sie richtig zu erkennen, erstarrte Kona. Die beiden kannte er. Es war Wankall, der Morganen-Oberpriester, dem Kona schon in Neu Katija begegnet war. Der andere war Aklagon, der Anführer der Ritterschaft der Ewigen Sonne!
    „Wie ihr seht, Wankall“, sprach Aklagon, „sind die Gefangenen gut untergebracht. Sie werden euch nicht im Weg sein, wenn ihr euer Opfer aus der Stadt schafft.“
    „Warum sind sie überhaupt noch am Leben?“, wollte Wankall wissen. „Es wäre wesentlich einfacher, man würde sie einfach hier umbringen.“
    „Oh, sie werden sterben. Aber nicht durch einen hinterhältigen Mord , in einem dunklen Verlies. Das widerspricht der Ritterehre! Sie werden bei Tageslicht, in aller Öffentlichkeit hingerichtet. Ihr habt eure Rituale, wir die unseren“, fügte Aklagon hinzu, als Wankall sich anschickte, zu widersprechen.
    „So, so“, meinte Kona, der nun zu begreifen begann, was hier vor sich ging. Die Morganen und die Ritterschaft der Ewigen Sonne hatten ein Bündnis geschlossen. „Passt irgendwie, Abschaum zu Abschaum.  Dreck zu Dreck!“
    „Ihr seid der Dreck!“, fuhr Aklagon Kona an. „Kona, wiedergeborener Herr der Unterwelt! Du bist doch selbst nicht mehr als ein Dämon! Und Salan, Zauberer eines minderwertigen Ordens. Ja, wir wissen alles über euch. Unsere Verbündeten, die Morganen, haben uns alles über euch erzählt! Nach eurem Überfall auf die Stadt Neu Katija, wo ihr die Wächterin Larina in eure Gewalt gebracht habt. Dann haben wir euch aufgelauert. Wir wussten, dass ihr irgendwann in Doranika auftauchen würdet. So kam es dann ja auch, und wir konnten Larina endlich ihrer wahren Bestimmung zuführen.“
    „Was habt ihr mit Larina gemacht?“, fragte Kona verzagt.
    „Der Pakt mit der Ritterschaft ist eindeutig. Wenn sie euch ergriffen haben, bekommen wir Larina als Opfer für die ewige Flamme Gajas“, erklärte Wankall selbstgefällig.
    „Und wir bekommen alle Gegenstände des Himmels, die ihr schon gefunden habt!“ , meinte Aklagon. „Mit denen, die wir schon haben, sind es fünf. Sie werden der Ritterschaft zusätzliche Macht verleihen.“
    „Wenn ich hier heraus komme, werde ich euch töten.“ Konas Stimme klang ruhig und eiskalt. Es war zu spüren, dass er jedes Wort ernst meinte.
    Doch Aklagon war völlig ungerührt, als er antwortete: „Du, der Zauberer und die Töle kommt hier erst wieder raus, wenn ich euch den Kopf abschlage. Ich glaube, ich werde dein Schwert benutzen, Kona. Eine wirklich interessante Waffe. Schade, dass Larina den Tod ihres alten Beschützers nicht mehr miterleben wird. Sie wird dann schon die ruhmreiche Heldentat begangen haben, und ist das Opfer der Flamme Gajas geworden.“
    Dann verließen Aklagon und Wankall den Kerker. Die Fackel nahmen sie mit und ließen Kona, Salan und Zerberus im Kerker, in völliger Dunkelheit zurück. Das war Kona auch ganz recht so, denn so konnte niemand die Tränen sehen, die ihm übers Gesicht liefen.
    *
    Nach einer Weile, konnte Kona nicht mehr einschätzen, wie viel Zeit vergangen war. Es konnten Stunden, Tage, Wochen gewesen sein. Er hatte jedes Zeitgefühl verloren. Die permanente Dunkelheit zeigte Wirkung. Es war Kona auch egal. Er hatte schon öfter in einem Kerker gesessen, und nicht immer zu unrecht. Doch jedes Mal war es ihm gelungen zu entkommen. Aber das hatte immer viel Zeit

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