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Die Reise nach Gadaron (German Edition)

Die Reise nach Gadaron (German Edition)

Titel: Die Reise nach Gadaron (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Zurawczak
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Tieren aussahen. In einer Ecke war eine Feuerstelle, über der ein Kessel hing. Darin köchelte eine schwarze Flüssigkeit und übel riechende Dämpfe stiegen empor.
    Doch nichts in diesem Raum war so erschreckend, wie die Kreatur, die Larina festhielt. Das Geschöpf wirkte weitgehend menschlich, doch auf eine so entstellte Art und Weise, dass Larina beinahe geschrieen hätte.
    Bis auf ein paar graue, fettige Haarsträhnen war das Wesen kahl. Die Haut war übersät von Geschwüren und wirkte faulig. Genau wie die Zähne, die wie verwitterte Grabsteine aus dem übel riechenden Schlund des Geschöpfes hervorragten. Die Augenhöhlen waren nur zwei schwarze Löcher.
    „Ein hübsches Mädc hen!“, kreischte die Kreatur. „Ich benutze nur sie für meine Sammlung. Leider kommen nur wenige wie du in meinen Wald. Die meisten sind Krieger oder Dämonen. Die sind wertlos für mich! Aber meine Kinderchen spielen immer wieder gerne mit ihnen.“
    ´Sammlung? Kinderchen? Mit Dämonen und Kriegern spielen? Wovon redet dieses Ding? `, fragte sich Larina.
    Während sie sich umsah, kam ihr ein Verdacht. Das Haus dieser hässlichen Kreatur, die Pflanzen, die Tierinnereinen… na klar! Dies hier war geradezu das Klischee eines Hexenhauses!
    „Du wirst dich gut in meiner Sammlung machen!“, behaupte te die Hexe und verstärkte mit der von Geschwüren übersäten Hand, den Druck auf Larinas Hals. Der Rest ihres Körpers war glücklicherweise von einem schwarzen Gewand verhüllt.
    „Deine Freunde, dieser Zauberer, der Hund und der Krieger… Leute von der Art kommen meistens hierher. Aber selbst von ihnen , kamen in den letzten Jahrhunderten nur noch wenige. Und immer versuchen sie, mir meine neuesten Sammlungsstücke wegzunehmen! Auch deine Freunde werden versuchen, dich mir wegzunehmen. Doch mir kann nur ein Zauberer gefährlich werden. Deshalb habe ich ihn an einen Ort gebracht, wo er sicher verwahrt ist, bis ich ihn wieder abhole. Und was den Typen mit dem Hund betrifft, Krieger sind nicht in der Lage, mich zu besiegen!“
    ´Interessant, offenbar hält sie Kona für einen ganz normalen Menschen und weiß nichts von seinen Kräften. Deshalb hat sie sich nicht besonders um ihn gekümmert. Vielleicht läuft er draußen frei herum. Könnte ein Anlass zur Hoffnung sein`, schloss Larina.
    „Um die beiden werden sich meine Kinder kümmern, während ich den Zauberer beseitige“, kündigte die Hexe an. „Aber zuerst werde ich dich herrichten, damit du meine anderen Mädchen kennen lernen kannst.“
    „Das hört sich wirklich reizend an“, erwiderte Larina. „Aber ich habe schon was vor!“ Sie ballte die Faust und rammte sie dem hässlichen Weib in die Visage. Die war davon so überrascht, dass sie von den Füßen gerissen wurde, und sie einige, von ihren sowieso schon spärlich bemessenen Zähnen verlor. Dann versuchte Larina ihre Ketten zu zerreißen. Doch, obwohl sie jeden Kniff ihrer Technik anwandte, die Ketten hielten stand.
    „Du hast also verborgene Talente! Das wird dir bestimmt zugute kommen, wenn du erst mal meine Puppe bist! Allerdings nutzt du sie zurzeit nur, um  bis zur letzten Sekunde zu beißen und zu treten. Das macht mir nur Scherereien.“ Die Hexe hob einen dreckigen Fingernagel, worauf die Ketten immer kürzer wurden.  Sie rissen Larina an die Wand, bis sie kaum noch Bewegungsfreiheit hatte. „So, das wäre erledigt“, meinte die Hexe zufrieden. „Und nun gehen wir ans Werk!“
    Sie zog ein, mit silberneren Totenköpfen verziertes Messer hervor und trat auf Larina zu.
    *
    Nachdem sich Kona vergewissert hatte, dass keiner seiner Gefährten in der Nähe war, befand er, dass blöd rum sitzen auch nichts half. Außerdem hielt er das ohnehin für wenig empfehlenswert, inmitten eines Geisterwaldes. Stattdessen sollte er seine neuen Freunde suchen…Wenn er den Zauber richtig eingeschätzte, hatte er die anderen an verschiedene Orte des Waldes gefegt. Der Gegner verfolgte damit das Ziel, sie zu verunsichern und dann einzeln zu erledigen. Da kam nur ein mächtiger Dämon, ein Zauberer oder eine Hexe in Frage. Ein Dämon war die plausibelste  Erklärung, fand Kona. Es gab jedoch nur wenige Dämonen, die dafür genug Macht hatten. Kona dachte kurz an Torrok, Zorks rechte Hand. Doch den Gedanken verwarf er gleich wieder. Wenn Torrok für Zork arbeitete, hätte er wohl kaum die Zeit, sich in Wäldern herum zu treiben. Ein Zauberer kam auch noch in Frage. Laut Gerüchten gab es einige, die Angst und Schrecken

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