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Die Reise nach Gadaron (German Edition)

Die Reise nach Gadaron (German Edition)

Titel: Die Reise nach Gadaron (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Zurawczak
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dass das eine Falle sein könnte?“
    „Das ist keine Falle!“, behauptete Larina.
    „Woher willst du das wissen?“
    „Ich weiß es eben.“
    „Klingt wahnsinnig überzeugend“, meinte Kona trocken.
    Schweigend folgten Larina, Kona und Zerberus dem Licht, das sie inzwischen fast einen Kilometer in den Berg geführt hatte. Bisher hatte sich der Abstand zum Licht nicht verändert. Doch mit einem Mal, kam das Licht wieder näher zu ihnen. Oder, nein… Es wurde heller!
    „Ist das dein I rrlicht?“, fragte Kona. „Oder kommen wir am anderen Ende des Tunnels wieder raus?“
    „Ich glaube nicht, dass das schon wieder Tageslicht ist. Erstens ist es draußen gar nicht so hell, und zweitens sind wir noch gar nicht so weit in den Berg vorgedrungen. Ich glaube , wir sind erst in der Mitte. Das Irrlicht kann es aber auch nicht sein.“
    Je näher sie der neuen Lichtquelle kamen, umso mehr Geräusche nahmen sie wahr, die inmitten eines Granitberges eher selten waren. Das Gezwitscher von Vögeln! Das Rauschen des Windes! Und dann standen sie plötzlich draußen. Jedenfalls sah es im ersten Moment so aus. Der Tunnel hatte sie zu einem Abhang geführt. Man blickte über ein weites Tal, durch das sich ein blau schimmernder Fluss schlängelte. Es gab eine Menge von Bäumen, Büschen und Blumen. Alles war so kunstvoll angelegt, als hätte sich hier ein Landschaftsgärtner ausgetobt. Tiere waren zu sehen. Einige liefen frei herum. Andere hielten sich schüchtern im Schutz der Bäume. Feindseligkeiten schien es zwischen ihnen nicht zu geben. Das Licht, welches dieses Paradies im Berg taghell erleuchtete, kam nicht von der Sonne, wie Kona und Larina zuerst gedacht hatten. Stattdessen schien die Decke der Höhle aus einem gold glänzenden, leuchtenden Gestein zu bestehen. Es herrschten optimale Lebensbedingungen. Umso überraschender war es, dass es hier keine Menschen gab. Schließlich hätten hier Tausende Platz. Sicher schien es auch zu sein, denn Dämonen hatten sich bisher noch nicht blicken lassen.
    „Was ist das hier?“, fragte Kona.
    „Ich weiß es nicht“, gab Larina zu. „Ich weiß nur, dass der Gegenstand, den wir suchen, irgendwo dort unten ist.“
    „Ich hätte jetzt fast gefragt, woher du das wissen willst“, erwiderte Kona, „ aber kann dir deine Fähigkeit auch sagen, wo genau er in diesem Kleingarten für uns bereit liegt?“
    „Wahrscheinlich in dem Tempel aus weißem Marmor, der dort hinten zwischen den Bäumen zu sehen ist.“
    Tatsächlich lag in einiger Entfernung, zwischen einigen großen Eichen, ein beeindruckendes, schneeweißes Bauwerk. Es passte perfekt in diese makellose Landschaft.
    „Am besten gehen wir dort einfach mal hin“, schlug Larina vor. „Wenn sich dort ein weiterer Gegenstand des Himmels befindet, werden wir ihn sicher aufspüren.“
    „Ja, wenn wir in die nächste Falle getappt sind!“
    „Ach, da mache ich mir gar keine Sorgen“, spottete Larina. „Ein solcher Fachmann wie du, holt uns da sicher bald wieder raus.“
    *
    Der Weg zum Tempel war beschwerlicher, als zuerst angenommen. Schon der Abstieg von der Anhöhe glich eher einer Rutschpartie, und wäre fast mit einigen gebrochenen Knochen geendet. Besonders Zerberus schien froh zu sein, als er wieder ebenen Boden unter den Pfoten hatte. Aber auch dann wurde es nur wenig besser, denn es gab keine richtigen Wege. Das Gras, das hier überall den Boden bedeckte, war zwar frisch und gesund, wuchs aber kniehoch. Alle paar Meter trat einer von ihnen beinahe auf ein Tier, das sich dort verbarg und sich erschrocken, mit einem Fiepen, Schnarren oder kleinen Bissen beklagte. Dadurch erinnerte dieser Fußmarsch an einen Spaziergang über ein Minenfeld. Es dauerte fast eine Stunde, ehe sie ihrem Ziel näher kamen und sie auch die kleineren Details des Tempels erkennen konnten. In die Mauern waren zahlreiche Symbole und Gestalten von Göttern, Titanen und Menschen eingemeißelt. Es sah aus, als würden all diese Zeichen einen zusammenhängenden Sinn ergeben, der sich aber nur Eingeweihten erschloss.
    Kona allerdings verstand nur Bahnhof. „Bist du dir sicher, dass hier der nächste Gegenstand des Himmels ist?“
    „Da mach dir mal keine Sorgen“, antwortete Larina selbstsicher. „Ich mache mir eher Sorgen darüber, was sonst noch in diesem Tempel sein könnte.“
    „Wovon sprichst du?“
    „Schau mal auf den Boden“, meinte Larina und schob ein wenig Gras zur Seite, worauf ein Fußabdruck zum Vorschein kam. Er wirkte, wie der

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