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Die Reise nach Orb - ein Steampunk-Roman (German Edition)

Die Reise nach Orb - ein Steampunk-Roman (German Edition)

Titel: Die Reise nach Orb - ein Steampunk-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anton Bärtschi
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weiter.
    »Wo wurden Ihnen die Scheiben ausgestellt?«
    »In der Nähe von Fort Tesla«, antwortete der Kurier.
    »Sie sind ungültig«, erklärte der Zöllner und schob die Googles auf die Stirn. Mit zusammengekniffenen Augen musterte er Martin und Eliane. »Ein Außenweltler und eine Hybride. Wieso sind Sie hier? Was wollen Sie in der Stadt?«
    »Wir müssen mit …«, setzte Eliane zum Sprechen an, doch der Zöllner unterbrach sie.
    »Zuerst will ich den Außenweltler hören.«
    »Wir wollen nicht in Stonehenge bleiben«, antwortete Martin. »Wir sind auf der Durchreise.«
    »Von wo sind Sie gekommen?«
    »Von Stahldorf.«
    Das war offenbar eine falsche Antwort. Der Zöllner runzelte die Stirn und drehte sich zu seinen Begleitern um. Auch diese schoben nun ihre Goggles in die Stirn. Martin konnte nicht verstehen, was sie diskutierten. Vielleicht verstand Eliane die Konversation, sie hatte ein feineres Gehör. Er blickte zu ihr, doch ihr Gesicht blieb regungslos. Dann wandte sich der Anführer der Zöllner wieder den Ankömmlingen zu:
    »Die Zollscheiben sind gefälscht. Sie müssen mitkommen. Ihre Waffen bleiben auf dem Schiff.«
    »Ich protestiere im Namen der Kaiserin von Orb«, sagte der Kurier, »und bestehe darauf, dass Lady Eliane und Herr Dampfbusch mit allem Respekt behandelt werden.« Doch der Zöllner winkte ab. »Orb hat hier nichts zu bestellen. Aber du kannst auf dem Schiff bleiben. Der Außenweltler und die Hybride begleiten uns.«
    Eliane und Martin wurden in die Mitte genommen und mussten mit den Zöllnern von Bord gehen. Dann wurden sie in das Zollgebäude eskortiert, das dem Kai gegenüber lag. Sie wurden durch verwinkelte Korridore mit weiß getünchten Wänden geführt und gelangten schließlich über eine Treppe ein Stockwerk höher. Dort wurden sie in einen schlichten Raum gebracht mit vier Stühlen und einem alten Holztisch. Eliane betrachtete nachdenklich einige dunkle Flecken auf dem Holz.
    »Lass uns unsere Trümpfe behalten«, flüsterte sie, »und sehen wir zunächst, welches Spiel sie spielen.«
    Martin begriff. Es war zu früh, auf die Ereignisse in Tesla und Watt zu sprechen zu kommen, und auch die Warnung aus Stahldorf würden sie im Moment noch für sich behalten.
    »Das war nicht gerade ein freundlicher Empfang«, bemerkte er.
    »Ja, das ist ungewöhnlich. Was mir aber noch mehr zu denken gibt, sind unsere Zollscheiben. Wieso sie ungültig sein sollen, leuchtet mir nicht ein.«
    »Vielleicht war der Zöllner auf der Galeere falsch.«
    »Dann hätte man unsere Scheiben auch in Fort Tesla nicht akzeptiert. Vielleicht ist es gerade umgekehrt und die hiesigen Zöllner sind keine Richtigen.«
    In diesem Augenblick ging die Tür auf und der Anführer der Zöllner trat ein, gefolgt von zwei vollständig in schwarz gekleideten Herren mit Zylinderhüten.
    »Erheben Sie sich!«, bellte er. Martin und Eliane erhoben sich wortlos von den Stühlen, auf die sie sich gesetzt hatten. Dafür nahmen die beiden Schwarzgekleideten Platz. Einer der beiden, ein Mann mit Schnauz und Hornbrille räusperte sich:
    »Sie werden gesucht. Ich habe einen entsprechenden Haftbefehl vorliegen. Darin steht, dass sie unverzüglich dem Hohen Gericht von Stahldorf ausgeliefert werden müssen.«
    Eliane schwieg und auch Martin antwortete nicht. Was sollte er auch sagen? Einzig die Frage, wie dieser Haftbefehl nach Stonehenge gekommen war, hätte er gerne gestellt.
    »Ihnen wird vorgeworfen, die Eisenbahnverbindung zwischen Stahldorf und Stonehenge sabotiert zu haben. In der Tat scheint die Bahnlinie seit einiger Zeit unterbrochen zu sein. Das ist ein schwerwiegendes Vergehen und darauf steht die Todesstrafe.«
    »Schon wieder!«, stöhnte Martin. »Was ist das für ein verrückter Planet.« Eliane trat ihn ans Schienbein.
    »Tiffany ist kein verrückter Planet«, rügte ihn der Schwarzgekleidete mit Brille. »und wir lassen uns mit solchen Worten nicht ablenken. Wir wollen wissen, wieso Sie wirklich hier sind und was Sie im Schilde führen.«
    »Und wir möchten wissen, wieso unsere Zollscheiben ungültig sind.« Martin war in Kämpferlaune. Schlimmer als die Abenteuer der letzten Zeit konnte es hier auch nicht werden, dachte er.
    »Bitte lassen Sie uns für einen Augenblick allein«, sagte der Mann mit Brille zum Oberzöllner. Dieser salutierte zackig und verließ ohne ein Wort den Raum. Dann wandte sich der Mann wieder zu ihnen und sagte:
    »Wir möchten auch wissen, wo sich die dritte Person befindet.«
    »Eine

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