Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Reise nach Orb - ein Steampunk-Roman (German Edition)

Die Reise nach Orb - ein Steampunk-Roman (German Edition)

Titel: Die Reise nach Orb - ein Steampunk-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anton Bärtschi
Vom Netzwerk:
entfernt habe, sonst wärst du jetzt bereits tot«, sagte Eliane.
    »Du hast auf sie mit dem Nagler geschossen?«, rief Martin entsetzt. »Das ist doch Alexandra, Thomas‘ Sklavin.«
    »Ja, aber die famose Dame hat uns ans Messer geliefert, hast du den Haftbefehl schon vergessen? Und was sie hier wollte, ist offensichtlich.« Sie hob eine kleine Pistole auf, die neben Alexandra lag. Es war ein Nagler. Dann richtete sie ihre Waffe auf die muskulöse Frau mit dem runden Gesicht und den großen blauen Augen und sagte: »Jetzt wollen wir mal deine Version hören! Wieso bist du hier eingebrochen und woher hast du den Nagler?«
    »Das ist alles ein riesiges Missverständnis«, sagte Alexandra. »Nichts ist, wie es scheint.«
    »Dann bitten wir um Aufklärung.« Eliane warf Alexandra ein Taschentuch zu, damit sie die verletzte Hand verbinden konnte.
    »Als ich vernahm, dass ihr in der Stadt seid, wollte ich euch besuchen. Ihr beide seid ja alte Bekannte, nicht wahr?« Alexandra schaute dabei so sanft drein, als wäre sie die Unschuld persönlich.
    »Schluss mit den Faxen«, fauchte Eliane. »Entweder hast du den Nagler gestohlen oder du gehörst zum Geheimdienst von Orb. Ich tippe auf Letzteres.«
    »Nein, ich habe ihn gestohlen«, gab Alexandra kleinlaut zu. »Ich hatte ein kurzes Intermezzo mit einem dunklen Herrn, der mir an die Wäsche wollte.«
    »Und was wolltest du bei uns?«, fragte Martin.
    »Ich will Thomas, diesen Schweinehund, und ich dachte, er wäre bei euch.«
    »Ist er aber nicht. Wir haben ihn seit Stahldorf nicht mehr gesehen. Wir haben nichts mit ihm zu tun.«
    Alexandra blickte ihn zweifelnd an.
    »Wie hast du von uns erfahren und wer hat dir gesagt, in welchem Zimmer wir uns befinden?«, fragte Eliane.
    »Ich habe euch kommen sehen. Seit ich hier bin, beobachte ich den Zollkai. Alle Neuankömmlinge müssen dort anlegen. Der Rest war einfach. Ich bin euch gefolgt und …«
    »… wie bist du uns gefolgt? Wir verschwanden ja im Zollgebäude.«
    »… und ihr seid beim oberen Ausgang wieder herausgekommen, was abzusehen war. Das Zimmer zu finden war eine Sache der Mittel. Geld würdest du auf deinem Planeten dazu sagen, Außenweltler Martin.«
    »Aber du hast nur uns und nicht Thomas gesehen. Wie konntest du annehmen, dass er bei uns wäre?«
    »Wo sollte er sonst sein?«
    »Martin, fessle Alexandra, sie lügt wie gedruckt.«
    »Ich lüge nicht!«, begehrte Alexandra auf. Eliane zuckte nur mit den Schultern.
    Doch Martin kam nicht mehr dazu, etwas zu unternehmen. Draußen auf dem Korridor waren Schritte zu hören und dann flog die Tür auf. Eliane schoss sofort. Sie hielt in jeder Hand einen Nagler und anstelle eines einzelnen Zischlautes war von beiden Waffen ein helles Rauschen zu vernehmen. Alexandra drückte sich auf den Boden, Martin ließ sich auf das Bett fallen und robbte darüber hinweg. Doch der Spuk war so schnell vorüber, wie er gekommen war. Auf einmal herrschte Totenstille. Eliane stand noch immer an der gleichen Stelle. Im Eingang lagen drei schwarz gekleidete Gestalten am Boden. Sie hatten Nagler bei sich.
    Eliane richtete beide Pistolen auf Alexandra:
    »Das war deine Truppe, du hast zehn Sekunden, die Wahrheit zu erzählen, sonst bist du tot.«
    Martin sah, wie Alexandra leer schluckte und er bemerkte die Angst in ihren Augen.
    »Halt, das darfst du nicht tun!«, rief Martin.
    »Überleg dir gut, zu welchem Lager du gehören willst, Martin«, entgegnete Eliane, ohne ihren Blick von Alexandra zu wenden. Dann hob sie die eine Pistole und schoss. Alexandra warf sich zur Seite. Der kleine Giftpfeil verfehlte sie nur um Haaresbreite und blieb hinter ihr im Türrahmen stecken.
    »Halt!«, rief sie. »Ich rede.«
    »Schnell, wir haben keine Zeit.«
    »Ich arbeite für den Geheimdienst von Stonehenge.«
    »Und der Nagler?«
    »Den habe ich einem Geheimdienstler von Orb abgenommen.«
    »Wieso bist du in unser Zimmer eingedrungen?«
    »Wir haben bemerkt, dass der Geheimdienst der Kaiserin von Orb hinter euch beiden her ist. Ich wollte herausfinden, wieso.«
    »Welche Rolle spielt der Zoll?«
    »Auch das versuchen wir herauszufinden.«
    »Und was ist mit dem Haftbefehl, den du angeblich als Mitglied des Hohen Gerichts von Stahldorf unterschrieben hast?«
    »Das glaubst du doch selbst nicht.«
    »Wir haben eine wichtige Botschaft für den Hohen Rat von Stonehenge«, mischte sich Martin in das Gespräch ein.
    »Ich bringe euch hin«, entgegnete Alexandra.
    »Halt! Ich bin noch nicht fertig: Welche

Weitere Kostenlose Bücher