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Die Reise nach Orb - ein Steampunk-Roman (German Edition)

Die Reise nach Orb - ein Steampunk-Roman (German Edition)

Titel: Die Reise nach Orb - ein Steampunk-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anton Bärtschi
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Intelligenz der Alten verfügen. Er scheint den Raum und die Zeit zu beeinflussen.«
    »Kann man in sein Inneres gelangen?«, fragte Martin. Vielleicht war der Kristallpalst der Schlüssel zu seiner Heimkehr. Vielleicht gab es dort drin ein Portal, durch das er nach Hause zurückkehren konnte.
    »Hinein gelangt man leicht, der Eingang steht offen. In seinem Innern befindet sich ein Labyrinth von Räumen, die alle ineinander verschachtelt sind. Die Wände sind halb transparent, sodass man sieht, was im nächsten und übernächsten Raum ist …«
    »… und? Was befindet sich in den Räumen?«, unterbrach ihn Martin.
    »Die meisten sind leer, doch in anderen ist einfach nichts …«
    »… Leere und nichts sind doch identisch…«
    »… So einfach ist das nicht. Es gibt im Kristallpalast Räume, in die kein Lichtstrahl eindringen kann. Trotzdem sind sie da. Wenn man eine Hand hineinstreckt, verschwindet sie einfach, und wenn man sie zurückzieht, erscheint sie wieder.«
    »Bist du jemals in einen solchen Raum gegangen?«
    »Nein, das ist mir zu gefährlich. Vielleicht gibt es dort drin gar keine Luft zum Atmen oder man findet nicht mehr heraus. Ohnehin ist es schon schwierig, die Orientierung zu behalten. Denn der Palast ist innen größer, als er von außen scheint. Vielleicht ist er sogar unendlich groß. Überall herrscht dieses blaue Licht. Es kommt aus den Wänden, den Decken, dem Boden, ja sogar aus der Luft selbst. Oft sind Schatten zu sehen, die sich bewegen, doch gelangt man in die entsprechenden Räume, sind sie leer. Wenn man Glück hat, findet man einen Gegenstand, der zurück geblieben ist. Kürzlich habe ich ein seltsames Musikinstrument gefunden. Es steht dort drüben an der Wand.«
    »Eine Geige!«, staunte Martin, als er in die angegebene Richtung sah.
    »Es gibt aber sehr viele Bereiche, in die man keinen Zutritt hat. Nicht, dass irgendwelche Türen verschlossen wären, es gibt einfach keine.«
    »Hat jemand schon versucht, mit Gewalt einzudringen?«, wollte Eliane wissen.
    »Ja, ein Biomechaniker aus dem Mechanikum hat es einmal mit einem roten Handschuh versucht. Er hat den Versuch nicht überlebt, die Rote Säure wurde auf ihn zurückgeworfen und hat ihn zerfressen.«
    »Keine guten Aussichten«, murmelte Martin. Dann kam ihm wieder der leblose Mikromechanische in den Sinn, den sie in einem Paket erhalten hatten. Er holte ihn aus seiner Tasche und zeigte ihn dem Illusionisten.
    »Uns wurde dieser Mikromechanische vor der Abreise zugeschickt. Er ist ein alter Bekannter, aber leider können wir ihn nicht einschalten. Kannst du uns vielleicht helfen?«
    Der Illusionist schaute den Mikromechanischen mit großen Augen an.
    »Ich habe noch nie einen von ihnen gesehen, seit ich geboren wurde. Es gibt bei uns viele Geschichten über sie und es ist schwer zu sagen, was davon Wirklichkeit und was Legende ist.«
    »Schade«, sagte Martin, »ich mochte den Kleinen und wir sind Freunde geworden.«
    »Wir Pelzigen sollen im Weltenschiff der Alten viel Schabernack getrieben haben, wird berichtet. So hätten wir unter anderem die Mikromechanischen ein- oder ausgeschaltet. Der Trick soll einfach gewesen sein und aus einer Illusion bestanden haben.«
    »Kennst du diesen Trick? Könntest du das versuchen?«
    »Ich könnte es versuchen, aber die Illusion wird euch vielleicht nicht gefallen, und ich möchte nicht erschossen werden.« Er schielte auf den Nagler in Elianes Hand, dessen Lauf immer noch auf ihn gerichtet war.
    »Mach schon, ich tu dir nichts«, sagte Eliane.
    »Versprochen?«
    »Versprochen!«
    Unvermittelt wurde es finster. Der Kristallpalast verschwand in der Dunkelheit. Doch dann kam das Licht zurück in Form von unzähligen Sternen. Martin stand auf einer Scheibe von etwa zehn Metern Durchmesser unter einer durchsichtigen Kuppel. Er realisierte, dass er sich im Weltraum befand, und als er sich umsah, bemerkte er, dass die Kuppel über einen schmalen, langen Steg mit einem mächtigen dunklen Körper verbunden war. Er befand sich allein darin. Ob sie als Aussichtsplattform diente. Oder gar als Steuerzentrale eines Raumschiffs? Die durchsichtigen dreidimensionalen Projektionen, die überall zu sehen waren, deuteten darauf hin. In diesem Fall wäre das dunkle Gebilde, mit dem die Kuppel verbunden war, das eigentliche Raumschiff. Martin studierte die Sterne, doch er entdeckte keine bekannte Konstellation. Dafür sah er eine diffus leuchtende Scheibe zwischen den Sternen, eine Galaxie. Ob das Raumschiff

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