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Die Reise zu den Elfeninseln

Die Reise zu den Elfeninseln

Titel: Die Reise zu den Elfeninseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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Palast in den Bäumen residiert. Ich reite neben Makri am Ende der Kolonne, weit hinter Lord Khurd und Prinz Dös-Lackal. Makri schaut sich interessiert um, aber ich bin zu sehr in Nachdenken vertieft, als dass ich die Schönheit der Insel in mich aufnehmen könnte.
    Etwas nagt an mir, am äußersten Rand meines Spürsinns, und sagt mir, dass hier irgendetwas nicht stimmt. Es ist etwas Unfassbares, für das ich einfach keine Worte finde. Aber was es auch ist, es hindert mich daran, diese riesigen Schmetterlinge anzugaffen.
    Avula ist eine der größten Elfeninseln. Im letzten Orgk-Krieg hat es viele Truppen und Schiffe zur Verteidigung des freien Westens entsandt, aber auch während wir ins Landesinnere vorrücken, wird nicht ersichtlicher, wo diese vielen Elfen eigentlich leben. Auf dem Boden gibt es jedenfalls keine bedeutsameren Siedlungen. Hier und da stoßen wir auf kleinere Wohnstätten auf Waldlichtungen, aber hauptsächlich errichten die Elfen ihre Häuser hoch oben in den Bäumen. Sie sind sehr geschickte Baumeister, und ihre Bauwerke sehen aus wie natürlich gewachsen, nicht künstlich. Selbst größere Ansammlungen dieser Baumhäuser, die hoch über unseren Köpfen mit Hängebrücken verbunden sind, fügen sich so nahtlos in ihre Umgebung ein, dass man leicht den Eindruck gewinnen kann, dass dieses Land keine Bewohner hätte. Nur der reguläre, sehr gut gepflegte Pfad, über den wir uns bewegen, verrät, dass hier viele Elfen leben müssen.
    Irgendwo muss es auch so etwas wie eine Industrie geben, Werkstätten, in denen die Elfen ihre Schwerter und Harnische und andere Dinge anfertigen, aber wir bekommen nichts davon zu Gesicht. Wir sehen nur Bäume, Baumhäuser und gelegentlich einen Elf, der interessiert auf unsere Karawane hinuntersieht.
    Wir reiten auf Pferden, die uns die Elfen gestellt haben. Vases sagt mir, dass auf der gegenüberliegenden Seite der Insel das Land offener ist und sie dort ihre Tiere weiden. Wir überqueren mehrere kleine Bäche, deren Wasser glasklar ist und in der Sonne glitzert.
    Lord Khurds Baumpalast liegt mitten auf Avula am höchsten Punkt der Insel. Der Hesuni-Baum steht direkt daneben. Die wichtigeren Gäste werden in der Nähe untergebracht. Ich frage mich, wie Zitzerius damit klarkommen wird, auf einem Baum wohnen zu müssen, und mir fällt ebenfalls auf, dass die gedrückte Stimmung der Elfen sich hebt, als sie sich in ihrer vertrauten Umgebung wiederfinden. Trotzdem verlässt mich das Gefühl nicht, dass etwas nicht stimmt.
    Zitzerius reitet neben mir. Er sitzt kerzengerade im Sattel wie ein Soldat, der in der Armee gekämpft hat. Es ist Zitzerius zwar nie gelungen, sich im Krieg ruhmvoll auszuzeichnen, aber er hat zumindest seine Pflicht in den Orgk-Kriegen geleistet. Im Gegensatz zu den meisten der heutigen Bonzen Turais, die sich vom Militärdienst freigekauft haben.
    »Liegt das nur an mir«, flüstere ich ihm zu, »oder fühlt Ihr auch, dass hier etwas nicht stimmt?«
    »Was? Was wollt Ihr damit sagen?«
    »Ich weiß es nicht genau. Ich habe einfach nur das Gefühl, dass hier etwas faul ist. Sollten die Elfen in den Bäumen uns nicht zuwinken oder so etwas?«
    »Sie winken doch.«
    »Vielleicht ein bisschen. Ich meine nur, sie sollten sich etwas mehr darüber freuen, ihren Lord wieder bei sich zu haben. Vielleicht sollten sie singen. Singen Elfen nicht andauernd? Dieser ganze Ort wirkt irgendwie düster.«
    »Das empfinde ich nicht so«, antwortet Zitzerius.
    Ich traue lieber meiner Intuition. Sie hat mich schließlich so lange am Leben erhalten.
    Wir reiten über eine Lichtung, und vor uns bietet sich ein ungewöhnliches Spektakel dar. Etwa dreißig Elfen in weißen Umhängen bewegen sich synchron nach den Anweisungen eines weiteren Elfen. Er scheint sie aufgeregt anzuschreien.
    »Das ist der Chor für unser Theaterstück«, erklärt unser elfischer Gefährte.
    Das wütende Geschrei wird lauter.
    »Die Leiter der Spiele geben ihren Gefühlen oft unverhohlen Ausdruck.«
    Auf einer anderen Lichtung hören wir Chorgesänge. Auch diese Gruppe übt für die Aufführung, und etwas weiter weg sehen wir Jongleure. Die ganze Atmosphäre wird irgendwie festlicher. Erneut hoffe ich, dass ich den Fall schnell lösen kann und dann Zeit habe, alles zu genießen. Sosath, der Koch, und ich freuen uns bereits auf die Jongleurdarbietung. Was auch immer passiert, lange muss ich wohl nicht ermitteln. Elith soll direkt nach dem dreitägigen Fest vor Gericht gestellt werden, und das

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