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Die Reise zu den Elfeninseln

Die Reise zu den Elfeninseln

Titel: Die Reise zu den Elfeninseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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den Kopf hängen. »Ich versuche, mich zu bessern«, sagt sie niedergeschlagen.
    »Gut, Makri, ich überlasse sie dir. Viel Spaß.«
    »Willst du etwa verschwinden und mir diese Göre als Gesellschaft hier lassen?«
    »Allerdings. Ein wahrer Machplat-Spieler schlägt keine Herausforderung aus. Wenn ein bisschen Wein übrig bleibt, bringe ich dir eine Flasche mit.«
    Ich gehe und freue mich auf die Abwechslung. Vielleicht hat Lord Khurd ja Lust, einen kleinen Einsatz zu riskieren? Ich habe etwas eingesteckt, für alle Fälle.
    Ich betrete Khurds gemütliche Kabine zum zweiten Mal auf dieser Reise. Man hätte eigentlich erwarten sollen, dass ich als Gast der Elfen häufiger eingeladen worden wäre. Aber nein. Während Prinzen, Vizekonsuln und die ganze Zauberer-Bagage die Gastfreundschaft des Elfenlords reichlich genossen haben, schmorte Thraxas, der Detektiv, traurig in einer winzigen Kabine am unbequemen Ende des Schiffes vor sich hin und erwartete vergeblich eine Einladung der Oberen Klassen.
    Ich unterdrücke meinen Widerwillen und begrüße Lord Khurd freundlich.
    »Ihr wolltet mich sehen?«
    »Hättet Ihr Lust auf ein Spiel?«
    Lord Khurd deutet mit der Hand auf das Machplat-Spiel, das vor ihm aufgebaut ist. Die beiden feindlichen Armeen stehen sich gegenüber. Die vordere Reihe besteht aus Fußsoldaten oder Leichtfüßen, Bogenschützen und Trollen. In der hinteren Reihe lauern Elefanten, schwer gepanzerte Berittene und leicht gepanzerte Lanzenreiter. Außerdem hat jede Armee einen Belagerungsturm, einen Heiler, einen Harfinisten, einen Zauberer, einen Helden und einen Seuchenspender in ihren Reihen. Am jeweiligen Ende des Brettes befindet sich die Burg. In dem Spiel geht es darum, die eigene Burg zu verteidigen und die des Gegners zu erstürmen. Lord Khurds Brett ist von derselben Art, wie es überall in den Menschenländern benutzt wird. Mit der Ausnahme, dass eine der Armeen grün ist statt weiß und dass die Burgen am Ende des Brettes durch große, befestigte Bäume ersetzt worden sind.
    »Ich nehme im Allgemeinen Grün«, erklärt Lord Khurd.
    »Sehr gut. Man nennt mich auch ›Der Schwarze Thraxas‹. Und ich nehme für gewöhnlich Wein.«
    Es ist kein Diener da. Khurd scheint ein wenig verwirrt, als ihm dämmert, dass er tatsächlich aufstehen und mir selbst Wein einschenken müsste, was für einen Elfenlord zugegeben eine ziemliche Zumutung wäre. Also fragt er mich, ob ich weiß, wo sich seine Tochter gerade herumtreibt. Ich gebe ihm zur Antwort, dass sie bei Makri sei, was ihn offensichtlich nicht freut.
    »Meine Tochter redet in letzter Zeit nur noch von ihr. Makri hier und Makri da. Das gefällt mir nicht.«
    »Ja, als Vorbild ist Makri wirklich höllisch. Aber keine Sorge, sie kann Eure Tochter sowieso nicht leiden.«
    Irgendwie hört sich das nicht so an, wie ich es gemeint hatte. Infolgedessen ist Khurd auch wenig besänftigt. Um ihm eine zusätzliche Peinlichkeit zu ersparen, schenke ich mir selbst einen Kelch aus der Karaffe voll. Erneut muss ich sagen, dass sein Wein, gemessen am Elfenstandard, nicht gerade der beste ist. Und abermals vermute ich, dass es mit Lord Khurds Gastfreundlichkeit nicht allzu weit her ist, und er vermutlich auch kein Fässchen Bier oder Wein im Lagerraum hat, das nur darauf wartet, dass sich jemand daran gütlich tut.
    »Habt Ihr Interesse an einem kleinen Einsatz?«
    Lord Khurd hebt unmerklich die linke Braue. »Ich habe nicht vor, Euch Geld abzunehmen, Detektiv.«
    »Das werdet Ihr auch nicht.«
    »Seid versichert, dass ich Euch schlagen werde.«
    »Das hat Euer Koch auch gesagt, bevor ich seine Armeen in den Elfenwald geschickt habe.«
    Lord Khurd lächelt. »Ich habe gehört, dass Ihr Sosath besiegt habt. Ich bin aber ein viel besserer Spieler. Und ich wiederhole, ich werde Euch nicht um Euer Geld erleichtern.«
    Ich wickle mein Paket aus.
    »Ein … Stab?«
    »Ein Leuchtstab. Einer der Besten. Er wurde mir von dem berühmten turanianischen Zauberer, Kemlath Orgk-Schlächter, übergeben.«
    Ich spreche ein magisches Wort, und der Stab erstrahlt in einem hellen goldenen Glanz. Es ist wirklich ein sehr schöner Leuchtstab, der beste, den ich jemals hatte. Selbst für einen Elfenlord kann das kein unattraktiver Einsatz sein.
    »Ein sehr schöner Stab. Allerdings glaube ich gehört zu haben, dass Kemlath Orgk-Schlächter gezwungen war, Turai in Schimpf und Schande zu verlassen.«
    »Er hatte das Pech, dass ich einige Verbrechen untersucht habe, die er begangen

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