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Die Reise zu den Elfeninseln

Die Reise zu den Elfeninseln

Titel: Die Reise zu den Elfeninseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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Voluth lachend. »Er wirft eine Menge in die Waagschale, worüber man schreiben kann.«
    Alles lacht, und ich bestelle mehr Bier.
    »Ich wollte auch verhört werden«, erklärt Dru. »Ihr werdet mich doch nicht auslassen?«
    »Er hat uns nicht verhört«, erklären ihr die Waffenschmiede.
    »Warum denn nicht?«
    Alle sehen mich an. Ich erzähle ihnen frei heraus, dass ich heute Abend zum ersten Mal seit Wochen bei einem Bier entspannen kann und mir diese Gelegenheit nicht mit Ermittlungen ruinieren will. Das scheint sie zu enttäuschen. Und während das Bier in Strömen weiterfließt, drängt sich plötzlich jeder, eine Einschätzung der Ereignisse zum Besten zu geben. Plötzlich befinde ich mich mitten in Ermittlungen, und das völlig gegen meinen Willen. Ein Kettenhemdhersteller am anderen Ende des Tisches kennt Vases-al-Gipt sehr gut und weigert sich rundheraus zu glauben, dass dessen Tochter eines Verbrechens fähig ist. Der Lehrling des Schmiedes neben ihm meint, dass seit einiger Zeit in der Nähe des Hesuni-Baums merkwürdige Dinge vorgehen, und behauptet, alle wussten, dass die Elfen deswegen schlechte Träume haben. Vielleicht, so schließt er, habe Elith ja auch wegen eines schlechten Traums das Verbrechen begangen?
    Allgemein hegen alle Mitgefühl für Elith, vor allem wegen des hohen Ansehens, das ihr Vater unter ihnen genießt. Aber übereinstimmend glauben sie, dass sie schuldig im Sinne der Anklage ist. Und ein Schmied, der größte Elf, den ich jemals gesehen habe, behauptet dann auch zu wissen, dass Elith des Mordes schuldig ist. Seine Schwester wäre nämlich zu der Zeit in der Nähe des Hesuni-Baums gewesen und ist sich ganz sicher, dass sie den tödlichen Stoß gesehen hat.
    »Ihr solltet mit ihr reden, Thraxas. Sie wird Euch erzählen, was sie gesehen hat.«
    Außerdem erfahre ich etwas über Gorith-al-Dent. Er ist unter den Waffenschmieden zwar als Hersteller der gefürchteten Langbögen der Elfen bekannt, aber er stellt keine mehr her. Anscheinend hat er sein Geschäft aufgegeben. Niemand weiß, warum oder was er in der Zeit tut, in der er nicht mit Lord Khurd segelt.
    Einige weiß gekleidete Schauspieler tauchen auf der Lichtung auf und unterbrechen diese Gespräche. Sie werden herzlich begrüßt. Ich erkenne in einigen von ihnen die Mitglieder der avulanischen Truppe wieder, die ich früher in der Nähe des Palastes gesehen habe. Sie haben in der Nähe geprobt.
    »Wie geht das Stück von Königin Leeuven voran?«, werden sie von den Waffenschmieden gefragt.
    »Mies. Wir brauchen erst mal ein Bier«, erwidern die Schauspieler, schneiden Grimassen und gehen rasch zu dem hohlen Baumstamm, um sich etwas zu trinken zu holen. Dann mischen sie sich unter die Poeten, und wenn ich die Gesprächsfetzen richtig verstehe, sind sie ebenfalls nicht gerade glücklich über ihren Regisseur.
    Ich sehe Dru an und bemerke, dass sie ziemlich traurig aussieht.
    »Habt Ihr Probleme mit Eurem Freund?«, frage ich sie mitfühlend.
    Sie nickt. »Er ist einfach weggegangen, nachdem wir uns gestritten haben.«
    »Worüber habt Ihr Euch denn gestritten?«
    »Verhört Ihr mich jetzt?« Drus Miene hellt sich bei diesen Worten sichtlich auf.
    »Nein. Das heißt, es sei denn, Euer Freund hätte den Hesuni-Baum beschädigt und den Priester umgebracht.«
    »Das hat er nicht«, erwidert Dru und verfällt wieder in ihre Niedergeschlagenheit. »Aber sein Verhalten ist seit einiger Zeit so merkwürdig, dass es mich nicht überraschen würde, wenn er etwas ähnlich Dummes angestellt hätte. Außerdem hat er sehr gemein über mein neues Gedicht geurteilt.«
    Ich drücke ihr mein Mitgefühl aus. Das zeigt deutlich, wie milde mich dieser Abend hier gestimmt hat. Normalerweise verschwende ich nicht viel Zeit oder Gefühle auf die Probleme junger Nachwuchsdichterinnen.
    Je später es wird, desto mehr Elfen verschwinden. Dru geht ebenfalls mit ihren Freunden weg, und ich beschließe, auch aufzubrechen. Ich habe viel Bier getrunken, und es ist ein ziemlich weiter Weg zurück zu Cermiths Baumhaus. Ich frage an der Bar nach, ob sie vielleicht auch Bier in Flaschen oder Flakons haben, die ich mitnehmen könnte.
    »Wir können Euch einen Weinschlauch mit Bier füllen, wenn Ihr wollt.«
    »Das wäre hervorragend.«
    Ich bezahle, verabschiede mich von meinen Trinkkumpanen und mache mich auf den Heimweg. Ich will nicht zugeben, dass ich nachts nicht so gut sehen kann wie die Elfen, also warte ich, bis ich mir den Weg mit dem Leuchtstab erhelle.

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