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Die Reise Zur Stadt Der Toten

Die Reise Zur Stadt Der Toten

Titel: Die Reise Zur Stadt Der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Korridor in Bewegung. »Ich mache mich fertig. Verstehst du jetzt, was ich wegen des Urteilsvermögens der Tsla gesagt habe, Etienne? Sie haben genügend Verstand, um zu erkennen, daß wir ein Team sind - selbst wenn wir das nicht erkennen.«
    Er überließ es den Mai, die letzten Vorbereitungen zu treffen, und beeilte sich, sie einzuholen. Sie hatte sich mit der Abreise abgefunden, was etwas völlig anderes war, als ihr zuzustimmen.
    »Es tut mir leid, daß ich es so erzwingen mußte, Lyra, aber ich wußte nicht weiter. Mir ist nichts anderes eingefallen.«
    »Das akzeptiere ich.« Sie verlangsamte ihre Schritte, und ihr Gesichtsausdruck verlor etwas von seiner Härte. »Vielleicht hast du recht, Etienne. Vielleicht habe ich mich hier etwas zu sehr in meine Arbeit vergraben. Die Seele eines guten Teams ist seine Fähigkeit, Kompromisse zu schließen. Und das tue ich jetzt. Aber vergiß eines nicht: Jetzt bist du mir einen Kompromiß schuldig!«
    »Das verspreche ich, Lyra. Auf dem Weg zurück kannst du hier soviel Zeit verbringen, wie du willst. Aber wir müssen den Wendepunkt, die Quelle des Skar, erreichen, ehe der Winter im Norden einsetzt. Wir haben keine Ahnung, was uns dort erwartet, denn die Winter im Süden werden vom Groalamasan gemäßigt.«
    »Ja, das sagst du mir die ganze Zeit.«
    »Was ist mit diesem Tyl?« fragte er und wechselte damit das Thema. »Du hast mit diesen Leuten zusammengearbeitet. Er ist ein Gelehrter. Meinst du, er ist einer so schwierigen, gefährlichen Reise gewachsen? Körperlich, meine ich. Geistig weiß ich, daß er bereit ist.«
    »Mach dir um sein Durchhaltevermögen keine Sorgen, Etienne! Die Tsla sind ebenso anpassungsfähig wie wir, ganz und gar nicht wie die Mai. Er wird mit der Hitze unten im Barshajagad zurechtkommen. Wir werden im Bootsinneren für ihn Platz schaffen. Raum ist ja genügend vorhanden. Er und seine Gefährten werden schon zurandekommen.«
    »Gefährten?«
    »Hast du die letzten Worte des Ersten Gelehrten nicht gehört?« Etienne schüttelte den Kopf. »Mii-an will Tyl nicht alleine schicken. Er will ihm vier Träger mitgeben, anstelle der Mai, die uns verlassen werden, sobald wir den Fluß erreicht haben.«
    »Wir brauchen auf dem Fluß keine Träger.«
    »Mii-an hat mir in den letzten Tagen einige Male gesagt, daß ein Punkt kommen wird, wo wir den Fluß und unser Boot verlassen müssen.«
    »Wir können das Boot nicht verlassen - das weißt du.«
    »Das weiß ich, ja. Aber Mii-an beharrt darauf, daß wir ohne Träger an einem Ort ein paar tausend Legats flußaufwärts umkehren müßten.«
    »Das ist richtig.« Sie drehten sich um und sahen Homat hinter sich stehen. »Ich lausche und höre viele Dinge, de-Etienne. Die Tsla sprechen davon, nachdem ihr hereingekommen seid.« Er sah Lyra mit großem Interesse an. »Warum sagen sie solche Dinge?«
    »Mii-an spricht von einer Stelle weit flußaufwärts, wo der Skar … - er hat das sehr seltsam ausgedrückt - einen dramatischen Persönlichkeitswechsel durchmacht. Es ist typisch tsla, unbelebten Gegenständen solche Züge zuzuschreiben, und er hat diesen Platz sehr deutlich beschrieben. Er heißt Topapasirut.«
    Homats extreme Reaktion kam völlig unerwartet. Seine Augen wurden groß und rund, und er vollführte ein halbes Dutzend machtvoller Zeichen, die dazu bestimmt waren, gefährliche Geister abzuwehren.
    »Das bedeutet«, erklärte Lyra ihrem Mann, »der Ort, an dem alle Wasser gesäubert werden.«
    »Das klingt nicht besonders drohend.«
    »Richtig. Aber Mii-an besteht darauf, daß wir diese Stelle mit dem Boot nicht passieren können. Deshalb beharrt er darauf, daß wir Träger annehmen.«
    »Noch ein Wasserfall? Auf den Satellitenaufnahmen sind im Nordbereich des Barshajagad keine großen Wasserfälle zu erkennen, obwohl die Bilder zugegebenermaßen nicht gerade perfekt sind.«
    »Nein, kein Wasserfall. Etwas anderes.«
    »Fünf Tsla, Homat?«
    »Mir mißfällt die Anwesenheit so vieler Fremder an Bord des Geisterbootes, de-Etienne. Aber anscheinend müssen wir das alles ertragen, um das Wissen von einem zu gewinnen.«
    Etienne Redowl überlegte und sagte schließlich: »Sag dem, der Mii-an heißt, wir nehmen sein großzügiges Angebot an, aber alle Träger sollen unter deinem Befehl stehen.« Der Mai schien einige Zentimeter zu wachsen.
    »Das werden die sich nicht gefallen lassen«, wandte Lyra ein.
    »Wirklich nicht? Deine großmächtigen Tsla können sich doch schließlich von einem einfachen Mai

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