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Die Reise Zur Stadt Der Toten

Die Reise Zur Stadt Der Toten

Titel: Die Reise Zur Stadt Der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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unmögliches Wenn.«
    »Vielleicht nicht«, murmelte Etienne. Die Möglichkeit schien ihn zu faszinieren. »Vielleicht könnten wir es um den Berg herumtragen.«
    Einen Augenblick lang starrte sie ihn bloß an. Dann wanderte ihr Blick zum unteren Teil des steilen Pfades, der sich die Canyonwand hinaufwand.
    »Sicher könnten wir das. Wir stemmen uns das Boot einfach auf die Schultern und schleppen es fünftausend Meter gerade nach oben. Du hast wohl den Verstand verloren?«
    Aber ihre Skepsis machte überhaupt keinen Eindruck auf ihn. »Nein, ich habe ihn gerade gefunden. Schau doch, das Boot besteht aus ultraleichtem Material. Der Rumpf ist aus Kohlefaserwaben gemacht. Und wo das Terrain zu rauh ist, können wir ja die Repeller einsetzen.«
    »Und woher nehmen wir die Energie?« fragte sie. »Wir würden die Zellen ausbrennen.«
    »Würden wir nicht. Du hörst mir nicht zu. Wir würden die Repeller nur einsetzen, um wirklich steile Stellen zu überwinden. Die restliche Zeit würden wir uns auf Muskelkraft verlassen. Träger, Lyra! Wir setzen das Boot auf irgendeine Plattform und schleppen es.«
    Sie stellte ein paar schnelle Berechnungen an. »Ich gebe ja zu, daß das Boot leicht ist, aber das ist ein sehr relativer Begriff. Du würdest trotzdem tausend Mai oder Tsla brauchen, um es tausend Meter hochzuschleppen.«
    Er sah wieder Tyl an. »Sag du es ihr.«
    »Es gibt da ein Zugtier«, erklärte der Tsla, »das die Mai überall am Fluß einsetzen. Man nennt es Vroqupii. Die Mai setzen es in Gespannen ein, um ihre Handelsschiffe flußaufwärts gegen die Strömung zu ziehen. Sie sind stark.« Er sah Homat an. »Nun, Mai?«
    Der Führer blickte nachdenklich. »Wir sind an vielen Handelsdörfern vorbeigekommen. In jedem sollte es ein paar Vroqupii geben. Die Tiere, die man hier einsetzt, müssen ungewöhnlich kräftig sein, weil die Strömung so reißend ist.«
    »Meinst du, wir könnten genügend dafür finden?« fragte Etienne.
    »Ich weiß nicht.« Homat starrte den angsteinflößenden Pfad an.
    Lyras Träume, in das vertraute, ruhige Turput zurückzukehren, begannen sich in Luft aufzulösen. »Angenommen, wir könnten genügend Tiere finden - könnten wir genügend anheuern? Würden ihre Besitzer sich auf ein solches Unternehmen einlassen?«
    »Wenn man ihnen genügend Geld verspricht, ganz sicher«, erwiderte Homat und sah sie an, als hätte sie gerade ein fundamentales Naturgesetz in Zweifel gezogen.
    »Womit würden wir sie denn bezahlen?«
    »Mit unserer Tauschware«, sagte Etienne. »Davon ist noch etwas übrig.«
    »Wenn wir den Rest unserer Vorräte verbrauchen, dann haben wir nichts mehr für Eingeborene, auf die wir später stoßen.«
    »Wenn wir an dieser Stelle nicht vorbeikommen, erübrigt sich die Frage.« Darauf hatte sie keine Erwiderung. Etienne wandte sich wieder Homat zu. »Könnten diese Vroqupii bis Jakaie steigen?« Er übersetzte die entsprechenden Maße in Begriffe, die den Mai verständlich waren.
    Homat blickte unsicher. »Soviel höher steigen wir als die Heimat dieser Tsla, die uns begleiten?«
    Etienne nickte.
    »Ich bin nicht sicher. Aber diese Stämme flußaufwärts sind stolz. Sie könnten einen solchen Vorschlag als Herausforderung betrachten.«
    »Erfrieren würden sie nicht. So hoch ist es nicht«, sagte Etienne.
    Tyl pflichtete ihm bei. »Viele Mai-Jäger gehen auf der Suche nach Beute über Turput hinaus, und ihr Blut fließt weiter.«
    »Wie viele Vroqupii würden wir denn brauchen?« wollte Homat wissen. Darauf schloß sich eine eingehende Diskussion über Gewichte und Tragefähigkeiten an, bis der Mai sich bereitfand, eine Zahl zu nennen.
    »Wenigstens dreißig. Vierzig wäre besser. Fünfzig am besten und sechzig herrlich. Aber ich glaube nicht, daß wir so viele finden werden, die es versuchen wollen. Nicht einmal für einen Anteil an dem Außenweltschatz.«
    »Wir müssen es versuchen«, erklärte Etienne.
    »Dann werde ich mein Bestes tun, um die Brul zu überzeugen, wie man die nennt, die mit dem Vroqupii umgehen.« Sein kahler Schädel glänzte im Licht des Nachmittags, und er lächelte unschuldig. »Schließlich ist das ja meine Aufgabe, oder nicht?«
    Etienne nickte. »Dann wollen wir anfangen. Lyra, bist du auch ganz sicher, daß du mitkommen willst?«
    Sie zuckte die Achseln. »Wenn du fest entschlossen bist, könnte ich dich ohnehin nicht aufhalten, Etienne. Ich glaube, daß es ein Fehler ist, den Rest unserer Tauschware auf einen so fadenscheinigen Plan zu vergeuden;

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