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Die Reise Zur Stadt Der Toten

Die Reise Zur Stadt Der Toten

Titel: Die Reise Zur Stadt Der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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aber ich kann dem nicht widersprechen, daß es für dich die letzte Chance ist. Unsere letzte Chance«, fügte sie dann mit einem Lächeln hinzu.
    »Wenn es so aussieht, daß wir es nicht schaffen«, meinte er, »dann verspreche ich dir, daß wir umkehren und nach Turput zurückkehren. Ich weiß, daß du das willst.«
    Fast hätte sie gesagt: ›Ich will, was du willst, Etienne‹, sagte es dann aber nicht. Ihre Beziehung beruhte auf kräftigeren Banden. Sie gaben einander nicht nach; sie einigten sich über das, was sie tun wollten. Das tat sie jetzt. Und nachdem sie einmal zugestimmt hatte, überlegte sie, wie sie ihm am besten helfen konnte.
    »Tyl, meinst du, es geht mit dreißig Vroqupii?«
    »Ich habe ihnen zugesehen, wie sie schwerbeladene Schiffe flußaufwärts zogen«, erwiderte der Tsla nachdenklich. »Sie sind sehr stark. Aber es wird mehr als große Kraft erfordern, das zu erreichen, was ihr wollt. Es wird Zusammenarbeit unter den Mai erfordern, die sich damit befassen müssen. Die Vroqupii können euer Geisterboot, wie ich glaube, nach Jakaie ziehen, aber nicht, wenn die Brul anfangen, untereinander zu streiten.«
    »Sie werden schon zusammenarbeiten!« verkündete Homat ärgerlich. »Dafür werde ich sorgen.«
    »Und warum sollten sie auf euch hören?« erwiderte Tyl gleichgültig. »Ihr kommt aus einem der fernen Stadtstaaten, die den Groalamasan umgeben. Die Flußbewohner haben kein Vertrauen zu jenen, die aus den Ländern an der See kommen.«
    »Ich bin nicht von den Stadtstaaten«, verkündete Homat stolz. »Nicht mehr. Ich gehöre …«, und dabei warf er einen zögernden Blick auf Etienne und Lyra, »ich gehöre zu diesen Leuten.« Etienne fühlte sich plötzlich sehr wohl.
    »Mich nehmt von dieser Familie aus«, sagte Lyra sarkastisch. »Ich mache diesen Wahnsinn mit, glaube aber nicht daran. Wenn Homat sich mit Etienne eins fühlen möchte, dann soll mir das recht sein. Idiotie kennt keine Gattungsgrenzen.« Alle lächelten.
    »Wir werden es schaffen, Lyra«, verkündete Etienne und legte ihr den Arm um die Schultern. »Du wirst sehen: Wir werden es schaffen! Wir werden das Boot nach Jakaie schaffen, um den Topapasirut herum, und dann auf der anderen Seite wieder hinunter zum Fluß. Und dann geht es weiter.«
    »Sicher werden wir das«, sagte sie leise. Dann atmete sie tief. »Nun, ich denke, dann sollten wir jetzt anfangen. Je schneller wir damit anfangen, desto schneller bringen wir es hinter uns.«
    »Richtig«, erwiderte er und grinste. »Aber nicht so, wie du glaubst.«
    Die Nachricht wurde am Fluß verbreitet, und ein Ruf erging nach den Tapfersten aller Brul, die sich als Mahouts der stärksten Tiere eigneten. Unterdessen machten sich die Tischler des Dorfes Taranau, der letzten Ansiedlung von einiger Größe in der Nähe der Enge des Barshajagad, unter Etiennes und Lyras Anleitung daran, einen Holzrahmen zu bauen, der das Boot aufnehmen sollte. Er sollte leicht und kräftig sein, mit Achsen für Doppelräder vorn und hinten. Dieser Rahmen würde nicht nur mit minimalem Gewichtsaufwand ein Höchstmaß an Stütze bieten, sondern darüber hinaus auch die nach unten gerichtete Wirkung der Repeller nicht behindern.
    Obwohl die Brul ebenso schnell wie die anderen Angehörigen ihrer Rasse redeten, erwiesen sie sich doch als weniger geschwätzig als die aus den Städten. Sie bildeten eine Gemeinschaft eigener Art, mit Regeln, die nur für sie galten. Ihren Stolz trugen sie in ihren Gesichtern. Es war eine Art Gruppenarroganz, die sie zur Schau trugen.
    Lyra erfuhr von Homat, daß die meisten Brul außerhalb der Dörfer in isolierten Gruppen von Behausungen oder auch nur einzelnen Häusern wohnten und nur die unmittelbare Familie um sich hatten. Ihr ganzes Leben war der Sorge um ihre Vroqupii gewidmet.
    Bald stellte sich heraus, daß die Redowls keineswegs ihren Vorrat an Tauschware zu erschöpfen brauchten. Als sich herumgesprochen hatte, worin ihr Unternehmen bestand, trafen Brul aus fernsten Orten ein, nicht, um gegen Bezahlung zu dienen, sondern einfach, um die Stärke und Widerstandskraft ihrer Tiere gegen die ihrer Wettbewerber einzusetzen.
    Trotzdem konnte die Expedition von Glück reden, daß sie vierzig der mächtigen Tiere und ihre Besitzer in ihren Dienst nehmen konnte. Nach einigen Diskussionen unter den Brul wurden die Vroqupii in zehn Viererreihen vor das Boot gespannt. Sie schritten auf mächtigen, säulenartigen Beinen, und ihre Bäuche streiften fast den Boden. Ein Vroqupii war

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