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Die Reise Zur Stadt Der Toten

Die Reise Zur Stadt Der Toten

Titel: Die Reise Zur Stadt Der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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weil ich neugierig bin, wie sich meine Brüder an ein so isoliertes Zuhause angepaßt haben. Das Leben muß härter sein als in Turput.«
    »Aber nicht so hart, hoffe ich, daß sie uns nicht helfen können?«
    »Weiser Etienne, je schwieriger die Lebensumstände eines Tsla, desto großzügiger ist er in seiner Gastfreundschaft.«
    Lyra bekräftigte seine Erklärung, wie Etienne nicht anders erwartet hatte.
    Als sie am nächsten Morgen auf ihre Vroqupii stiegen, gab es unter den Brul viel Unwillen und Klagen; das war zu erwarten gewesen. Etienne glaubte einige haßerfüllte Blicke zu bemerken, die ihm oder seiner Frau galten; aber Homat versicherte ihm, daß es nichts zu besagen hatte, ob die Treiber sie nun mochten oder nicht. Wichtig war nur, daß sie sie respektierten.
    Einige der Vroqupii zeigten Schrammen als Beweis für den gescheiterten nächtlichen Strepanong-Angriff. Zumindest das Wetter war ihnen wohlgesonnen, und so verstummte das Murren bald. Als sie sich schließlich auf den Weg machten, war es fast warm.
    Sie erreichten den höchsten Punkt des Canyons und hielten kurz an, um eine kleine Feier zu veranstalten, was ebenfalls dazu beitrug, die Stimmung der Treiber zu heben. In dieser Nacht fanden sie schnell Schlaf, wobei zu ihrer großen Beruhigung einer der Redowls mit schußbereiter Asy-napt-Pistole um das Lager patrouillierte.
    Am darauffolgenden Tag schien sich die Stimmung völlig normalisiert zu haben. Der Weg führte nun über ebenen Grund, und die Brul hörten lange genug zu frösteln auf, um ein Land zu studieren, das sie noch nie zuvor besucht hatten. Ihnen war jetzt klar, daß sie so etwas wie Pioniere waren, und einige von ihnen fanden sogar, daß die Reise ihnen Spaß machte.
    Die Vroqupii überwanden gelegentliche leichtere Bodenerhebungen ohne Mühe. Die Schönheit des niedrigeren Plateaus zog die Reisenden in ihren Bann: rauschende Bäche, die hier ihren langen Weg hinunter zum Skar begannen, verkrüppelte, aber weitverbreitete immergrüne Gewächse.
    Lyra interessierte sich besonders für ein Buschgewächs, das Tyl als Aroyt bezeichnete. Der Aroyt bedeckte eine Fläche von fast zweitausend Quadratmetern; dabei handelte es sich um ein einziges Gewächs, das seinen eßbaren Stamm mit einem undurchdringlichen Panzer zentimeterlanger Dornen verteidigte. Es gab auch Ansammlungen hoher Pilzgewächse, die ihnen bis zu den Knien reichten und Schmelzwasser wie Schwämme festhielten. Nicht daß das Wasser ein Problem gewesen wäre; der größte Teil ihres Pfades war aus dem soliden Felsgestein herausgewaschen worden. Erde war in dieser Höhe eine große Seltenheit.
    Sie näheren sich gerade einem Sattel zwischen einer Spitze des Aracunga und einem niedrigeren Gipfel, als zwei der Brul, die sich von ihnen abgesetzt hatten, um als Späher vorauszugehen, im Galopp zurückkamen. Das war höchst ungewöhnlich, und es war das erste Mal überhaupt, daß die Redowls Vroqupii sahen, die sich schneller als im Fußgängertempo bewegten.
    Homat eilte den beiden entgegen, während die Gespanne anhielten. Die Kundschafter schnatterten laut, während sie die Reihe entlang trabten.
    »Vielleicht haben sie Jakaie über dem Kamm entdeckt«, meinte Lyra voll Hoffnung. Zu hoffnungsvoll.
    Homat kehrte schnell zu ihnen zurück. Sein Gesichtsausdruck verrietiFurcht, die er empfand. »Die Brul nehmen ihre Tiere aus dem Geschirr.«
    »Was?« Etienne blickte nach vorn und sah, wie die Treiber sich an den Geschirren zu schaffen machten. »Was, zum Teufel, ist denn los?«
    »Genau!« antwortete Homat. »Viele Teufel - Dämonen!« Seine Augen waren geweitet.
    »Wieder Strepanong? Oder ein anderes Tier?«
    »Kein Tier - kein Tier!« beharrte Homat. »Dämonen!« Etienne konnte erkennen, daß er viel beunruhigter war als in der Nacht des Strepanong-Angriffs.
    Etienne rannte nach vorn. »Die können nicht einfach ausspannen und weggehen! Wir sind fast am Ziel!« Doch während er das sagte, verließen bereits die ersten Vroqupii die Reihe. »Du mußt dafür sorgen, daß sie aufhören, Homat!«
    »Sie werden nicht aufhören, de-Etienne. Die Strepanong können sie verstehen, aber keiner kann gegen Dämonen kämpfen.«
    Verzweifelt wandte Etienne sich Tyl zu. »Was geht hier vor? Wovor haben sie solche Angst?«
    »Ich bin nicht sicher«, murmelte Tyl, »aber ich fürchte mich vor dem, was ich jetzt vielleicht erfahren werde.«
    »Dämonen sind in Jakaie«, fuhr Homat fort. Er wandte sich um und deutete auf den Sattel, der vor ihnen

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