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Die Reise Zur Stadt Der Toten

Die Reise Zur Stadt Der Toten

Titel: Die Reise Zur Stadt Der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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inzwischen unangenehm nah.
    Jetzt, wo die Na durchgebrochen waren, zogen sich die Tsla in ihre massiven Bauten zurück, um die Eindringlinge von dort aus mit Speeren und Pfeilen zu bekämpfen. Etienne und seine Gruppe bogen um einen solchen Bau und blieben nur ein paar Meter von einer Gruppe aus zehn oder zwölf Bauern stehen, die von einem Paar Na gegen eine Wand gedrängt wurden. Die Bauern hielten sich die Angreifer mit langen Piken und scharfen Werkzeugen vom Leibe; aber es war offenkundig, daß, wenn nicht schnell etwas geschah, die Na sie einen nach dem anderen in Stücke reißen würden.
    Etienne hatte keine Zeit, den Mut Tyls zu bewundern, als ihr Führer mit dem seltsam watschelnden Gang seiner Gattung nach vorn schoß, um mit einem geschwungenen Säbel nach dem Bein eines Na zu hauen. Die Waffe drang nicht besonders tief durch die lederartige Haut, und er mußte eilig den Rückzug antreten und dabei seine Waffe zurücklassen.
    Aber der Na hatte den Schlag gespürt, grunzte, murmelte etwas Unverständliches und beugte sich dann hinunter, um die Waffe aus seiner Haut zu ziehen. Er war vier Meter groß und mit einem dicken, zottigen Pelz bedeckt. Seine Kleidung war primitiv: schwere Sandalen aus einem unbekannten Leder, eine lederne Weste und Brustplatte und eine Art Kilt aus einem ähnlichen Material. An einer Schnur, die er sich um die Taille gebunden hatte, hing ein Knochenmesser, dessen Klinge fast so lang war wie Lyra groß. Als Hauptwaffe hielt der Na eine Keule umfaßt, die früher einmal ein Baum von respektabler Größe gewesen war. Er keuchte heftig, und eine dunkle Zunge hing ihm aus dem Mundwinkel - das war verständlich, ein Bewohner des Guntali-Plateaus hatte wohl wenig Verwendung für Schweißdrüsen.
    Etienne lief wortlos nach links, während Lyra nach rechts abbog. Und im Laufen feuerte er. Dickes Haar auf dem säulenartigen Schenkel des Na wurde schwarzgebrannt, worauf der Kerl ein Geheul anstimmte und seine Aufmerksamkeit von den verzweifelten Bauern abwandte.
    Das Geschöpf hatte eine sehr flache Stirn, und seine stumpfe Schnauze schien zu keinerlei Ausdruck fähig - dennoch war der Haß, der von ihm ausging, nicht zu verkennen. Er bleckte vier Schneidezähne: zwei oben und zwei unten. Die restlichen Vorderzähne waren offenbar spitz zugefeilt. Man brauchte kein erfahrener Biologe zu sein, um zu erkennen, daß die Na alles andere als Vegetarier waren.
    Jetzt stieß das Scheusal ein paar einsilbige Wörter aus und ließ die mächtige Keule schneller herunterfahren, als Etienne das für möglich gehalten hätte. Er duckte sich schnell hinter einem kleinen Wagen, der hoch mit irgendwelchen Gewächsen beladen war. Die Keule machte Kleinholz aus dem Wagen, und Etienne flogen die Splitter ins Gesicht. Während er sich aufrappelte, dachte er plötzlich: Was habe ich eigentlich hier verloren? Rechtens sollte ich hinter einem Schreibtisch sitzen in einer Universität und mich mit den Arbeiten von Studenten befassen und mir den Kopf darüber zerbrechen, wer zur nächsten Fakultätsversammlung kommt.
    Aber für solche Betrachtungen war jetzt keine Zeit. Die Keule fegte parallel über das Pflaster, und er hörte ihr Wuusch! während er sich duckte, so daß sie seinen Schädel um wenige Zentimeter verfehlte. Dann griff eine mächtige Pranke nach ihm, mit sechs baumähnlichen Fingern mit krallenartigen Nägeln an den Spitzen.
    Er taumelte rückwärts, entzog sich dem drohenden Griff und feuerte im Fallen. Der Strahl zischte zwischen dem Zeigefinger und dem ersten Daumen durch und traf den Na ins linke Auge. Der stieß ein gewaltiges Heulen aus, ließ die Keule fallen und fiel heftig zitternd auf die Knie, dann kippte er nach vorn und starb.
    Etienne versuchte sich seinen Begleitern anzuschließen, mußte aber feststellen, daß der andere Na ihm den Weg versperrte. Er ging auf ihn los und ließ die Keule, die er mit beiden Händen gepackt hielt, heruntersausen. Etienne konnte dem Schicksal, zu Mus geschlagen zu werden, nur dadurch entgehen, daß er sich hinter eine Mauer duckte.
    Von der Notwendigkeit befreit, zwei Angreifer abzuwehren, schwärmten die Bauern jetzt hinter dem überlebenden Na aus. Piken, Speere und Sensen stachen und hieben nach Muskeln und Sehnen. Der Na brüllte und schrie, wütend, daß sein Versuch mißlungen war, den schnauzenlosen Tsla zu erledigen, der seinen Gefährten getötet hatte. Jetzt war es einem der Tsla gelungen, eine seiner Sehnen zu durchschneiden, und die Bestie fiel

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