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Die Reise Zur Stadt Der Toten

Die Reise Zur Stadt Der Toten

Titel: Die Reise Zur Stadt Der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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zwischen Jakaie und Turput war die Mauer. Es war eine eindrucksvolle Mauer: gut sechs oder sieben Meter hoch, aber nicht sonderlich dick.
    Offenbar lag Jakaie hoch genug, daß sich dort die Geschöpfe des Guntali mit denen der ökologischen Zone der Tsla mischen konnten; inklusive, wie es schien, die Na. Er versuchte sich vor seinem geistigen Auge die Na vorzustellen, und dachte sich dazu Variationen des Mai-Tsla-Musters aus: Säuger vom zweibeinigen Typ. Und das stimmte auch. Aber die Art und Weise, in der diese neue Form sich von den bisher vertrauten unterschied, führte doch dazu, daß sich seine Nackenhaare sträubten.
    Die Stadtmauer war von einigen Toren durchbrochen, und nicht mehr als zwei Dutzend Na droschen auf das größte Tor ein. Daß zwei Dutzend Na sich mit einer ganzen Stadt anlegten, sagte mehr über ihre Wildheit und Gemütsart als all die Ängste, die die Brul ausgedrückt hatten.
    Jakaie war groß genug, um tausend Bewohner zu beherbergen, die sich alle nicht nur in der Defensive befanden, sondern offenbar im Begriff waren, die Schlacht zu verlieren. Außerhalb der Mauer waren Tsla-Leichen zu sehen. Von toten Na war keine Spur zu erkennen, obwohl ein Individuum etwas abseits des Kampfgeschehens saß. Es handelte sich um ein großes, männliches Wesen, das mit Speeren und Pfeilen gespickt war, die abzuzupfen im Augenblick seine Beschäftigung darstellte, als handele es sich um nicht mehr als Bienenstachel.
    Während sie noch von dem sich mühsam in der Luft haltenden Boot aus zusahen, gab das Tor der beständigen Kanonade von Felsbrocken und kleinen Bäumen nach. Die Tsla dahinter stoben auseinander, als die Na über sie herfielen, und die klare Bergluft füllte sich mit Schreckensschreien. »Ihr müßt euch beeilen, Weise, sonst werden viele sterben!« rief Swd vom Vorderdeck.
    »Wir bewegen uns, so schnell wir können«, teilte Etienne ihm durch die Sprechermembrane mit. »Dieses Boot ist nicht für schnelle Fahrt außerhalb des Wassers gebaut.«
    Viele Primitive wären beim Anblick eines so fremden Gegenstandes erschrocken, wie es das fliegende Boot war, das jetzt auf sie zukam. Nicht die Na; entweder reichte ihre Phantasie nicht aus, um sich vor unbekannten Gebilden zu fürchten, oder sie vertrauten zu sehr auf ihre eigene unwiderstehliche Stärke. Ein paar stießen bellende Schreie in ihre Richtung aus, als sie die Mauer überflogen, aber der Angriff ging weiter.
    Das Boot stampfte und schwankte unsicher, als sie über Häuser und Straßen dahinflogen. Es war nicht dafür gebaut, so unregelmäßiges Terrain zu kompensieren. Alle an Bord waren froh, als Etienne schließlich in einer Art Park in der Nähe des Zentrums von Jakaie landete. Ein paar besorgte Gesichter mit zitternden Rüsselschnauzen spähten hinter verschlossenen Fensterläden und Luken zu ihnen heraus. Man konnte deutlich Kampflärm hören. Etienne überprüfte seine Pistole, während Lyra ihn zur Eile drängte. »Was, du hast’s wohl eilig, noch mehr Eingeborene zu erschießen?« schalt er sie. »Wie willst du das in deinem Bericht rechtfertigen?«
    »Wenn diese Stadt verwüstet ist, werden wir hier nicht die Hilfe finden, die wir brauchen, um wieder zum Fluß hinunterzukommen.«
    »Wie kommst du auf die Idee, daß die Tsla hier das geringste Interesse daran haben, uns zu helfen? Das ist nicht Turput.« Er hastete die Leiter hinunter.
    »Weil wir uns bei ihnen beliebt machen werden, indem wir mithelfen, diesen Angriff abzuschlagen. Nicht daß ich ihnen nicht ohnehin helfen würde.« Sie eilte auf das zerbrochene Tor zu, und er mußte sich beeilen, um mit ihr Schritt zu halten.
    Sichtlich besorgt, ihre heißgeliebten Tsla zü beschützen, dachte er. Aber in einem Punkt hatte sie recht: Sie würden es tun, ob sie nun mußten oder nicht. Tyl und die Träger waren während der Reise flußaufwärts von Turpur viel mehr als nur Eingeborene für sie geworden: sie waren Freunde.
    Alte Leute und Jugendliche boten Tyl und den drei Trägern Waffen an. Nur Homat schloß sich der Verstärkung nicht an. Er blieb beim Boot, weil er in seiner dicken Kleidung und angesichts der für ihn schier unerträglichen Kälte in einem Kampf ohnehin nichts hätte ausrichten können.
    Nicht daß sie auf Tslamaina nicht schon früher Gewalttätigkeit erlebt hätten - aber es war doch ein Schock für sie, als sie auf den enthaupteten Leichnam eines weiblichen Tsla stießen, der auf der Straße lag. Der Kopf war nirgends zu sehen, und der Kampflärm war

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