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Die Reise Zur Stadt Der Toten

Die Reise Zur Stadt Der Toten

Titel: Die Reise Zur Stadt Der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Rucksack; sie bestanden aus einer Gesichtsmaske, die sich dicht an Mund und Nase anschmiegte, und aus flexiblen Metallröhren, die man über die Ohren legte und die das Gerät hinten am Kopf festhielten. Die Röhren enthielten reines O2, das unter Druck stand, und funktionierten ebensogut unter Wasser. In großen Höhen würden sie noch viel länger halten, da dort nicht der volle Druck benötigt wurde.
    Der zweimalige Aufstieg vom Grunde des Barshajagad hatte ihn auf das vorbereitet, was ihm jetzt bevorstand. Die einzige Sorge, die er hatte, war, daß er möglicherweise in dieser Höhe würde rasch laufen müssen. Er fragte sich, wie wohl Lyra mit der dünnen Luft und den niedrigen Temperaturen fertig wurde. Sie hatte lange Kleidung getragen, als die Na angegriffen hatten; aber das würde nicht ausreichen, wenn die Nachttemperaturen unter den Gefrierpunkt absanken. Das einzige, was sie nachts vor dem Erfrierungstod schützte, würde vielleicht die wärmende Anwesenheit ihrer Mitgefangenen sein.
    »Yulour, wird dir auch warm genug sein?« fragte er seinen einzigen Begleiter, als alles bereit war. Der Träger hatte einige Schichten Togas und zwei Umhänge angelegt und sich darüber hinaus einen Mantel über den Kopf gezogen.
    »Bitte, mach dir meinetwegen keine Sorgen, Lehrer. Es beunruhigt mich, wenn ich sehe, daß jemand sich meinetwegen Sorgen macht.«
    Tyl und Ruu-an warteten am Haupttor, um sich von ihnen zu verabschieden. Mit der für die Tsla typischen Selbstverständlichkeit hatten sich unterdessen bereits Maurer und Zimmerleute ans Werk gemacht, um das zerbrochene Tor zu reparieren. Ruu-an stellte ihnen einen stämmigen Dorfbewohner vor, der sie an den Abhang führen würde, den die Na gewöhnlich benutzten.
    »Lassen sie je eine Nachhut oder dergleichen zurück?« fragte Etienne den Ersten Gelehrten.
    Ruu-an machte eine verneinende Rüsselbewegung. »Sie haben von uns nichts zu befürchten, da wir sie nie verfolgen.«
    Dieses Gefühl der Unverletzlichkeit sollte mein wichtigster Verbündeter sein, sagte sich Etienne. Sobald die Na ihr eigenes Territorium auf dem Guntali erreicht hatten, würden sie sich entspannen. Ein Gegenangriff würde das allerletzte sein, was sie erwarten würden; die Überraschung würde daher beträchtlich sein. Aber daß sie von Panik erfüllt davonrennen würden, redete er sich nicht ein. Die Na waren nicht von der Art, die wegzurennen pflegte.
    Nein, er würde sich ganz auf den Vorteil der Überraschung verlassen müssen. Dabei hatte er die größten Zweifel, daß er einen ganzen Stamm dieser Riesen selbst mit zwei vollgeladenen Pistolen länger als ein paar Minuten würde aufhalten können.
    »Wir vergeuden unsere Zeit.« Er nahm den Eingeborenenführer am Arm und setzte sich Richtung Osten in Bewegung. Er schritt aus, so rasch er konnte. Yulour schloß sich ihm an, und der schwere Rucksack schien seine mächtigen Schultern kaum zu belasten.
    Tyl und Ruu-an blickten ihnen nach.
    »Was für seltsame Leute«, stellte der Erste Gelehrte fest. »Ich lausche voll Staunen auf die Leistungen, die sie nach deinem Bericht vollbracht haben. Und dann geschieht so etwas - etwas, das selbst ein kleines Kind als absolut nutzlos erkennen würde.«
    »Sie sind voll von Widersprüchen.« Tyls Blick ruhte noch immer auf Etiennes allmählich sich entfernendem Rücken. »Im einen Augenblick sind sie sehr weise, im nächsten unvernünftig wie kleine Kinder. Ich glaube, ihre Seelen müssen sich in einem Zustand dauernder Verwirrung befinden.«
    »Dann glaubst du also, daß sie Seelen haben?«
    »Ich bin davon überzeugt, wenn andere Lehrer in Turput diese Meinung auch nicht teilen.«
    »Es könnte sein, daß sie einen variablen Geist haben; daß sie im einen Augenblick Erwachsene und im nächsten Kinder sind. Sehr seltsame Leute. Ich bin froh, daß ich die nähere Bekanntschaft von einem von ihnen machen und mich mit ihm eingehend unterhalten konnte, so lange er noch lebte.«
    »Ja, mir werden sie beide fehlen. Die Frau kam Tag für Tag zu mir und stellte endlose Fragen, die es mir gestatteten, sie und ihre Lebensart aus nächster Nähe zu studieren. Jetzt wo sie uns verlassen haben, bleibt uns nur diese Erinnerung.«
    Er drehte sich um und war dem alten Ruu-an behilflich, als sie wieder den Weg zurück zur Stadt antraten und dabei ihre Diskussion fortsetzten.
     
    Ihr Führer begleitete sie bis zu einem begehbaren Steilhang, in dem die Na im Laufe der Jahre einen erkennbaren Kletterpfad getreten

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