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Die Reliquie von Buchhorn

Die Reliquie von Buchhorn

Titel: Die Reliquie von Buchhorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Erwin / Ulrich Buchhorn
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verzerrte sich hämisch.
    »Herr, es stimmt, wir sind aus Buchhorn, aber …« Weiter kam Gerald nicht.
    Einer der Welfen schlug ihm mit dem Handrücken ins Gesicht. Gerald stieß einen Wutschrei aus.
    »Bleib ruhig!«, raunte Wulfhard, gleichzeitig hörten sie eine bekannte Stimme: »In Gottes Namen, was geht hier vor?«
    »Eckhard«, rief Gerald, während er das Blut abwischte, das aus seiner Nase schoss. »Gott sei Dank!«
    »Und da sind ja auch die anderen Verräter!« Ein katzenhaftes Lächeln entblößte Ottmars regelmäßige Zähne. »Und was habt Ihr zu sagen, Mönch?«
    »Dass wir in friedlicher Absicht hier sind. Wir suchen einen verschwundenen Mitbruder, das ist alles.«
    »Ach, das ist alles«, höhnte Ottmar.
    »Ja!« Eckhard sah fest in das Gesicht des jungen Edelmanns.
    Über dessen feine Züge huschte ein verärgerter Ausdruck. »Vielleicht, vielleicht auch nicht.« Er wedelte mit der Hand. »Ihr könnt gehen, und nehmt Euren jungen Bruder da mit. Aber die beiden Spione bleiben in Gewahrsam.«
    »Wir sind keine Spione!«, schrie Gerald auf und machte eine heftige Bewegung. Sofort richteten sich zwei Schwertspitzen auf ihn, im selben Moment wurden er und Wulfhard von hinten an den Ellenbogen gepackt und zurückgerissen.
    »Nehmt Eure Hände weg!«
    Wulfhard stieß ein Stöhnen aus. »Halt endlich die Klappe, Schmied!«
    Eckhard hob beschwörend die Hände. »Das ist doch Wahnsinn«, begann er. Auch er war sehr blass. »Ich versichere Euch …«
    »Genug!« Ottmar klatschte scharf in die Hände. »Meine Entscheidung ist gefallen. Ich …« Er unterbrach sich, als er merkte, dass sein Begleiter sich von seiner Seite entfernt hatte, um mit einem Mann zu sprechen, der eben aus der Schmiede kam. »Was ist los, Gernot?«
    Der ältere Edelmann musterte erst Gerald, dann wandte er sich respektvoll an Ottmar. »Der Mann, der sich als Mönch ausgegeben hat, hatte ein Schwert bei sich. Er hat Fragen gestellt.« Seine Brauen bildeten einen finsteren Strich über hellen Augen, als er sah, wie Eckhard sich an die Schläfen fasste. »Unangemessene Fragen. Er scheint Euch eines Mordes zu verdächtigen, Herr.«
    »Also doch Spione. Ich wusste es.« Der junge Welfe streckte die Hand aus. »Bindet sie!«
    »Niemals!« Gerald fuhr auf und versuchte sich aus dem Griff der Welfen zu winden; Faustschläge waren die Antwort. Gleichzeitig hörte er Wulfhard aufstöhnen. Aus den Augenwinkeln sah er, wie der Stallmeister in die Knie ging und wieder hochgerissen wurde.
    »Ich ergebe mich doch«, stöhnte er.
    »In Gottes Namen!«, schrie Eckhard. »Hört auf! Das ist ein Missverständnis!«
    Ottmar lachte schneidend. »Glaubt daran, wenn es Euch glücklich macht, Mönch. Ich rate dir aber, für deine Verräterfreunde zu beten. Mehr als Gottes Gnade haben sie nicht zu erwarten.« Er beugte sich so tief nieder, dass er Wulfhard ins Gesicht sehen konnte. »Das gilt besonders für diesen roten Mordhund. Passt gut auf den auf, der ist gefährlich. Hast du dich im Schutz deines Grafen sicher gefühlt? Nun, jetzt bist du in meiner Gewalt!«
    Der Mann, der Wulfhards Hände fesselte, straffte das Seil mit einem Ruck.
    »Ihr begeht einen Fehler«, sagte Eckhard düster. Er zog die Kapuze über den Kopf und schlug das Kreuz.
    Inzwischen war es Ottmars Gefolgsleuten zu dritt gelungen, den Schmied zu bändigen und seine Gelenke mit dicken Stricken festzuzurren. Das Blut lief ihm immer noch aus der Nase.
    »Los jetzt«, befahl Ottmar und ließ sich das Seil reichen, das um Wulfhards Hände geschlungen war. Er riss daran, sodass der Gefangene stolperte. »Führt sie durch den Ort, damit jeder sehen kann, wie wir mit Buchhornern umgehen, die zu viele Fragen stellen. Und dann zur Burg!«
    Der Zug setzte sich in Bewegung, und nur die beiden Mönche blieben in der Dämmerung zurück. Sie spürten die neugierigen Blicke hinter den Fenstern auf ihrer Haut.
    Endlich erwachte Eckhard aus seinem Brüten. »Wir sollten gehen.«
    »Und was tun wir?« Es waren die ersten Worte, die Rodericus sprach. Seine Stimme klang verängstigt und brüchig.
    »Heute nichts mehr. Hoffen wir, dass unsere Kutte uns auch weiterhin schützt. Morgen gehen wir zu Heinrich von Altdorf. Ich glaube nicht, dass er von dem Treiben seines Neffen weiß.« Er strich sich über die Tonsur. »Ich bete darum«, setzte er leiser hinzu. »Und ich bete, dass Wulfhard bis dahin noch lebt. Letztes Jahr hat er Ottmar vor dem König gedemütigt. Das schreit nach Vergeltung.«
    »Aber warum

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