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Die Reliquienjägerin: Historischer Roman (German Edition)

Die Reliquienjägerin: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die Reliquienjägerin: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Martin
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menschlichen Überresten. Über fünfzig Männer waren im Burghof eingesperrt gewesen, die kümmerlichen Überreste füllten mit Müh und Not drei große Getreidesäcke. Karl musste darunter sein. Doch wie sollte er ihn erkennen?
    Ein Kundschafter eilte herbei. »Herr, eine Streitmacht unter dem Banner des Königs ist auf dem Weg hierher. Es sind an die zweihundert Mann, davon vierzig Ritter in voller Rüstung, einhundert Speerträger und mindestens fünfzig Bogenschützen. Kein Tross. Sie sind schnell.«
    »Nicht schnell genug«, sagte Fulbach und lachte laut. Besser konnte es gar nicht sein. Karl hatte wohl geplant, dem Fallensteller eine Falle zu stellen. Fulbach warf einen Blick auf die Säcke. Das war gründlich fehlgeschlagen.
    »Wir gehen vor wie geplant. Sendet Eilboten in alle Richtungen, in alle Städte und vor allem zu den Kurfürsten. Und meldet: König Karl IV. ist tot!«
***
    »Los, los! Beeilt euch! Wir haben schon viel zu viel Zeit verloren, weil wir gestern nicht im Dunkeln aufbrechen konnten.« Engelbert von der Hardenburg konnte es nicht fassen. Wie lange brauchte man, um ein Pferd zu satteln?
    Bohumir seufzte. »Es geht nicht schneller. Wir werden scharfen Galopp reiten. Wollt Ihr, dass die Hälfte der Männer vom Pferd fällt, weil die Sattelgurte nicht festgezurrt sind?«
    Engelbert winkte nur ab. Jede Sekunde zählte. Begriff das denn keiner außer ihm? Endlich waren die Männer bereit. Zwanzig Ritter, erfahren im Kampf wie Bohumir, und Karl ebenso treu ergeben. Bereit zu kämpfen, zu töten und ihr Leben zu opfern.
    »Gott will es«, flüsterte Engelbert und gab seinem Pferd die Sporen. Im gestreckten Galopp ging es aus der Burg. Der erste Mann trug das Banner des Königs, damit sie ungehindert vorankamen.
    Engelbert hatte nicht schlecht gestaunt, als er den Brief gelesen hatte, den der Alchimist für ihn sichtbar gemacht hatte. Er war an ihn gerichtet gewesen, an Engelbert von der Hardenburg. Eine Art Vermächtnis, das Vojtech ihm hinterlassen hatte.
    Engelbert von der Hardenburg, es ist Euch also gelungen, meine Worte sichtbar zu machen. Ich wusste, dass ich mich auf Euch verlassen kann. Für Euch habe ich dieses Stück Pergament in meinem Bündel zurückgelassen. Ich war mir sicher, dass Ihr es finden und nicht aufgeben würdet, bis Ihr hinter sein Geheimnis gekommen seid. Denn Ihr seid die letzte Hoffnung für meine Familie, wenn ich selbst versage. Ich werde erpresst, von einem Mann, der sich Kylion Langenmann nennt. Er hat mein Weib und meine Kinder in seiner Gewalt. Ich musste ihm Spuren legen, damit er uns nach Znaim folgen konnte. Zunächst dachte ich, dieses Ungeheuer sei hinter Euch her. Doch nun weiß ich es besser. Er will Amalie, die Ihr Severin nennt, die jedoch in Wirklichkeit, so behauptet Langenmann, Belcredi heißt. Ich muss Sie ihm bringen, sonst vergeht er sich an den Menschen, die mir mehr bedeuten als alles andere auf Erden.
    Ich weiß, dass mein Treuebruch unverzeihlich ist, und ich bin bereit, mich dem Gericht zu stellen. Doch sollte es mir nicht gelingen, dem Erpresser zu bringen, was er wünscht, sollte ich versagen oder zu Tode kommen, bitte, verehrter Hardenburg, lasst mein Weib und meine Kinder nicht leiden für meine Verbrechen. Findet und rettet sie, denn sie sind unschuldig.
    Ich vertraue auf Eure Weisheit und Güte. Der Herr im Himmel halte seine schützende Hand über Euch!
    In tiefer Demut, Vojtech von Pilsen
    Engelbert kannte den Namen Kylion Langenmann. Ein zwielichtiger Kerl, der schon lange im Verdacht stand, mit König Karls Gegnern im Bund zu stehen. Was diese Leute von Amalie Belcredi wollten, konnte Engelbert sich zwar nicht erklären, aber das war im Augenblick auch nicht wichtig. Er wusste, dass Langenmann ein Gut südöstlich von Prag besaß, und er war sicher, dort die entführte Familie zu finden. Und vielleicht sogar Rebekka.
    Da für Verhandlungen keine Zeit war, hatte er beschlossen, nicht lange zu fackeln und einen frontalen Überraschungsangriff zu wagen. Das Gehöft war leicht einzunehmen. Sieben Männer würden von hinten über die Mauer steigen, der Rest würde das Tor aufbrechen und alles, was sich ihnen bewaffnet entgegenstellte, festnehmen. Engelbert hatte den Männern eingeschärft, nur in höchster Not zu töten. Sie führten zwei schwere Schilde mit sich, die sowohl gegen Pfeile als auch gegen Bolzen schützten.
    Aber Engelbert erwartete keinen heftigen Widerstand, denn der Feind rechnete nicht mit Entdeckung.
    Schneller als

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