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Die Rettung Raphael Santiagos: Die Chroniken des Magnus Bane (6) (German Edition)

Die Rettung Raphael Santiagos: Die Chroniken des Magnus Bane (6) (German Edition)

Titel: Die Rettung Raphael Santiagos: Die Chroniken des Magnus Bane (6) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare , Sarah Rees Brennan
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Camille hat ganz sicher genug zu tun, auch ohne euch Vollidioten den ganzen Tag hinterherrennen zu müssen. Sie geht wahrscheinlich davon aus, dass ihr mehr Verstand besitzt, als das der Fall ist. Ich sag euch jetzt mal etwas, worüber ihr nachdenken könnt, sofern ihr dazu in der Lage seid.«
    Lily rückte näher an Magnus heran, hielt den Blick dabei aber unverwandt auf Raphael gerichtet.
    »Ich mag ihn«, sagte sie. »Er hat so was Bestimmendes, auch wenn er echt ein komischer Kauz ist, verstehen Sie, was ich meine?«
    »Tut mir leid. Ich muss wohl vorübergehend taub geworden sein, weil ich so erstaunt war, dass jemand Raphael mag.«
    »Er hat überhaupt keine Angst«, fuhr Lily mit einem Grinsen fort. »Er spricht mit Derek wie ein Lehrer mit einem unartigen Kind. Dabei habe ich schon mit eigenen Augen gesehen, wie Derek Leuten den Kopf abgerissen und das Blut direkt aus ihrem Hals getrunken hat.«
    Sie betrachteten beide Raphael, der mitten in seinem Vortrag steckte. Die anderen Vampire wichen ein wenig vor ihm zurück.
    »Ihr seid bereits tot. Wollt ihr, dass man euch endgültig vernichtet?«, fragte Raphael. »Sobald wir diese Welt verlassen, blühen uns die ewigen Qualen des Höllenfeuers. Ist euch eure verdammte Existenz denn gar nichts wert?«
    »Ich glaube, ich brauche jetzt einen Drink«, brummte Magnus. »Noch jemand?«
    Alle Vampire außer Raphael hoben schweigend die Hand. Der Blick, den Raphael ihnen daraufhin zuwarf, war anklagend und verurteilend zugleich. Magnus vermutete allerdings, dass dieser Ausdruck ohnehin auf seinem Gesicht festgewachsen war.
    »Also gut. Ich teile gerne«, verkündete er, während er den goldbeschlagenen Flachmann aus der extra dafür angefertigten Halterung an seinem goldbeschlagenen Gürtel zog. »Aber ich warne euch: Das Blut Unschuldiger ist mir leider ausgegangen. Das hier ist Scotch.«
    Als die Vampire betrunken waren, stellten Raphael und Magnus die kleine Irdische wieder auf die Füße. Das Mädchen war aufgrund des Blutverlusts noch ein wenig benommen, ansonsten schien es ihr aber gut zu gehen. Es überraschte Magnus nicht, dass Raphael sie mit einem astreinen encanto auf den Heimweg schickte. Vermutlich hatte er auch das geübt. Vielleicht hatte Raphael aber auch einfach die natürliche Gabe, anderen seinen Willen aufzuzwingen.
    »Es ist nichts passiert. Du wirst zurück in dein Bett schlüpfen und dich an nichts erinnern. Meide diese Gegend bei Nacht. Hier triffst du nur auf zwielichtige Typen und blutsaugende Unholde«, trichterte Raphael dem Mädchen ein, während er sie unverwandt anblickte. »Und geh in die Kirche.«
    »Hältst du es für deine Berufung, aller Welt zu sagen, was sie tun und lassen soll?«, fragte Magnus auf dem Heimweg.
    Raphael warf ihm einen säuerlichen Blick zu. Er hat so ein liebes Gesicht, dachte Magnus. Das Gesicht eines unschuldigen Engels – und die Seele des größten Miesepeters aller Zeiten.
    »Den Hut solltest du nie wieder aufsetzen.«
    »Genau das meinte ich«, antwortete Magnus.
    Das Haus der Santiagos stand in Harlem, auf der Ecke zwischen der 129. Straße und der Lenox Avenue.
    »Du brauchst nicht auf mich zu warten«, verkündete Raphael auf dem Weg. »Egal, wie das hier ausgeht – ich glaube, ich werde mich danach Camille Belcourt und ihren Vampiren anschließen. Sie können mich dort sicher gebrauchen und ich brauche – etwas zu tun. Es … tut mir leid, falls dich das verletzt.«
    Magnus dachte über all das nach, wessen er Camille verdächtigte. Er erinnerte sich an die Schrecken der Zwanzigerjahre und dass er bis heute nicht wusste, inwieweit sie darin verwickelt gewesen war.
    Aber Raphael konnte nicht bei Magnus bleiben. Dort war er lediglich ein Gast. Ein Gast in der Schattenwelt, der nirgends dazugehörte und nichts hatte, was ihn im Schatten und von der Sonne fernhielt.
    »Oh nein, Raphael, bitte verlass mich nicht«, erwiderte Magnus mit monotoner Stimme. »Wie soll ich nur ohne das Leuchten deines liebevollen Lächelns leben? Wenn du gehst, werfe ich mich zu Boden und heule.«
    »Ach, echt?«, fragte Raphael und zog eine Augenbraue hoch. »Wenn du das machst, dann bleibe ich und sehe mir das Spektakel an.«
    »Raus mit dir«, befahl Magnus. »Raus! Ich will, dass du ausziehst. Ich schmeiße eine Party, wenn du gehst, und du weißt, wie sehr du das hasst. So wie Mode, Musik und Spaß im Allgemeinen. Ich mache dir keinen Vorwurf, wenn du gehst, um das zu tun, was dir am ehesten liegt. Ich will, dass du ein

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