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Die Rettung von Zei

Titel: Die Rettung von Zei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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von Qirib verbracht. Woher wollen wir wissen, welche geheimen Angebote oder Absprachen ihn an die Interessen der Douri binden?« Rostamb warf einen vielsagenden Blick auf Zei. »Und wer garantiert uns überhaupt, dass er wirklich Snyol von Pleshch ist? Meines Wissens müsste General Snyol viel älter sein.«
    Königin Alvandi flüsterte Barnevelt hinter vorgehaltener Hand zu: »Sagt dem alten Fastuk, Ihr hättet Eure Papiere in Nyamadze zurückgelassen, und dann fordert ihn wegen Ehrenbeleidigung!«
    »Was? Aber ich …«
    »Tut, was ich befehle! Fordert ihn!«
    Barnevelt, dem jetzt schmerzlich klar wurde, dass der, der auf einem Tiger reitet, nicht mehr absteigen kann, erhob sich und sagte: »Leider habe ich meine Papiere in meiner Heimat zurücklassen müssen, als ich floh. Wenn jedoch jemand den Wunsch verspüren sollte, mich der Lüge zu zeihen, dann bin ich gern bereit, die Streitfrage privat zu regeln, wie es unter Gentlemen üblich ist.«
    Mit diesen Worten donnerte er sein Schwert so heftig auf den Konferenztisch, dass die Aschenbecher tanzten. Rostamb griff knurrend nach seinem Schwert.
    »Wache!« kreischte die Königin, und sofort kamen Amazonen in den Raum gestürzt. »Entwaffnet die beiden! Kennt ihr zwei trunkenen Quertreiber nicht das Gesetz? Nur aus Verbeugung vor eurem Rang durftet ihr überhaupt bewaffnet unseren Palast betreten, und jeder weitere ungebührliche Männerzank wird darin resultieren, dass die Köpfe der Beteiligten die Stadtmauer zieren, und wenn es zehnmal königliche Köpfe sind! Setzt euch! Herr Ferrian, mich deucht, Ihr habt hier noch den kühlsten Kopf von allen Anwesenden. Fahrt fort in Eurer Beweisführung …«
    Stundenlang bewegten sie sich so im Kreise. Waren indes anfangs nur die Königin, Prinz Ferrian und der Chefsyndikus für Barnevelt, so gewannen sie schließlich den Präsidenten von Suruskand, dann Penjird von Zamba und nach zähmen Hin und Her auch die anderen für sich, bis am Ende nur noch Rostamb von Ulvanagh übrig blieb.
    König Rostamb schnaubte verächtlich: »Ihr seid alle behext von dem Parfüm, das die Weiber von Qirib benutzen, um ihre unglückseligen Männer zu unterjochen. Als ich herkam, war ich in dem Glauben, es würde ein faires und offenes Unternehmen unter Kameraden und Gleichgestellten. Statt dessen entpuppt sich das Ganze als ein höchst ruchloser, durchsichtiger Schwindel, mittels dessen Alvandi sich erhofft, nicht nur den Sunqar in ihre Gewalt zu bekommen, was sie ja offen zugibt, sondern euch alle, um euren unglücklichen Ländern ihre eigenen widernatürlichen, frevelhaften Träume von der Weiberherrschaft aufzuzwingen. Zum Hishkak mit ihr! Ehe ich mich dazu hergebe, sehe ich lieber die blutige Flagge der Sunqaruma über dem goldenen Ulvanagh wehen. Ihr werdet sehen, dass ich recht habe, meine Herren. Einstweilen wünsche ich allseits eine gute Nacht.«
    Mit diesen Worten ging er hinaus, das borstige Kinn stolz in die Luft gereckt. Sein eindrucksvoller Abgang wurde indes erheblich durch die Tatsache beeinträchtigt, dass er, da er nicht aufpasste, wohin er trat, über eine Falte im Teppich stolperte und der Länge nach hinfiel.
     
    Als Ergebnis der Verzögerungen, die jede groß angelegte Operation heimsuchen, verging mehr als eine Zehn-Nacht, ehe die Skier hergestellt, die Männer in ihrem Gebrauch unterwiesen, die organisatorischen Runzeln ausgebügelt waren und die Expedition gegen die Morya Sunqaruma endlich aufbrechen konnte. Barnevelt, der die Belohnung der Königin beim Bankhaus Ta’lun & Fosq hinterlegt hatte, machte sich Sorgen, da die Jahreszeit der Wirbelstürme in der Banjao-See nahte. Er stellte jedoch fest, dass er wenig tun konnte, um zu helfen oder hinderlich zu sein; die ihm unterstehenden Kommandanten erfüllten ihre jeweiligen Aufgaben ohne Rücksicht auf Verluste.
    Er sah sich als eine Art Galionsfigur, wenngleich eine sehr notwendige, kam ihm doch in erster Linie die Aufgabe zu, die anderen davon abzuhalten, einander zu bevormunden und in die Haare zu kriegen. Doch selbst in dieser Funktion, nämlich der des Streitschlichters, fühlte er sich reichlich unwohl, und er war froh, dass er diese Aufgabe an George Tangaloa delegieren konnte, den er zu seinem Adjutanten machte. Denn George mit seiner sprachlichen Gewandtheit und seiner unerschütterlichen guten Laune erwies sich als idealer Balsam für verletzte Gefühle und als überaus geschickter Diplomat, wenn es galt, widerstreitende Meinungen miteinander in Einklang zu

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