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Die Rettung von Zei

Titel: Die Rettung von Zei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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mit dem Jungen gemacht?«
    »Bis jetzt noch nichts. Er dient als Geisel für meine Sicherheit, falls Ihr auf die Idee kommen solltet, Ihr brauchtet solchen wie uns keinen freien Abzug zu gewähren.«
    »Interessant«, sagte Barnevelt trocken, »aber Ihr seid sicher nicht gekommen, um uns das zu sagen. Wollt Ihr Euch ergeben?«
    »Ergeben?« Gizils Antennen richteten sich auf. »Ein scheußliches Wort. Ich würde eher von ehrenhaften Bedingungen sprechen, nach denen dieser blutige Konflikt beendet werden könnte.«
    »Zum Henker mit diesem Herumgefeilsche!« rief der Admiral aus Suruskand. »Machen wir kurzen Prozess mit ihm und setzen wir den Ansturm mit gnadenloser Harte fort! Sie müssen hohe Verluste an Leuten haben oder knapp an Munition sein, wenn sie schon kommen und nach ehrenvollen Bedingungen jammern!«
    »Wartet«, sagte Königin Alvandi. »Ihr vergesst, sie haben mein reizendes Mündel Zakkomir in ihrer Gewalt.«
    »Was, Ihr werdet auf einmal weich?« rief Ferrian. »Ausgerechnet Ihr altes Schlachtschiff redet der Vernunft und der Mäßigung das Wort?«
    »Sagt, was Ihr zu sagen habt, Meister Gizil«, unterbrach Barnevelt die Streithähne.
    »Betrachten wir einmal unsere jeweilige Position«, fuhr der Piratenadmiral ungerührt fort. »Durch die Gnade Da’vis ist es Euch gelungen, unsere Retter, die Flotte von Dur, in die Flucht zu schlagen. Aber das heißt noch lange nicht, dass sie nun auch die ganze lange Strecke zurück in ihre stürmische Heimat hetzen wird. Viel wahrscheinlicher ist, dass ihr Admiral, sobald er sich von dem Schock erholt hat, angesichts des drohenden Verlust seines Rangs oder gar Kopfs, der ihn daheim erwartet, kehrtmachen und zu einem neuen Schlag ausholen wird.
    Nun, man braucht nicht die Gabe zu besitzen, durch eine Planke aus Qong-Holz zu schauen, um zu wissen, dass Ihr in den vergangenen drei Tagen des Kampfes empfindliche Verluste hinnehmen musstet; vielleicht ein Viertel Eurer gesamten Streitmacht ist gefallen oder kampfunfähig. Daher könnte ich mir denken, dass Ihr, selbst wenn Ihr sofort den Heimweg anträtet, einen großen Teil Eurer Galeeren nur teilweise bemannt finden würdet. Noch ein Tag in diesem Krieg, und Ihr findet Euch in der Tat in einer argen Klemme.
    Und jetzt zu unserer Lage: Es ist wahr, dass wir umzingelt sind und, falls Dur nicht zurückkehrt, von unseren eigenen Vorräten zehren müssen, während Ihr Euch Proviant und Verstärkung holen könnt. Richtig ist ebenfalls, dass wir Leute und Munition eingebüßt haben. Es stimmt sogar, dass wir durch jene geniale Idee, Männer mit Brettern an den Füßen über die Ranken zu senden, von unseren Außenposten vertrieben worden sind. Wer sich das ausgedacht hat, muss eine wahre Wiederverkörperung von Qarar persönlich sein.
    Gleichwohl haben wir durch geschicktes Nutzen unserer Deckung unsere Verluste gering halten können. Was Waffen und Geschosse betrifft, so haben wir beim Errichten unserer schwimmenden Zitadelle ausreichend Vorsorge getroffen, des gleichen bei Nahrung und Trinkwasser.
    Nehmen wir einmal den für Euch günstigen Fall an, dass Ihr uns auf lange Sicht besiegen könnt. Aber was kommt dann? Bedenkt, dass Eure Truppen verzweifelten Männern gegenüberstehen, die nichts zu verlieren haben und deshalb auch den Tod nicht scheuen, während Eure Krieger – so tapfer sie auch immer sein mögen – nicht von einem solchen todesverachtenden Geist beseelt sind. Dies, in Verbindung mit dem Vorteil einer starken Verteidigungsstellung, bedeutet, dass Ihr für jeden, den Ihr von den unseren tötet, zwei oder drei der Euren verlieren werdet. Und Ihr könnt Euch glücklich schätzen, wenn ein solch hoher Blutzoll nicht zusätzlich zu dem Verlust, den Eure Reiche an ihren tapfersten Kriegern erleiden werden, zu Ungehorsam und offener Meuterei führt, noch ehe die Belagerung beendet ist.
    Schließlich und endlich: Was sucht Ihr hier eigentlich? Königin Alvandi, so vermuten wir, trachtet nach dem Sunqar selbst und danach, ihr Mündel Zakkomir unversehrt zurückzubekommen. Ihr anderen wollt unsere Schätze und unsere Flotte, und außerdem wünscht Ihr, Euch der Plage unserer wilden Seeräuber zu entledigen. Ist es nicht so? Wenn Ihr daher dem Shaihan ins Auge treffen könnt, ohne weiteres Blut zu lassen, wäre es nicht schiere Narrheit, ja Wahn, abzulehnen?«
    »Welches sind Eure Bedingungen?« fragte Barnevelt.
    »Dass alle überlebenden Morya Sunqaruma unversehrt auf dem Festland abgesetzt werden und dass jedem

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