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Die Rettung

Titel: Die Rettung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julianne Lee
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Leib zu reißen. Ein feiner Schweißfilm bildete sich auf seiner Haut, doch er zwang sich, nochmals mit fester Stimme zu fragen: »Was ist es? Sag es mir. Ich will es wissen.« Dabei glitten seine Finger tiefer zwischen ihre Schenkel. Ihr Rücken wölbte sich, als er sie dort sacht zu streicheln begann. Morrighan stöhnte auf. Sie versuchte, ihn zu sich herabzuziehen, doch Dylan widerstand der Versuchung. »Sag mir, was du willst.«
    Leise, fast unhörbar flüsterte sie: »Du sollst mir etwas sagen. Ich will wissen, wie der Aufstand endet. Die Spanier sind in Schottland gelandet und sind jetzt bei Eilean Donan stationiert. Dreihundert Mann, dazu einige Highlandertrupps. Verrate mir, was weiter geschehen wird.«
    Vor Schreck gefror ihm das Blut in den Adern, und er erschauerte. Sie kannte sein Geheimnis! Sie musste gesehen haben, wie er in einem neuen Hemd und mit verheilten Wunden aus der Zukunft auf das Schlachtfeld zurückgekehrt war. Seine Hand wanderte noch tiefer. »Du willst wissen, was geschieht, bevor es geschieht?«
    Ihre Finger nestelten am Saum seines Kilts herum, doch er wehrte sie mit dem Ellbogen ab und fuhr fort, sie zu streicheln, um ihr Verlangen zu schüren. Seine eigene Begierde war schlagartig verflogen. »Du willst wissen, was die Zukunft bringt?«, widerholte er.
    Morrighan stützte sich auf einen Ellbogen, schlang den anderen Arm um seine Schultern, presste ihren Mund auf den seinen und knabberte an seiner Lippe. Keuchend stieß sie hervor: »Bitte. Ich muss es ...«
    Dylan wertete das als >Ja<. »Wo ist Sinann?«, knurrte er.
    Morrighan gab einen animalischen Laut von sich; halb Ärger, halb Qual. »Dort, wo du sie nicht finden kannst. Sie ist für ihren Frevel bestraft worden.« Sinann war also noch am Leben. Dem Himmel sei Dank, sie lebte noch! Doch Morrighan fuhr fort: »Du wirst sie nie wiedersehen.«
    »Hol sie zurück!«
    »Ich denke nicht daran.« Wieder griff sie nach seinem Kilt.
    »Dann nichts für ungut.« Mit diesen Worten zwang er sich, aus dem Traum zu erwachen. Benommen setzte er sich im Bett auf.
    Er zitterte in der Dunkelheit, in seinem Kopf hämmerte es, und sein Unterleib schmerzte heftig. Vorsichtig kletterte er aus dem Bett und ging zu dem kleinen Holztisch hinüber, auf dem der Wassereimer stand. Er tauchte seine Hand hinein und begann sich ihren Geruch von der Haut zu waschen. Zum Schluss spülte er sich noch gründlich den Mund aus. Er hatte flüchtig erwogen, sich die Hand an einem Tuch abzuwischen, um so etwas von ihr zu bewahren, das er später bei einem Zauber einsetzen konnte, sich dann aber dagegen entschieden. Mórrighan verfügte über eine zu große Macht; ein solcher Zauber konnte noch bösere Folgen haben als sein letzter Versuch.
    Da er in dem kalten Raum zu frösteln begann, zog er die Decke vom Bett und schlang sie um sich. Es war mitten in der Nacht, stockfinster und totenstill, doch Dylan wusste, dass er keinen Schlaf mehr finden würde. Er vibrierte geradezu vor Nervosität, seine Haut prickelte, und jeder Muskel seines Körpers brannte. Also ging er in den Wohnraum und entfachte das erloschene Feuer neu. Dann setzte er sich auf den niedrigen Schemel vor dem Kamin und dachte nach. Morrighan wollte wissen, was die Zukunft bringen würde. Aber warum?
    Eigentlich erübrigte sich diese Frage. Niemand sollte die Zukunft kennen, fand er. Schon er selbst wusste entschieden zu viel; mehr, als für sein Seelenheil gut war. Er wagte gar nicht, daran zu denken, was geschehen würde, wenn es einer mächtigen Fee gelang, tatsächlich die Zukunft nach Belieben zu verändern.
    Dann fiel ihm Sinann wieder ein. Was hatte Morrighan mit der kleinen weißen Fee gemacht? »Sinann!«
    Er bekam keine Antwort. Sinann war nicht hier. Und jetzt wusste er, dass ihm einiges bevorstehen würde, wenn er sie zurückholen wollte. Er schlang die Decke enger um sich und saß eine Weile tief in Gedanken versunken da.
    »Hab keine Angst. Du bist stärker als sie. Es war dumm von ihr, dich verführen zu wollen, denn du liebst eine andere und willst nichts von der Göttin.«
    Dylans Herz machte einen Satz. Das war Caits Stimme. Unverkennbar. Er blickte sich in dem dämmrigen Raum um, konnte sie aber nirgendwo entdecken. Der Schein des Feuers reichte nicht bis in alle Ecken. »Ich liebe dich!«, rief er aufs Geratewohl in die Dunkelheit, verzweifelt hoffend, eine Antwort zu bekommen.
    »Und du liebst Sarah.« Das klang nicht anklagend, sondern beinahe zufrieden.
    Und dann sah er sie. Ein

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