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Die Rettung

Titel: Die Rettung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julianne Lee
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bekannt vor. Dylan fuhr herum. Sie gehörte seinem früheren Arbeitgeber Rob Roy MacGregor, der ihm einst den Spitznamen >Sohn des Schwertes< verliehen hatte; ein Name, den Dylan nach seiner Begnadigung beibehalten hatte. Wieder rief Rob nach ihm. »Dhilein Dubh nan Chlaidheimh!«
    Dylan lag schon eine freundliche Begrüßimg auf der Zunge, die er sich aber beim Anblick der blitzenden Augen und der gesträubten Brauen verkniff. Rob sah nicht so aus, als freue er sich, ihn wieder zu sehen. Dylans Augen wurden schmal.
    »Rob.«
    MacGregor war noch nie ein Freund überflüssiger Worte gewesen. Er kam direkt zur Sache und fuchtelte dabei erregt mit dem erhobenen Zeigefinger vor Dylans Gesicht herum. »Werden jetzt schon Deserteure angeworben?« Er war einige Zoll kleiner als Dylan, trat ihm aber mit der Unerschrockenheit eines viel größeren Mannes entgegen.
    Rote Funken begannen vor Dylans Augen zu tanzen. Er wusste, dass Rob auf die Schlacht von Sheriffmuir anspielte, wo sich ihre Wege getrennt hatten. »Deserteure?«, schnaubte er. »Wir wurden von unserem tapferen Kommandanten schmählich im Stich gelassen!« Er beugte sich vor und hob die Stimme. »Wenn jemand als Deserteur bezeichnet werden kann, dann er. Und es ist ja nicht so, dass du selbst in der Schlacht auch nur eine Hand gerührt hättest. Du ziehst es immer vor, dich auf der sicheren Seite zu halten, was?« Der Umstand, dass er bereits eine ähnliche Auseinandersetzung mit Mar gehabt hatte, schürte seinen Zorn nur noch.
    »Der Kampf war noch nicht zu Ende!« MacGregors Gesicht war rot angelaufen.
    »Hast du das auch Mar erzählt, als du ihn außer Landes geschafft hast? Mar ist vom Schlachtfeld geflohen, ohne sich um seine Leute zu kümmern. Du kannst deinen Arsch darauf verwetten, dass der Kampf zu Ende war.« Dylan ballte die Fäuste. Am liebsten hätte er diesen kleinen Wichtigtuer grün und blau geprügelt. Er schüttelte den Kopf, um wieder klar denken zu können. Vor einigen Jahren hatte er noch großen Respekt für MacGregor empfunden, doch heute verspürte er auf einmal den übermächtigen Drang, den Mann zu töten. »Der Aufstand war vorüber, und da galt es plötzlich nur noch, Mar so rasch wie möglich in Sicherheit zu bringen.«
    Mittlerweile hatte sich bereits eine Anzahl Schaulustiger um die beiden Männer geschart. MacGregors Augen blitzten vor Zorn. »Eine Aufgabe, die man mir überlassen hat!«
    Mit zusammengebissenen Zähnen knirschte Dylan: »Möge Gott denen beistehen, die auf deine Hilfe angewiesen sind!«
    »Und das aus dem Munde eines Mannes, der nicht schnell genug vom Schlachtfeld flüchten konnte!«
    »Das reicht.« Dylan verlor die Beherrschung und zückte Brigid. Auch MacGregor griff nach seinem Dolch.
    »Bist du verrückt geworden, Mann?«
    Die Zuschauer bildeten einen Kreis um die beiden Streithähne. Dylan griff an, MacGregor duckte sich und parierte auch Dylans zweiten Angriff, woraufhin sich dieser plötzlich in der Defensive wiederfand. Er vollführte eine Kreisparade, sprang vor und versetzte MacGregor mit der Linken einen heftigen Stoß, die ihn gegen einen der Umstehenden taumeln ließ. Rob gab einen grollenden Laut von sich und griff erneut an. Seine langen Arme machten die geringe Körpergröße mehr als wett, und dazu kam seine geradezu unglaubliche Schnelligkeit.
    Die Wut vernebelte Dylan die Sinne. Sein Herz hämmerte, und sein Atem ging keuchend, während er wieder blindlings auf seinen Gegner eindrang, nur beseelt von dem Wunsch, ihm seinen Dolch in die Rippen zu bohren. Er wusste selbst, dass sich seine Raserei nur nachteilig für ihn auswirken konnte und versuchte verzweifelt, die Beherrschung zurückzugewinnen, stellte aber zum ersten Mal in seinem Leben fest, dass er vollkommen die Kontrolle über sich verloren hatte. Er attackierte MacGregor wie ein Besessener, ohne dessen Reaktionen abzuwägen, und trug prompt eine lange Schnittwunde quer über seinen Handrücken davon.
    »Verdammt!« Ein sengender Schmerz schoss durch seinen Arm. Er nahm Brigid in die linke Hand.
    »Nimm endlich Vernunft an, Mann! Ich habe keine Lust, dich umzubringen!«
    Doch Dylan nahm das Friedensangebot überhaupt nicht zur Kenntnis. Er spritzte MacGregor das Blut in die Augen, das von seiner Hand tropfte, und griff erneut an. Rob parierte, ohne auf die roten Flecken in seinem Gesicht zu achten. Es schien unmöglich, dem kleineren Mann einen entscheidenden Treffer zuzufügen. Fluchend attackierte Dylan ihn von neuem. MacGregor wehrte

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