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Die Rettung

Titel: Die Rettung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julianne Lee
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sollte doch meinen, nach so langer Zeit...«
    »Nein.« Dylan schüttelte den Kopf. »Du wirst sie nie vergessen.«
    Robin trat zu ihnen und streckte sich ebenfalls am Feuer aus. Dann zupfte er einen langen Grashalm ab, der den schweren Stiefeln der Soldaten entgangen war, und schob ihn sich zwischen die Zähne. »Wen wird er nicht vergessen?«
    »Meine Frau«, erwiderte Seumas leise.
    Robin nickte. Er wusste, dass Seumas' Frau 1715 von den Rotröcken getötet worden war. »Vergiss nicht, dass sie sich geopfert hat, um dich vor der Verhaftung zu bewahren.«
    Seumas schnaubte abfällig. »Es macht mich nicht gerade glücklich, dass ich der Grund für ihren Tod bin, im Gegenteil, an manchen Tagen kann ich den Gedanken kaum ertragen.«
    »Aber an anderen belastet es dich nicht so sehr?« Dylans Interesse war geweckt. Er selbst fühlte sich immer noch schuldig, wenn ein Tag vergangen war, ohne dass er irgendwie an Cait gedacht hatte.
    Seumas zuckte die Schultern. »Oft ertappe ich mich dabei, dass ich eine ganze Woche nicht an sie gedacht habe. Das macht mir Angst, ich meine dann, dass ihr Geist mich irgendwann einmal heimsuchen wird, um mich dafür zu bestrafen. Aber andererseits kann ich auch nicht mein Leben lang um jemanden trauern, der nie wieder zu mir zurückkehren kann -anders als bei dir, Dylan Dubh.«
    Dylan und Robin lachten, obwohl Dylan ein kalter Schauer über den Rücken rann, als er daran dachte, wie ihn der Geist seiner eigenen Frau mitten in der Nacht besucht hatte. Seufzend stützte er sich auf seinen Ellbogen. »Ich weiß nur, dass ich Cait nie vergessen werde, solange ich lebe.«
    »Keiner von uns wird sie vergessen«, bestätigte Robin leise.
    Seumas grunzte zustimmend.
    »Sie war eine wunderbare Frau.« In Robins Stimme schwang etwas mit, das Dylan aufhorchen ließ. Er setzte sich auf, senkte den Kopf und beugte sich vor, um seinen Freund forschend zu mustern. Der Kummer des Mannes schien geradezu greifbar. Dylan bekam eine Gänsehaut.
    Behutsam, ohne Robin aus den Augen zu lassen, erwiderte er: »Aye, sie war die beste Frau, die sich ein Mann nur wünschen konnte; warmherzig, liebevoll, treu wie Gold ...«
    Robin senkte den Kopf und starrte zu Boden. Dylan und Seumas entging nicht, dass Tränen in seinen Augen standen.
    Mit fester, ruhiger Stimme erklärte Seumas schließlich: »Jeder, der sie kannte, hat sie geliebt, das wissen wir alle.«
    Dylan wandte sich an Robin. »Vor langer Zeit hast du mir einmal erzählt, du hättest ein Auge auf eine bestimmte Frau geworfen, aber ich wusste nie, wen du meintest.«
    Robin richtete sich auf. »Und das hättest du auch nie erfahren. Niemals.« Seine Stimme klang belegt. Er blickte starr auf den Grashalm, den er zwischen seinen Fingern zerrieb. »Ich schwöre dir, ich habe sie nie angerührt, Dylan. Sie wusste nicht, was ich für sie empfand. Ich hätte mich nie zwischen euch gedrängt. Du bist mein Freund, Dylan Dubh, und ich verdanke dir mein Leben. Aber gegen meine Gefühle komme ich nicht an.«
    Dylan wurde zwischen Ärger und Belustigung hin- und hergerissen. Er wusste nicht, ob er lachen, Robin bedauern oder ihn grün und blau prügeln sollte, weil er es gewagt hatte, auf diese Weise an Cait zu denken. In der Ferne erklang noch immer Dudelsackmusik. Endlich murmelte er: »Och, ich glaube, du warst nicht der Einzige, der heimlich in sie verliebt war.«
    Robin wirkte sichtlich erleichtert. »Dann bist du also nicht wütend auf mich?«
    Dylan hob die Schultern. »Ich weiß, dass zwischen euch nichts war. Etwas anderes zu denken hieße, ihr Andenken zu beschmutzen.«
    Seumas lachte. »Außerdem würde es an Selbstmord grenzen, Dilean Dubh nan Chlaidheimh die Frau ausspannen zu wollen.«
    Robin kicherte. Dylan schwieg.
    Eine Weile herrschte Stille, bevor sich Dylan erneut an Robin wandte. »Da du Cait selbst geliebt hast...«
    Robin hob den Kopf und wollte Einwände erheben, doch Dylan brachte ihn mit erhobener Hand zum Schweigen. »Da du Cait selbst geliebt hast... was würdest du sagen, wenn ich dir erzähle, dass mir seit einiger Zeit eine andere Frau nicht mehr aus dem Kopf geht?«
    »Sarah«, nickte Seumas.
    »Damit würdest du ihr Andenken in den Schmutz ziehen!« Robin stieg das Blut in die Wangen. Seine Augenbrauen zogen sich finster zusammen.
    Seumas verzog das Gesicht. »Unsinn!«
    »Seumas, sie war eine Göttin! Sie verdient es nicht, dass ...«
    »Und er verdient es nicht, den Rest seines Lebens allein verbringen zu müssen.«
    »Sie ist gerade

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