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Die Rettung

Titel: Die Rettung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julianne Lee
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Holzleiter im Stall. Dort befindet sich ein wahres Labyrinth von Vorratskammern, Lagerräumen und Schreibzimmern, also werde ich dich führen müssen.«
    »Geht es ihr gut?«
    »Ja, sie hat nur ein paar Schrammen davongetragen, sonst fehlt ihr nichts.«
    »Ist sie ... unversehrt?«
    Die Fee verlor allmählich die Geduld. »Das kann ich dir nun wirklich nicht sagen. Die Frauen sind vollkommen verängstigt und viel zu eingeschüchtert, um sich über solche Dinge zu unterhalten.«
    Dylan verstummte.
    Gegen Abend traf zu seiner großen Freude Major Bed-ford ein, und zwar in Zivil. Felix begleitete ihn, er ritt wieder das ungebärdige Pferd mit den weißen Beinen. Vor dem Scheunentor stiegen sie ab, und Felix führte die beiden Tiere in den Stall. Bedford stieg die Treppe empor, die außen an dem Gebäude entlang verlief, und verschwand durch eine kleine Tür oben am Absatz. Es war zwar schon ziemlich spät, aber dank der nahenden Sonnenwende würde es noch eine Weile hell bleiben.
    »Ausgezeichnet«, flüsterte Dylan. »Es kann losgehen. Auf in den Kampf.«
    »Willst du nicht lieber warten, bis es ganz dunkel ist?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich will Bedford. Diesmal soll er mir nicht entkommen, und ich weiß nicht, wie lange er noch bleiben wird.«
    Gerade als er seinen Beobachtungsposten verlassen wollte, kam eine Gruppe Reiter, angeführt von Felix, aus der Scheune und galoppierte auf die Straße Richtung Glasgow zu. Dylan grinste. Nun standen den Mathesons elf Bewaffnete weniger gegenüber.
    Robin kam zu ihm und berichtete, das Herrenhaus scheine leer zu sein. Dylan gab den Befehl zum Angriff, und die Männer huschten lautlos auf die Scheune zu.

26. Kapitel
    Dylan führte, Brigid in der Hand, den Angriff an. Er löste sich aus dem Schutz der Bäume und schlich sich hinter den Wachposten bei der Treppe. Sein Plan sah vor, die Wächter möglichst geräuschlos zu überwältigen, was aber fehlschlug. Ein Musketenschuss fiel, und vor Dylans Füßen spritzte das Erdreich auf.
    Dylan riss das Schwert des Königs aus der Scheide, stieß einen lauten Schlachtruf aus und stürmte los. Der Wachposten an der Treppe wirbelte herum und feuerte. Die Kugel riss einen Fetzen von Dylans Kilt, ohne den Träger zu verletzen. Dylan rannte auf den Schützen zu, der seine nutzlos gewordene Muskete jetzt wie eine Keule schwang. Als Dylan dem Hieb geschickt auswich, griff er nach seinem Schwert, doch noch als er es ziehen konnte, bohrte sich das silberne Schwert des Königs schon tief in seine Kehle, und ein Blutschwall ergoss sich über Dylan.
    Zwei weitere Wächter starben durch Kugeln aus den Musketen der Mathesons, und ein Mann an der oberen Tür wurde gleichfalls von unten her erschossen. Er stürzte über die Brüstung und schlug hart auf dem Boden auf. Die Mathesons stürmten die Steintreppe hoch und drangen auf Bedfords Leute ein.
    Dylan wischte sich hastig mit dem Ärmel das Blut aus den Augen, während er sich mit seinen Männern durch das Scheunentor drängte. Pistolenkugeln pfiffen durch die Luft, Pferde wieherten im von trüben Laternenlicht erleuchteten Stall schrill auf, Männer schrien und fluchten, Schwerter trafen klirrend aufeinander. Dylan geriet mit einem Gegner aneinander, schlitzte ihm mit einem Hieb den Bauch auf und sah sich sofort nach dem nächsten um.
    »Dylan!«, rief Sinann. »Hier! Die Leiter!«
    Dylan fuhr herum, schob Brigid in die Scheide zurück, rannte zu der Leiter hinüber und kletterte rasch die Sprossen hoch. Da alle Männer nach unten gestürmt waren, um ihren Kameraden beizustehen, war das Obergeschoss menschenleer. Hastig stieß Dylan die Leiter um, damit ihm auf diesem Weg so schnell, niemand folgen konnte, dann lief er auf die Tür zu, die die Lagerräume von den Schreibzimmern trennte, und stieß sie auf.
    Er gelangte in einen fensterlosen Gang, der nur von einer kleinen Kerze in einem Wandleuchter erhellt wurde. Dylan zog Brigid wieder und huschte, das Schwert des Königs in der anderen Hand haltend, leise vorwärts, wobei er aufmerksam ins Dunkel lauschte. Bedford musste irgendwo hier oben sein, denn um das Obergeschoss zu verlassen hätte er entweder an Dylan selbst oder an dessen Männern vorbeigelangen müssen.
    Weiter hinten in den vielen Zimmern knallte eine Tür. »Wo ist er?«, flüsterte Dylan Sinann zu.
    »Dritte Tür rechts«, erwiderte die Fee. »Gleich hinter der Biegung.«
    »Ist er allein?« Dylan spitzte die Ohren, konnte jedoch kein Geräusch aus einem der oberen Räume

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