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Die Rettung

Titel: Die Rettung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julianne Lee
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stopfen. Es bestand keine Gefahr mehr, dass jemand Ramsays Leiche identifizierte. Also drehte er sich zu Ranald um und legte ihm einen Finger auf die Lippen. Der junge Mann verstummte, sprang auf einen Tisch, kauerte sich auf die Fersen und starrte Sinann mit großen Augen an. Dylan wandte sich an Artair und verkündete so laut und vernehmlich, dass er sogar die Männer am Kamin übertönte: »Caits Mörder ist tot!«
    Iain hob eine Hand, um seinem Gast zu bedeuten, dass er ihr Gespräch einen Moment unterbrechen wolle. Die anderen Männer sahen ihn neugierig an. Iain lehnte sich in seinem Stuhl zurück, schloss die Hand um den Knauf seines Schwertes und nickte Dylan zu.
    Artair verschränkte die Arme vor der Brust. Sein Ton besagte deutlich, dass er Dylan für verrückt hielt. »Er ist nicht tot, sondern läuft dort draußen herum und wartet darauf, uns alle verhaften zu können.«
    »Das stimmt nicht. Ich habe den Mann getötet, der Cait auf dem Gewissen hat. Der wahre Mörder kehrte nämlich einen Tag nach ihrer Beerdigung zurück, um auch mich und die Kinder umzubringen. Wir kämpften miteinander, und ich tötete ihn.«
    Artairs Selbstsicherheit schwand ein wenig. »Du kannst uns viel erzählen.«
    Robin blickte Dylan hoffnungsvoll an. Seumas' Gesicht verriet nicht, was er dachte.
    »Es ist die Wahrheit. Hier.« Dylan knöpfte seinen Mantel auf, griff in sein Hemd und holte das kleine Bündel mit den Zähnen hervor. »Mehr ist nicht von ihm übrig geblieben.« Er warf .Artair das Bündel zu. Dieser fing es auf und untersuchte es stirnrunzelnd. Die Zähne rasselten leise.
    Artair schnaubte abfällig. »Aye. Ein paar Knöpfe wahrscheinlich.« Er knotete das Tuch auf. »Du hast sie wohl von einem alten ...« Verblüfft brach er ab. Seine Augen weiteten sich vor Staunen. Dieses eine Mal hatte er keine spöttische Bemerkung bereit. Dylan schaute zu den Männern am Feuer hinüber, die Artair nicht aus den Augen ließen.
    Robin blickte in das Bündel in Artairs Hand und pfiff leise durch die Zähne. »Och.« Seumas grinste breit. Sein Vertrauen in Dilean Dubh nan Chlaidheimh, seinen ehemaligen Waffengefährten, war wiederhergestellt.
    Dylan nahm Artair Tuch und Zähne ab, verknotete beides erneut zu einem Bündel und verstaute es unter seinem Hemd. »Und jetzt verschwinde, Grünschnabel. Geh mir aus den Augen., bevor ich es mir anders überlege und dir doch noch wie einem dummen Jungen den Hintern versohle.«
    Artair verzog sich mürrisch zu den Männern beim Feuer, und Dylan machte sich auf die Suche nach Gracie, die sich um die Burgbediensteten kümmerte. Er teilte ihr mit, dass er und die Kinder hier übernachten würden und bat sie, eine Kammer herzurichten.
    Als er zurückkam und sich zu den anderen Männern gesellte, fragte Robin ihn: »Wer hat es denn getan, wenn es nicht Bedford war?«
    Dylan schüttelte abwehrend den Kopf. »Das spielt jetzt keine Rolle mehr. Er ist tot, und er starb durch dasselbe Bajonett, mit dem er Cait umgebracht hat.«
    Robin nickte zustimmend. Er wirkte, als sei ihm eine schwere Last von der Seele genommen worden.
    Einer von Iains Pächtern, der mit am Kamin saß, erhob sich, bot Dylan seinen Stuhl am Feuer an und quetschte sich zu Robin, Seumas / Dùghlas und den anderen auf einen langen Tisch, von dem aus er über die Köpfe der am Feuer Sitzenden hinwegblicken konnte. Dylan nahm neben Iain Platz; seine Stellung innerhalb des Clans berechtigte ihn dazu.
    Er galt als Iains Vetter ersten Grades väterlicherseits, denn als er vor fünf Jahren nach Glen Ciorram gekommen war, hatte er sich als Sohn von Roderick Matheson, Iains Onkel, vorgestellt.
    Obgleich Dylan tatsächlich ein direkter Nachkomme besagten Rodericks war, hatte er keine Ahnung, wie viele Generationen ihn von diesem Vorfahren trennten - fünfzehn vielleicht -, aber er hütete sich, den Clansleuten gegenüber eine solche Anspielung zu machen. Als es ihn in dieses Jahrhundert verschlagen hatte, war ihm nur das geblieben, was er am Leibe getragen hatte, und über seine schottischen Vorfahren hatte er kaum Bescheid gewusst. Er war gezwungen gewesen, den Mathesons eine hastig zusammengeschusterte Lügengeschichte aufzutischen, und so hatte er einfach behauptet, einer Presspatrouille in die Hände gefallen zu sein. Doch dank seines starken Willens, mit viel Glück und wegen seines Geschicks im Umgang mit dem Schwert war er zum zweitmächtigsten Landbesitzer im Clan aufgestiegen; zudem war er der Vater der einzigen Enkel des

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