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Die Richter des Königs (German Edition)

Die Richter des Königs (German Edition)

Titel: Die Richter des Königs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Lessmann
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da Deane nie allein auf die Straße ging, nutzte ich diese Feindschaft, um ihn zu einer günstigen Zeit in die Falle zu locken. Ich war sicher, dass die beiden aufeinander losgehen würden. Ich beobachtete das Geschehen, in der Hoffnung, dass sich für mich eine Gelegenheit ergeben würde, an Deane heranzukommen. Es hätte nicht besser laufen können. Als der Ire wegging, brauchte ich nur noch den Degen aufzuheben und ihn dem bewusstlosen Deane durch die Brust zu rammen. Der Junge wäre dafür gehängt worden, und Ihr hättet einsehen müssen, dass die Richter des Königs herzlose Mörder sind, die es nicht verdienen, zu leben. Aber Ihr habt es wieder geschafft! Ich weiß nicht, wie, aber es gelang Euch, ihn vor dem Galgen zu bewahren. Ah, warum wart Ihr nicht da, als mein Sohn vor Gericht stand? Warum wart Ihr nicht da, um ihn zu retten? Von diesem Moment an hasste ich Euch so sehr, dass ich auch Euch tot sehen wollte.«
    »Aber zuerst habt Ihr Euch den Ausbruch der Pest zunutze gemacht, um erneut einen Anschlag auf Alan durchzuführen«, warf Jeremy ein. »Ihr habt verseuchte Binden durchs Fenster in seine Werkstatt geworfen, weil Ihr wusstet, dass er jeden Morgen als Erster nach unten ging, um nach dem Rechten zu sehen.«
    »Ja, ich wusste es. Ich hatte mir Leinenbinden besorgt, die mit dem Eiter aus einer Pestbeule getränkt waren. Inzwischen war es mir egal, ob ich mich dabei selbst anstecken würde. Ich wollte so viele wie möglich von denen, die ich umzubringen geschworen hatte, mit ins Grab nehmen. Aber Ihr habt Alan weggeschickt, und auch an Trelawney kam ich nicht mehr heran.«
    »Also versuchtet Ihr Euren alten Trick mit der vergifteten Arznei, als Sir Henry Crowder bei Eurem Gatten einkaufte. Es war Euch gleichgültig, ob vielleicht ein anderes Mitglied seines Haushalts durch die Arznei umkommen würde.«
    »Ich hatte nicht mehr viel Zeit. Ihr hattet die Verbindung zu Jeffrey entdeckt, und früher oder später hättet Ihr herausgefunden, dass er mein Sohn war.«
    »Und so habt Ihr versucht, den Verdacht auf Breandán zu lenken. Ihr wart es, die Mistress Brewster mit der Lüge gefüttert hat, dass seine Mutter aus Wales stammte.«
    »Ich ließ während eines Gesprächs eine entsprechende Bemerkung einfließen«, stimmte Gwyneth zu. »Ich kannte sie gut genug, um zu wissen, dass sie sich nicht erinnern würde, wer ihr davon erzählt hatte. Aber selbst wenn doch, so war es mir das Risiko wert.«
    »Leider muss ich eingestehen, dass Ihr Erfolg hattet. Ich bekam tatsächlich Zweifel, ob Breandán nicht doch schuldig war. Jetzt schäme ich mich dafür. Ich habe nicht reagiert, als Euer Gatte mir erzählte, dass Ihr die Medizin an Sir Henry Crowder geliefert hattet. Es ist meine Schuld, dass diese arme Magd an Eurem Gift starb.«
    Gwyneths Züge wurden hart. »Ihr werdet jedenfalls keine Gelegenheit haben, Crowder oder einen der anderen zu warnen. Ohne Euch werden sie mir nie auf die Spur kommen. Ich brauche nur abzuwarten, bis Alan und Trelawney zurückkehren. Irgendwann werden sie mir in die Falle gehen.«
    Jeremy spürte, wie sich sein Körper vor Verzweiflung und Erschöpfung verkrampfte. Er konnte sie nicht mehr länger hinhalten. Nervös suchte er nach Worten, die sein bevorstehendes Ende wenigstens noch ein wenig hinauszögern könnten.
    »Wie seid Ihr überhaupt ins Haus gekommen?«, fragte er. »Der Wächter trägt den Schlüssel bei sich.«
    »Ich stieg über die Mauer zu Eurem Garten und kam durch die Hintertür. Hofft nicht auf Hilfe. Die Pflegerin liegt tot in der Küche, und der Wächter ist fort. Seid froh, dass Ihr nicht durch Gift sterbt, denn es ist ein schmerzhafter Tod, wie Ihr wisst. Ich werde Eurem Leben ein schnelles Ende bereiten.«
    »Weshalb habt Ihr erst jetzt versucht, mich zu vergiften?«
    »Ich habe nicht damit gerechnet, dass Ihr die Pest überleben könntet. Außerdem hatte ich nur noch einen letzten Rest Arsenik übrig. Mein Gatte hat all unsere Vorräte verkauft.«
    Noch während sie sprach, hob sie das nasse Tuch vom Boden auf und legte es wieder über Amorets Gesicht.
    »Lasst sie in Ruhe!«, flehte er, jegliche Würde vergessend. »Sie hat Euch nichts getan!«
    »Sie hat das Gift, das für Euch bestimmt war, von mir entgegengenommen. Sie kann mich verraten. Außerdem ist sie ohnehin so gut wie tot.« Gwyneth sah ihn mit grausamem Blick an. »Wenn ich nicht wüsste, dass Ihr ein römischer Priester seid, würde ich glauben, sie sei Eure Mätresse, so wie Ihr um ihr Leben

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