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Die Richter des Königs (German Edition)

Die Richter des Königs (German Edition)

Titel: Die Richter des Königs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Lessmann
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aber weiterhin dem alten (katholischen) Glauben anhingen.
    Königlicher Gerichtshof (engl. Court of King’s Bench bzw. Queen’s Bench, wenn eine Königin auf dem Thron saß): höchster englischer Gerichtshof des Gemeinen Rechts, der ursprünglich für Kronfälle und hohe Kriminaljustiz zuständig war, später aber auch Fälle von niederen Gerichten übernahm. Er tagte zusammen mit dem Hauptzivilgerichtshof und dem Finanzgericht bis 1882 in der Westminster Hall, dem einzigen erhaltenen Teil des mittelalterlichen Westminster-Palastes, in dem das Parlament zusammentrat. Die drei Gerichtshöfe des Gemeinen Rechts gingen 1875 im High Court of Justice auf.
    Konstabler (engl. constable): unbezahlter Ordnungshüter. Jeder Bürger hatte die Pflicht, in dem Bezirk, in dem er wohnte, ein Jahr lang als Konstabler die öffentliche Ordnung aufrechtzuerhalten. Als Zeichen seines Amtes trug er einen langen Stab bei sich.
    Lord Chancellor : höchster Kronbeamter, Verwahrer des Großen Staatssiegels und oberster Richter des Königreiches.
    Lord Chief Baron : Titel des Vorsitzenden des Finanzgerichts.
    Lord Chief Justice : Titel des Vorsitzenden des Königlichen Gerichtshofs sowie des Hauptzivilgerichtshofs.
    Lord Mayor : Oberbürgermeister der Stadt London seit 1189. Er besaß formal das Recht, im Old Bailey den Vorsitz zu führen. Auch wenn der Lord Mayor dieses Privileg nicht mehr wahrnimmt, bleibt doch bis heute sein Sitz unter dem Schwert der Stadt im Gerichtssaal 1 des Old Bailey frei. Der vorsitzende Richter nimmt den Platz zu seiner Rechten ein.
    Offizin (lat. officina): die Werkstatt eines Chirurgen oder eines Apothekers.
    Old Bailey : Im Jahre 1539 wurde das erste Sitzungshaus am Old Bailey gebaut (bailey = Außenmauer einer Festung). Dies war der Name einer Gasse, die an der ehemaligen Stadtmauer entlangführte. Die Bezeichnung ging bald auf das Gerichtsgebäude über. Der heutige Old Bailey (eigentlich Central Criminal Court) stammt aus dem Jahr 1907 und steht an der Stelle des Newgate-Gefängnisses.
    Pulververschwörung (engl. Gunpowder Plot): Verschwörung einer Gruppe von Katholiken im Jahre 1605 mit dem Ziel, den protestantischen König James I. mitsamt dem Parlament in die Luft zu sprengen. Der Plan wurde vorzeitig verraten, die Verschwörer wurden hingerichtet, darunter auch der Superior der englischen Jesuiten Pater Henry Garnett, der von dem Komplott unter dem Siegel des Beichtgeheimnisses erfuhr und die Regierung deshalb nicht informieren konnte. Einige Historiker sind der Ansicht, dass die Verschwörer von dem Staatsmann Sir Robert Cecil in eine Falle gelockt worden waren. Die Verschwörung sollte demonstrieren, dass die Katholiken eine Gefahr für das Land darstellten, und diente im Folgenden als Rechtfertigung für eine Verschärfung der Strafgesetze gegen sie.
    Recorder von London : Stadtrichter und oberster juristischer Beamter Londons, der bei der Wahl und Vereidigung des Lord Mayor eine bedeutende zeremonielle Rolle spielt.
    Sheriff: im Mittelalter mit bedeutenden Machtbefugnissen ausgestatteter hoher königlicher Beamter einer Grafschaft. Im 17. Jahrhundert besaß der Sheriff in erster Linie zeremonielle Pflichten. Es gab zwei Sheriffs für London, die für die Verwahrung von Gefangenen und für die Auswahl der Geschworenen bei Gerichtssitzungen zuständig waren.
    Vorrecht des Klerus (engl. benefit of clergy): Seit dem 12. Jahrhundert konnte der Klerus in England das Privileg in Anspruch nehmen, einem kirchlichen Gericht überstellt zu werden und so eine Strafe der weltlichen Gerichtsbarkeit zu vermeiden. Da zu dieser Zeit meist nur Geistliche lesen konnten, galt ein Lesetest vor Gericht als ausreichender Beweis, dass ein Verurteilter dem Klerus angehörte. Später, als immer mehr Verbrechen die Todesstrafe nach sich zogen, nutzten die Gerichte das Vorrecht des Klerus, um Ersttätern eine zweite Chance zu geben, auch wenn diese keine Kleriker waren. Der Lesetest wurde zur Farce. Frauen konnten sich seit 1623 auf das Privileg berufen, ohne dass ein Lesetest verlangt wurde. Erst als die Deportation nach Amerika eine Alternative zur Todesstrafe bot, handhabte man den Lesetest wieder strenger. Ende des 17. Jahrhunderts wurden immer mehr Verbrechen vom Vorrecht des Klerus ausgenommen. 1706 wurde der Lesetest und 1827 schließlich auch das Vorrecht des Klerus abgeschafft.

 Literaturauswahl 
    Baker, J. H., An Introduction to English Legal History , London 1971
    Barthel, M., Die Jesuiten. Legende und

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