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Die Richter des Königs (German Edition)

Die Richter des Königs (German Edition)

Titel: Die Richter des Königs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Lessmann
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Michael Rogers, Sir Robert Foster und Sir John Deane umgebracht und die Anschläge auf Sir Orlando durchgeführt. Sie wollte ihren Sohn Jeffrey Edwards rächen, der von diesen unschuldig zum Tode verurteilt wurde.«
    »Er phantasiert!«, widersprach Gwyneth energisch. »Er ist krank und weiß nicht, was er redet.«
    »Ich war krank! Aber jetzt bin ich gesund genug, um Euch das Handwerk zu legen.«
    Doch Gwyneth gab sich noch nicht geschlagen. Sie spielte ihren letzten Trumpf aus. An Godfrey gewandt, sagte sie in anklagendem Tonfall: »Ihr wollt doch wohl nicht den Anschuldigungen eines Mannes glauben, der sich als Spion und Verräter in dieses Land eingeschlichen hat. Er ist ein römischer Priester, ein Jesuit!«
    Der Friedensrichter runzelte erstaunt die Stirn. »Wie könnt Ihr so etwas behaupten, Frau? Ich kenne ihn. Er ist Arzt.«
    »Aber er praktiziert Medizin ohne eine Lizenz der Königlichen Ärztekammer. Was glaubt Ihr wohl, weshalb er nie eine solche beantragt hat? Weil er als katholischer Priester die verlangten Eide nicht schwören kann, die den Autoritätsanspruch des Papstes als ketzerisch verurteilen.«
    »Versucht nicht, abzulenken. Die Verbrechen, die man Euch vorwirft, sind weitaus schwerwiegender.«
    »Als Magistrat ist es Eure Pflicht, einem verdächtigen Priester die Eide abzuverlangen. Wenn Ihr mir nicht glaubt, lasst ihn den Suprematseid und den Treueid schwören. Ihr werdet sehen, er wird sich weigern.«
    Jeremy sah deutlich, dass Edmund Godfrey wenig Neigung verspürte, der Apothekerfrau zu glauben und sich mit Formalitäten wie den Eiden aufzuhalten. Doch als er zögerte, mischte sich der übereifrige Wachmann ein: »Sie hat Recht, Sir. Vielleicht ist er wirklich ein papistischer Priester, und seine Anschuldigungen sind nur Verleumdungen.«
    Jeremy beobachtete besorgt das Gesicht des Friedensrichters. Wenn er darauf bestand, ihm die Eide abzunehmen, war er in ernstlichen Schwierigkeiten. Selbst um sein Leben zu retten, konnte er sie nicht schwören. Eine Weigerung wäre aber so gut wie ein Geständnis. Er konnte verhaftet und ins Gefängnis gebracht werden. In seinem jetzigen geschwächten Zustand wäre ein Aufenthalt im Kerker sein sicherer Tod. Und was wurde aus Amoret, die dringend sachkundige Pflege brauchte?
    »Nun gut«, gab Godfrey nach. »Bringen wir es besser gleich hinter uns, damit wir uns dann ungehindert den Mordanklagen widmen können. Habt Ihr eine Bibel hier?«
    Jeremys Herz sank. Nun saß er ein zweites Mal in der Falle, ohne die Spur eines Auswegs. Der Magistrat sah sich suchend in der Kammer um und ging dann zielstrebig zu dem Tisch neben dem Bett. Jeremy zuckte zusammen und verwünschte seine Nachlässigkeit. Er hatte am Morgen in seiner Bibel gelesen und sie auf dem Tisch offen liegen lassen, wie er es unter normalen Umständen nie getan hätte. Godfrey brauchte nur einen Blick in die Heilige Schrift zu werfen, um zu wissen, dass er es tatsächlich mit einem römischen Priester zu tun hatte, denn es war eine lateinische Bibel, die im protestantischen England verboten war.
    Was geschehen musste, geschah. Der Friedensrichter hob das Buch auf, öffnete es und warf einen flüchtigen Blick hinein. Im nächsten Moment erstarrte er in der Bewegung und sah zu Jeremy hinüber. Jähes Begreifen trat in seinen Blick, gefolgt von einem Anflug von Ärger. Er ließ sich Zeit, bevor er die Bibel wieder schloss, zu Jeremy trat und sie ihm in die Hand drückte.
    »Schwört Ihr auf diese Heilige Schrift, dass Ihr nicht als Spion einer fremden Macht in dieses Land gekommen seid und dass Ihr nicht beabsichtigt, die Untertanen Seiner Majestät zu Rebellion und Verrat aufzustacheln?«
    Jeremy hob verblüfft die Augen zu ihm. Godfrey hatte den Wortlaut des Eides auf eine Weise vorgegeben, dass auch er als Priester ihn ohne Einschränkung ablegen konnte. Er nahm die Bibel in die rechte Hand und sagte: »Ich schwöre!«
    Gwyneth wurde aschfahl. Sie begriff, dass sie verloren hatte. Mit einem Schrei lehnte sie sich gegen ihren Bewacher auf und wollte ihn zur Seite stoßen. Doch schon war der Magistrat neben ihr, packte ihren Arm und drehte ihn ihr auf den Rücken.
    »Mr. Cooper, bindet sie und dann schafft sie ins Gatehouse-Gefängnis. Sie bekommt eine Einzelzelle und wird rund um die Uhr bewacht. Los! Geht! Und lasst Euch nicht von ihr überrumpeln.«
    Als der Wächter sich mit seiner Gefangenen entfernt hatte, wandte sich Godfrey an Jeremy, der ihn noch immer verwundert ansah. »Ihr seid also

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