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Die Riesen vom Ganymed

Die Riesen vom Ganymed

Titel: Die Riesen vom Ganymed Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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überprüft.«
    »Flugbahnprofil?«
    »Unvollständige Daten. Wird weiterhin observiert.«
    Hayter dachte einen Moment lang nach. »Bleiben Sie am Gerät und berichten Sie auf Anfrage weiter.« Er wandte sich an den wachhabenden Offizier: »Alarmieren Sie die diensttuende Brückenbesatzung. Stöbern Sie den Direktor auf und sagen Sie ihm, daß er sich zu einem Kontakt mit der Brücke bereithalten soll.«
    »Zu Befehl, Sir.«
    »Radarstelle.« Hayter richtete sein Augenmerk zurück auf den Schirm im Paneel vor ihm. »Zusätzliche Radarortungsgeräte auf weite Entfernung einjustieren. UFO-Pei-lung aufzeichnen, eine Kopie davon auf Schirm drei, B5.«
    Hayter hielt einen Moment lang inne und wandte sich dann erneut an den Wachhabenden.
    »Die Verkehrsüberwachung benachrichtigen. Alle Starts bis auf weiteres abblasen. Vorgesehene Landungen auf der J5 innerhalb der nächsten sechzig Minuten nicht geneh-migt. Sollen weitere Instruktionen abwarten.«
    »Sollen wir verschwinden?« fragte Hunt in ruhigem Ton. Hayter blickte sich zu ihm um.
    »Nein, das geht schon in Ordnung«, sagte er. »Bleiben Sie in der Nähe. Vielleicht kriegen Sie Action zu sehen.«
    »Um was handelt es sich?« fragte Danchekker.
    »Ich weiß es nicht.« Hayters Gesicht war ernst.

    Die Minuten schlichen dahin, und die Spannung wuchs.
    Die diensthabende Besatzung erschien zügig, allein oder zu zweit, und nahm ihre Positionen an den Paneelen und Konsolen auf der Brücke ein. Die Atmosphäre war gelassen, aber die Ungewißheit stieg, während die reibungslos funktionierende Maschinerie die Vorbereitungen abschloß...
    und bereitstand.
    Das Teleskopbild in der Analyse der Radarortungsgeräte war klar und deutlich, aber einer Interpretation nicht zugänglich. Es zeigte ein kreisförmiges Gebilde ohne Unter-brechungen bis auf vier dünne, kreuzförmige Auswüchse, wobei ein Paar davon etwas länger und dicker als das andere war. Man hätte das Ganze für eine Scheibe, einen nicht ganz sphärischen Körper, halten können, vielleicht war es aber auch etwas ganz anderes, und das kreisförmige Gebilde stellte lediglich das Heckteil des in umgekehrter Richtung fliegenden Körpers dar. Man konnte nichts Definitives aussagen.
    Dann traf das erste Bild über die Laserverbindung mit der Jupiter Vier ein, die Callisto umkreiste. Aufgrund der benachbarten Positionen von Ganymed und Callisto – und auch wegen des sich rapide verringernden Abstands des Eindringlings – erhielt man auf der Jupiter Vier einen Blick aus schräger Perspektive aus einiger Entfernung von seinem Anflugkurs auf Ganymed.
    Den Beobachtern an Bord der J5 stockte der Atem, als das von J4 übermittelte Bild auf dem Schirm erschien. Vegas, die einzigen Schiffe, die für den Flug durch planetarische Atmosphären konstruiert waren, verfügten über ein stromlinienförmiges Design; dieses Schiff hingegen war eindeutig keine Vega. Diese schwungvollen Konturen und die sanft geneigten, anmutig, harmonisch verlaufenden Heckflossen waren von keinem irdischen Designer entwor-fen worden.
    Hayters Gesicht verlor einiges an Farbe, als er ungläubig auf den Schirm starrte und ihm die Konsequenzen des Anblickes dämmerten. Er schluckte kräftig und überflog dann die erstaunten Gesichter, die vor ihm versammelt waren.
    »Alle nehmen ihre Posten auf dem Kommandodeck ein«, befahl er mit einer Stimme, die fast zu einem Flüstern herabgesunken war. »Holen Sie den Direktor des Unternehmens sofort auf die Brücke.«

    4
    Eingerahmt in den riesigen Wandschirm auf der Brücke der Jupiter Fünf , hing das fremde Schiff im leeren Raum vor dem Hintergrund der Sterne und drehte sich fast unmerk-lich. Fast eine Stunde war vergangen, seitdem der Neuankömmling seine Geschwindigkeit verringert und in unmittelbarer Nähe des Flaggschiffes gestoppt hatte, um auf eine Parallelbahn um Ganymed zu gehen. Die beiden Schiffe waren kaum fünf Meilen voneinander entfernt, und jede Einzelheit des Raumkörpers war jetzt ohne Schwierigkeit auszumachen. Die glatten Konturen seiner Hülle und die Oberflächen der Flossen wurden nur durch wenige Erhebungen unterbrochen, es gab keinerlei Inschriften oder Markierungszeichen irgendwelcher Art. Allerdings konnte man mehrere Stellen sehen, deren farbliche Abhebung zur Umgebung den Schluß auf Überreste von Hoheitszeichen zuließen, die abgeschabt oder vielleicht auch versengt worden waren. Tatsächlich vermittelte die gesamte Erscheinung des Schiffes den Eindruck von Gebrauch und Abnutzung

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