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Die Riesen vom Ganymed

Die Riesen vom Ganymed

Titel: Die Riesen vom Ganymed Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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in bestimmten Abständen an der inneren Wand des Docks angebracht waren. In Raumanzügen erklommen die Mitglieder des Empfangskomitees eine der großen Arbeitsplattformen im Inneren des Docks und stellten dort ein Leitstrahlgerät auf, das auf der gleichen Frequenz wie das eierförmige Gebilde sendete.
    Auf der Brücke der Jupiter Fünf bildete sich ein erwartungsvoll gespannter Halbkreis um den Schirm, der das Innere des Docks übertrug. Das eiartige Gefährt glitt in die Mitte des sternenübersäten schwarzen Teppichs, der durch die offenstehenden Tore zu sehen war. Langsam flog es durch die Öffnung, der Lichtstrahl war mittlerweile erloschen. Schließlich verhielt das Ei in geringer Höhe über der Plattform, als ob es zunächst vorsichtig die Lage prüfen wolle. Aus der Nähe betrachtet, zeigte sich, daß sich an mehreren Stellen kreisförmige Erhebungen auf der Oberfläche des Körpers gebildet hatten, die allesamt untersetzte, versenkbare Türme wie bei einem Panzer bildeten, die langsam um sich selbst rotierten. Vermutlich wurde auf diese Weise das Innere des Docks mit Kameras und anderen Meßgeräten ausgekundschaftet. Schließlich senkte sich das Ei weiter hinab und kam weich auf, ungefähr acht bis zehn Meter von der Stelle entfernt, auf der das Empfangskomitee eng zusammengedrängt mit erwartungsvoller Spannung der kommenden Dinge harrte. Ein Decken-scheinwerfer badete den Flugkörper in weißes Licht.
    »Es ist gelandet«, verkündete die Stimme Gordon Stor-

    rels, des Stellvertretenden Direktors, der sich zur Leitung des Empfangskomitees angeboten hatte, über Sprechfunk.
    »Drei Landefüße sind ausgefahren worden. Keine weiteren Anzeichen für Leben.«
    »Warten Sie noch zwei Minuten«, sagte Shannon ins Mikrophon. »Legen Sie anschließend die Hälfte der Distanz zwischen Ihrem jetzigen Standort und dem Ei zurück, aber langsam. Warten Sie dort.«
    »Verstanden.«
    Nach sechzig Sekunden wurde ein weiterer Decken-scheinwerfer eingeschaltet; irgendwer hatte diesen Vorschlag gemacht, da sonst die Mitglieder des Empfangskomitees als schemenhafte Umrisse in dem düsteren Licht einen unerwünschten bedrohlichen Eindruck vermitteln könnten. Das Ei reagierte nicht.
    Schließlich wandte sich Storrel an seine Leute. »Okay, die Zeit ist um. Wir gehen jetzt hin.«
    Auf dem Bildschirm war ein Klumpen unentschlossener, behelmter Figuren zu erkennen, der sich langsam vorwärts bewegte; an seiner Spitze waren Storrels goldblitzende Schulterlampen zu sehen, seitlich davon jeweils ein ranghoher UNWO-Offizier. Der Haufen verhielt. Plötzlich glitt ein Teil der Außenhaut elegant zur Seite. Dadurch wurde eine Einstiegsöffnung freigelegt, die nahezu acht Fuß hoch und beinahe halb so breit war. Man konnte förmlich sehen, wie die Mitglieder der Gruppe erstarrten. Die Beobachter auf der Brücke klammerten sich aneinander, aber es geschah weiter nichts.
    »Vielleicht haben sie ein besonderes Empfangsprotokoll oder so was«, sagte Storrel. »Sie sind in unsere Höhle hin-eingekommen. Vielleicht wollen sie uns andeuten, daß wir jetzt an der Reihe sind.«
    »Das könnte sein«, stimmte Shannon zu. Mit ruhigerer Stimme fragte er Hayter: »Gibt's irgend etwas von oben?«
    Der Captain aktivierte einen anderen Sprechfunkkanal, um Verbindung mit zwei UNWO-Sergeanten aufzunehmen, die von einer Laufplanke für Wartungsarbeiten hoch über der Plattform aus den Schauplatz überblicken konnten.
    »Laufplanke kommen! Was können Sie erkennen?«
    »Wir haben einen recht günstigen Einblickwinkel. Das Innere liegt zwar im Schatten, aber wir haben mit dem Verstärker ein Bild drin. Aber nur Ausrüstungsgegenstände und die Einrichtung... scheint alles ganz schön vollgestopft zu sein. Keine Bewegungen oder Anzeichen von Leben.«
    »Keine Anzeichen von Leben, Gordon«, meldete Shannon ins Dock. »Es sieht fast so aus, als ob Sie und Ihre Leute mal reinschauen müßten, sonst können Sie warten, bis Sie schwarz werden. Viel Erfolg. Und zögern Sie nicht, sich sofort zurückzuziehen, wenn Ihnen irgendwas auch nur ein klein wenig verdächtig vorkommt.«
    »Ganz bestimmt nicht« gab Storrel zurück. »Okay, Leute, ihr habt's vernommen. Sagt ja nicht, bei der UNWO
    würden die Versprechungen aus der Rekrutierungswerbung nicht eingehalten. Miralski und Obermann, Sie beide kommen mit mir, der Rest bleibt da, wo er ist.«
    Drei Figuren lösten sich von der Gruppe und bewegten sich vorwärts. Sie verhielten neben einer kleinen Rampe, die aus

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